- Franz von Hörauf
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Franz Hörauf, ab 1916 Ritter von Hörauf (* 16. Juli 1878 in Landau in der Pfalz; † 8. Dezember 1957 in München) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor im Zweiten Weltkrieg, Politiker der NSDAP und SA-Führer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Militärkarriere
Hörauf wurde als Sohn eines Kaserneninspektors a.D. geboren. Nach dem Abitur, das er an einem humanistischen Gymnasium erwarb, trat er am 14. Juli 1896 als Fahnenjunker in das 10. Bayerische Infanterie-Regiment „König Ludwig“ in Ingolstadt ein. Vom 1. März 1897 bis 1. Februar 1898 wurde er an die Kriegsschule München kommandiert und danach am 6. März 1898 zum Leutnant befördert. Ab 18. Dezember 1905 diente Hörauf als Regimentsadjutant und wurde als solcher am 26. Oktober 1907 Oberleutnant. Vom 1. Oktober 1908 bis 30. September 1911 war er zur Bayerischen Kriegsakademie kommandiert. In der Folge gehörte er ab 26. August 1912 den Stäben der 6. Kavallerie-, der 6. Feldartillerie-Brigade sowie der 6. Königlich Bayerischen Division an, bevor er am 1. Oktober 1912 in die Zentralstelle des bayerischen Generalstabes versetzt wurde. Dort erfolgte auch die Beförderung zum Hauptmann am 28. Oktober 1912. Ab 1. April setzte man Hörauf als militärischen Lehrer an der Kriegsakademie ein.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Hörauf Generalstabsoffizier beim III. Königlich Bayerischen Armee-Korps. Von dort erfolgte am 21. Mai 1915 die Versetzung in den Generalstab des Alpenkorps. Im Anschluss war Hörauf ab 21. Juli 1917 Erster Generalstabsoffizier der 12. Königlich Bayerischen Division.
Am 11. November 1916 wurde er mit dem Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet und durfte sich aufgrund der damit verbundenen Erhebung in den persönlichen Adel ab diesem Zeitpunkt Ritter von Hörauf nennen.
Als Major (seit 17. Januar 1917) kommandierte man ihn den Dezember 1917 durch zur Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht von Bayern, bevor er ab 30. Januar 1918 die Stelle als Ia des I. Königlich Bayerischen Reserve-Korps antrat.
Nach Kriegsende erfolgte am 24. Dezember 1918 seine kurzzeitige Versetzung zur 1. Königlich Bayerischen Division, ehe er sich ab 11. März dem Freikorps Epp anschloss. Anschließend wurde er in die Reichswehr übernommen und diente dort zunächst als Ia] im Stab der Reichswehr-Brigade 21, dann ab 1. Oktober 1920 in selber Funktion beim Stab des Infanterie-Führers VII. Am 2. Juni 1921 beauftragte man Hörauf mit der Führung des I. Bataillons des 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiments, beförderte ihn am 1. Juli 1921 zum Oberstleutnant und ernannte ihn schließlich am 1. Oktober 1921 zum Bataillonskommandeur. Vom 1. Oktober 1923 bis 11. Januar 1924 fungiert er als Lehrer an der Infanterieschule München, bevor man ihn dann zur Verfügung der 7. (Bayerische) Division stellte und ihn anschließend ab 1. April 1924 in den Stab des Gruppenkommandos 2 versetzte. Am 1. August 1925 war Hörauf dann beim Stab des 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment tätig und dort am 1. Februar 1926 zum Oberst befördert worden.
Von diesem Posten entband man Hörauf am 31. Januar 1928, verabschiedete ihn unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor aus dem aktiven Dienst und versetzte ihn in den Ruhestand.
Vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs stellte man Hörauf ab 26. August 1939 zur Verfügung und ernannte ihn nach der Besetzung von Lodz zum Stadtkommandanten. Am 31. Januar 1943 folgte seine Versetzung in die Führerreserve und seine Mobilmachungsbestimmung wurde dann am 31. März 1943 aufgehoben.
Nach Kriegsende befand Hörauf sich vom 1. September 1945 bis 30. April 1948 in NS-Internierung.
NSDAP und SA
Ende der 1920er Jahre schloss Hörauf sich der NSDAP und der SA an. Um 1931 wurde Hörauf zum Leiter der SA-Schulen und Leiter der Abteilung I im Führungsstab berufen. In dieser Funktion gehörte er im Rang eines SA-Gruppenführers der Obersten SA-Führung an. Dort hatte Hörauf, der ein Anhänger Gregor Strassers war, außerdem die Aufgabe, den Stabschef der SA Ernst Röhm im Auftrag der Partei zu überwachen.[1] Als alter Monarchist pflegte Hörauf zudem Beziehungen zum ehemaligen Kronprinzen Wilhelm, dem er regelmäßig interne Informationen aus dem Braunen Haus zukommen ließ, so z.B. im Dezember 1932, als er den Kronprinzen über den damals bevorstehenden finanziellen Zusammenbruch der NSDAP informierte.[2]
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [3]
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern [3]
- Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens [3]
- Bayerischer Militärverdienstorden III. Klasse [3]
- Bayerisches Dienstauszeichnungskreuz II. Klasse [3]
- Hessische Tapferkeitsmedaille [3]
- Mecklenburgisches Kriegsverdienstkreuz II. Klasse [3]
- Orden der Eisernen Krone III. Klasse mit der Kriegsdekoration [3]
- Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration [3]
Literatur
- Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921-1945, Band 6: Hochbaum-Klutmann, Biblio Verlag, Bissendorf 2002, ISBN 3-7648-2582-0
- Rudolf von Kramer, Otto Freiherr von Waldenfels: Virtuti pro Patria; Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966
Einzelnachweise
Kategorien:- Militärperson (Bayern)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Militär-Max-Joseph-Ordens (Ritter)
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens
- Freikorps-Mitglied
- NSDAP-Mitglied
- SA-Mitglied
- Militärperson (Reichswehr)
- Militärperson (Heer der Wehrmacht)
- Person (Deutsche Besetzung Polens 1939–1945)
- Person (Landau in der Pfalz)
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