Heinkel He 59

Heinkel He 59
Heinkel He 59
He 59B-2 der finnischen Luftwaffe 1943/44
Typ: Wasserflugzeug
Entwurfsland: Deutsches ReichDeutsches Reich Deutsches Reich
Hersteller: Heinkel
Erstflug: Januar 1932
Indienststellung: 1935
Stückzahl: 166

Die Heinkel He 59 war das erste zweimotorige Doppeldecker-Kampfflugzeug auf Schwimmern aus deutscher Produktion, das nach dem Ersten Weltkrieg gebaut wurde.

Konzipiert zur hochseefähigen Mehrzweckverwendung, erfolgte der Erstflug im Januar 1932. Um den Versailler Vertrag zu umgehen, fand die Erprobung im russischen Lipezk statt, wobei das Muster mit einem Radfahrwerk ausgestattet war. Ab 1935 war die Einführung bei der Truppe, so das am 19. September 1938 37 Maschinen vorhanden waren. Die He 59 besaß sehr gute Flugeigenschaften, war aber nicht einmotorenflugfähig. Zwar waren Flugweite, Tragfähigkeit und Bewaffnung für damalige Verhältnisse ausreichend, insgesamt gesehen aber war die He 59 zu langsam.

Wie seinerzeit viele andere deutsche Flugzeugtypen kam auch die He-59 während des Spanischen Bürgerkrieges bei der Legion Condor zum Einsatz, die Flugzeuge waren unter anderem , in Cádiz-Puntales, Melilla-El Atalayón und Port de Pollença auf Mallorca stationiert.

In den ersten Monaten des Zweiten Weltkrieges war sie als Torpedo- und Minenflugzeug im Einsatz. Flugzeuge dieses Typs versenkten dabei den polnischen Minenleger ORP Gryf. 1940 diente sie nur noch als Transporter bei der Kampfgruppe z.b.V. 108 in Norwegen. Anschließend wurden die Flugzeuge bis 1943 für Seenotaufgaben aufgebraucht.[1] Danach nahmen die Do 18 und die Do 24 ihren Platz ein.

Die He 59 war ein zweistieliger verspannter Doppeldecker in Gemischtbauweise, das Tragwerk war ein zweiholmiges Holzgerüst mit Sperrholznase und Stoffbespannung. Der kastenförmige Rumpf war rechteckig und bestand aus einem geschweißtem Stahlrohr- und Leichtmetallgerüst mit Stoffbespannung. Das Leitwerk war ebenfalls ein mit Stoff bespanntes Metallgerüst, dazu verstrebt und verspannt. Die zwei einstufigen, gekielten Leichtmetallschwimmer enthielten Kraftstoffbehälter von je 900 l Fassungsvermögen, insgesamt konnte die He 59 2700 Liter Kraftstoff mitführen, bei Fernaufklärungseinsätzen sogar 3200 Liter (zwei Zusatzbehälter im Bombenschacht). Die Propeller waren zwei starre Vierblatt-Holzluftschrauben.

Die He 59 wurde von 1934 bis April 1939 in monatlich geringen Stückzahlen gebaut. Heinkel, Rostock lieferte 41, Arado, Warnemünde 122 Serienflugzeuge ab. Mit den drei Prototypen wurden insgesamt 166 He 59 produziert.[2]

Technische Daten (He 59B)

  • Flügelspannweite: 23,70 m
  • Länge: 17,40 m
  • Höhe: 7,10 m
  • Flügelfläche: 153,2 m²
  • Leermasse: 5630 kg
  • normale Startmasse: 9200 kg
  • maximale Startmasse: 9400 kg
  • Triebwerk: zwei BMW VI 6,0 ZU (Startleistung je 660 PS)
  • Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h in 2000 m Höhe
  • Reisegeschwindigkeit: 210 km/h in 2000 m Höhe
  • Steiggeschwindigkeit: 220 m/min
  • praktische Gipfelhöhe : 3500 m
  • absolute Gipfelhöhe : 5000 m
  • normale Reichweite: 1080 km
  • maximale Reichweite: 1880 km
  • Aktionsradius: 750 km
  • normale Flugdauer: 5,5 h
  • maximale Flugdauer: 11,5 h
  • Seefähig ohne Bombenlast bis Seegang 4, bei voller Beladung bis 3
  • Bewaffnung: anfangs drei bewegliche 7,9-mm- MG; ab 1937 im Buggefechtsstand eine 20-mm- Maschinenkanone MG-FF
    • Im Krieg wurde die Bewaffnung weiter verstärkt: bis zu zwei 20-mm-MK und zwei Zwillings-MG 81 Z, dazu ein 800-kg-Torpedo oder vier 250-kg-Bomben, als Minenleger mit vier 500-kg-Minen
  • Besatzung: 4 Mann

Quelle

  1. Verlustunterlagen, Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg, RL 2III
  2. Produktionsunterlagen, Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg, RL 3

Siehe auch


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