Dittershausen (Schwalmstadt)

Dittershausen (Schwalmstadt)
Dittershausen
Koordinaten: 50° 56′ N, 9° 12′ O50.9341222222229.1933638888889207Koordinaten: 50° 56′ 3″ N, 9° 11′ 36″ O
Höhe: 207 m ü. NN
Fläche: 6,72 km²
Einwohner: 255 (1. März 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 34613
Vorwahl: 06691

Dittershausen ist ein Stadtteil von Schwalmstadt im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ort ist über die Landesstraße 3145 zu erreichen. Er liegt zwischen Rommershausen und Allendorf. Dittershausen ist ein geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss, an der Schwalm, am Fusse eines Bergsporns gelegen. Im Ortskern befindet sich die ehemalige Schule, ein Fachwerkhaus aus dem Jahre 1846, dass auch als Bürgermeisteramt und Betsaal genutzt wurde. Nördlich davon entstanden im 18. Jahrhundert zahlreiche stattliche Bauernhöfe, freistehende Scheunen und Speicher.

Geschichte

Dittershausen

1248 wird der Ort erstmals als Dithardeshusen in einer Urkunde der Grafschaft Ziegenhain erwähnt. Namensgeber war das auf einem Rittergut ansässige Adelsgeschlecht. Berta, die Witwe es Ritters Konrad Krug teilt 1300 ihre Güter im Dorf Dittershausen (beim Kirchhof gelegen) unter ihren Söhnen Rudolf und Ortwin auf. Dazu gehörten die Wiesen und Äcker in der Gemarkung des Dorfes und in Blumenau, die Hälfte ihrer Fischerei und der Wald bei Blumenau sowie der Hain Schelmenrod. 1368 verpfänden die Grafen von Ziegenhain den Ort an die von Urff. Dieses Pfand lösen die Landgrafen im Jahr 1448 ein. Ein Eckbrecht Krengel verkauft 1525 seinen Freihof in Dittershausen mit dem zugehörigen Zehnten und sein Fischgewässer für 900 rheinische Goldgulden an Johann von Schweinsberg. Die Landgrafen belehnen 1527 die von Schweinsberg mit dem Zehnten zu Dittershausen. 1528 kaufen die von Schenk von den Landgrafen die Dörfer Dittershausen und Rommershausen mit dem Freihof zu Dittershausen und der Schäferei an beiden Orten für 1800 Gulden. Zahlreiche dieser Güter werden in der Folgezeit durch Johann von Schweinsbergs gleichnamigen Enkel an die von Berlepsch verpfändet, 1587 auch der Freihof. Während des Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort fast vollständig zerstört. 1725 lösen die von Löwenstein dieses Pfand ein. Um 1759 bestand das von Löwenstein’sche Gut aus 399 Acker Land und Wiesen zu 40 Fuder Heu. Die von Löwenstein ließen 1747 in Dittershausen eine Mühle bauen, die über zwei unterschlächtige Mahlgänge und einen Schlaggang verfügte. Sie dient noch heute der Stromerzeugung. Nach 1768 wurde der gesamte Löwensteinische Lehnsbesitz in Dittershausen an die von Dörnberg in Hausen veräußert. 1895 umfasste das Rittergut Dittershausen ca. 68 Hektar Ackerland, ca. 30 Hektar Wiesen und ca. 1 Hektar Hutung.

1928 wird ein Teil des aufgelösten „Gutbezirks Rittergut Dittershausen“ zu Dittershausen eingemeindet. Mit der Gebietsreform in Hessen gibt der Ort am 31. Dezember 1971 seine Selbständigkeit auf und wird ein Stadtteil von Schwalmstadt.

Historische Ortsnamen

Dithardeshusen 1248 (Urkunden Grafschaft Ziegenhain); Dithershusen 1292; Dittershusen 1393; Dietherßhausen 1527

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Hof Krey, Wüstung Blumenau; Wüstung Diemerode

Literatur

  • Schunder, Löwenstein II, S. 101 folgende
  • HOL Ziegenhain, S. 28 folgende

Einzelnachweise

Weblinks

Dittershausen auf www.schwalmstadt.de


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