- Freitagsgesellschaft
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Die Freitagsgesellschaft wurde 1985 von Helmut Schmidt begründet. Sie besteht aus 25 Mitgliedern und wurde zu dem Zweck des Austausches der Mitglieder, über ihr eigenes berufliches Gebiet hinaus, gegründet. Dazu wurde vereinbart, jeden zweiten Freitag im Monat einen Vortragsabend mit anschließender Diskussion einzurichten, dessen Vortragsthema und dessen Redner von einem Gremium bestimmt wurde. Die Vortragsabende finden im Haus Helmut Schmidts in Hamburg-Langenhorn statt. Auf diesem Wege informieren sich Politiker, Unternehmer, Künstler, Ärzte und Wissenschaftler gegenseitig über die neusten Entwicklungen auf ihrem Gebiet und diskutieren Fragen des öffentlichen Wohls.
Das Interesse der Gesellschaft lag dabei besonders auf der Außen- und Weltpolitik. Die Innenpolitik nimmt in der Freitagsgesellschaft eher eine Nebenrolle ein. Darüber hinaus werden verschiedene Themen aller Fachrichtungen behandelt. Die Vorträge der Freitagsgesellschaft stehen nach eigenen Angaben auf dem gleichen Boden wie die Vorträge der Mittwochsgesellschaft.[1]
Die Vorträge wurden protokolliert und den Mitgliedern anschließend schriftlich zugänglich gemacht. Einige dieser Niederschriften wurden in den Büchern „Erkundungen - Beiträge zum Verständnis unserer Welt.“, 1999 und „Vertiefungen - Neue Beiträge zum Verständnis unserer Welt.“, 2010 von Helmut Schmidt veröffentlicht.
Die Mitglieder kommen oder kamen aus Hamburg oder sind dort beruflich Tätig gewesen. Parteiliche Zugehörigkeiten haben keine Bedeutung. Bis 2010 wurden dabei über 150 Vorträge gehalten. Davon über die Hälfte von Gastredenern.
Inhaltsverzeichnis
Mitglieder der Freitagsgesellschaft
- Klaus Asche, ehemals Vorstandsvorsitzender der Holsten-Brauerei AG, Präsident der Handelskammer Hamburg, Vorstandsmitglied der Zeit-Stiftung
- Justus Frantz, deutscher Pianist, Begründer und ehemaliger Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festivals
- Klaus Fußmann, deutscher Maler und Grafiker, ehemaliger Professor an der Hochschule der Künste Berlin
- Heiner Greten, Inhaber des Lehrstuhls für Innere Medizin an der Universität Hamburg und Ärztlicher Direktor am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf
- Hans-Jochen Jaschke, katholischer Theologe und Weihbischof im römisch-katholischen Erzbistum Hamburg
- Gerhart Laage, Architekt, ehemals Vorstandsmitglied und Ausschussvorsitzender im Bund Deutscher Architekten und Präsident der Bundesarchitektenkammer
- Manfred Lahnstein, Manager und Unternehmensberater, ehemaliger Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesfinanzminister
- Siegfried Lenz, deutscher Schriftsteller und einer der bekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur
- Hèléne Vida-Liebermann, französische Fernsehjournalistin, Witwe von Rolf Liebermann
- Ursula Lingen, deutsch-österreichische Theater- und Filmschauspielerin, Tochter von Theo Lingen und Marianne Zoff
- Reimar Lüst, deutscher Astrophysiker und Wissenschaftsmanager
- Michael Otto, deutscher Unternehmer, Aufsichtsratsvorsitzender und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Otto-Gruppe
- Alfons Pawelczyk, deutscher Politiker (SPD). Er war Innensenator und zeitweise zweiter Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
- Wolfgang Peiner, deutscher Wirtschaftsmanager, ehemaliger Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg (CDU), seit 2009 Vorsitzender des Verwaltungsrats des NDR
- Volker Rühe, deutscher Politiker (CDU), ehemaliger Generalsekretär der CDU und Bundesverteidigungsminister
- Helmut Schmidt, deutscher Politiker der SPD und ehemaliger Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
- Thea Schönfelder, deutsche Psychiaterin, und Hochschullehrerin, ehemalige Ärztliche Direktorin des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
- Peter Schulz, deutscher Jurist und Politiker (SPD), ehemaliger Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
- Volker Soergel, deutscher Physiker, ehemaliger Professor für Physik an der Universität Heidelberg, Mitglied CERN-Direktoriums und geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik, München
- Heinz Spielmann, deutscher Kunsthistoriker und Ausstellungskurator
- Katharina Trebitsch, deutsche Filmproduzentin
- Hauke Trinks, deutscher Physiker
- Henning Voscherau, deutscher Notar und Politiker (SPD), ehemaliger Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
- Max M. Warburg, deutscher Bankier, Mitinhaber des Bankhauses M.M.Warburg & CO
- Martin Willich, deutscher Politiker der CDU und ehemaliges Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und Richter am Hamburgischen Verfassungsgericht
Gastredner
- Bartholomäus Grill, deutscher Journalist, Buchautor und Afrika-Experte der ZEIT
- Hans Küng, schweizer Theologe, römisch-katholischer Priester und Autor.
- Hubert Markl, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Mitglied des Kuratoriums der ZEIT
- Loki Schmidt, deutsche Pädagogin, Botanikerin, Natur- und Pflanzenschützerin, als Ehefrau des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt Gastgeberin der Freitagsgesellschaft
- Wolf Singer, Neurophysiologe und Hirnforscher
- Richard von Weizsäcker, deutscher Politiker (CDU), ehemaliger Bürgermeister von Berlin und Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
- Helmut Schmidt: Erkundungen - Beiträge zum Verständnis unserer Welt. Protokolle der Freitagsgesellschaft. Deutsche Verlags-Anstalt DVA, 1999
- Gedanken am Freitag. Die Welt vom 18. November 1999
- Günter Stiller: Die Geister, die Helmut Schmidt ruft - DENK-RUNDE: Immer freitags: Seit 1985 treffen sich die illustren Mitglieder im Haus des Altbundeskanzlers, um zu diskutieren. Hamburger Abendblatt vom 6. April 2002
- Helmut Schmidt: Vertiefungen - Neue Beiträge zum Verständnis unserer Welt. Protokolle der Freitagsgesellschaft. Siedler Verlag, München 2010
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Schmidt: Vertiefungen - Neue Beiträge zum Verständnis unserer Welt. Protokolle der Freitagsgesellschaft. Siedler Verlag, München 2010, S. 10.
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