- Erzbistum Hamburg
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Erzbistum Hamburg Basisdaten Staat Deutschland Diözesanbischof Werner Thissen Weihbischof Norbert Werbs
Hans-Jochen JaschkeEmeritierter Diözesanbischof Ludwig Averkamp Generalvikar Franz-Peter Spiza Fläche 32.489 km² Dekanate 17 (31.12.2008 / AP2010) Pfarreien 101 (31.12.2008 / AP2010) Einwohner 5.798.669 (31.12.2008 / AP2010) Katholiken 393.649 (31.12.2008 / AP2010) Anteil 6,8 % Diözesanpriester 190 (31.12.2008 / AP2010) Ordenspriester 52 (31.12.2008 / AP2010) Ständige Diakone 51 (31.12.2008 / AP2010) Katholiken je Priester 1.627 Ordensbrüder 52 (31.12.2008 / AP2010) Ordensschwestern 368 (31.12.2008 / AP2010) Ritus Römischer Ritus Liturgiesprache Deutsch Kathedrale Neuer Mariendom Website www.erzbistum-hamburg.de Suffraganbistümer Hildesheim
OsnabrückKirchenprovinz Das römisch-katholische Erzbistum Hamburg (lat.: Archidioecesis Hamburgensis) ist eine römisch-katholische Diözese im Norden Deutschlands und umfasst die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein sowie den Landesteil Mecklenburg des Bundeslands Mecklenburg-Vorpommern. Es ist das flächenmäßig größte Bistum Deutschlands. Kennzeichnend ist die Situation als Bistum in der Diaspora. Sitz des Bischofs ist der Neue Mariendom in Hamburg-St. Georg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Hamburger Kirche wurde 810 im Auftrag Karls des Großen durch den Trierer Chorbischof Amalar geweiht; als erster Pfarrer wird Heridag genannt. Karl eximierte diese Kirche von der Jurisdiktion der Nachbarbischöfe. Doch erst Karls Sohn Ludwig gründete das Erzbistum, das im Jahre 831 von Papst Gregor IV. bestätigt wurde. Heridag, bereits zum Bischof designiert, starb, so dass 834 der Benediktinermönch Ansgar zum ersten Bischof geweiht wurde.
Nach der Plünderung Hamburgs durch die Wikinger 845 wurde das Erzbistum Hamburg mit dem Bistum Bremen zum Bistum Bremen vereinigt, Sitz des Erzbistums wurde Bremen. In Hamburg bestand ein mit nur wenigen Rechten ausgestattetes Domkapitel weiter, das unter anderem den Bau des Mariendoms betrieb. In der Reformation und endgültig mit dem Westfälischen Frieden wurde das Bistum komplett gelöscht. Die Betreuung der Katholiken auf dem ehemaligen Bistumsgebiet oblag zunächst dem Apostolischen Vikariat des Nordens.
Das Erzbistum Hamburg wurde von Papst Johannes Paul II. mit der Apostolischen Konstitution Omnium Christifidelium vom 24. Oktober 1994 mit Wirkung zum 7. Januar 1995 hauptsächlich aus Teilen des Bistums Osnabrück (mit dem gesamten Bischöflichen Amt Schwerin) sowie kleineren Gebieten des Bistums Hildesheim neu errichtet.[1]
Mit dem Apostolischen Schreiben Constat Christifidelis bestätigte Johannes Paul II. am 1. März 1995 den Hl. Ansgar als Bistumspatron.[2]
Die Kathedralkirche (der so genannte Neue Mariendom) und das Generalvikariat liegen im Hamburger Stadtteil St. Georg im Bezirk Hamburg-Mitte. Über die Bernostiftung betreibt die Diözese Kindergärten und Schulen, besonders in Mecklenburg-Vorpommern.
Liste der Bischöfe von Hamburg
Bischöfe im historischen Erzbistum Hamburg
- 834–865 Ansgar, Bischof von Bremen seit 849
- 865–888 Rembert
- 888–909 Adalgar
- 909–915 Hoger
- 916 Reginwart
- 916–936 Unni
- 936–988 Adaldag
- 988–1013 Libentius I. (Libizo)
- 1013–1029 Unwan (Immedinger)
- 1029–1032 Libentius II.
- 1032–1035 Hermann
- 1035–1045 Bezelin (Alebrand)
- 1045–1072 Adalbert I. Pfalzgraf von Sachsen
Weitere Bischöfe: siehe Liste der Bischöfe von Bremen.
Bischöfe seit Neuerrichtung des Bistums
Erster Bischof des neu gegründeten Bistums wurde am 7. Januar 1995 der Osnabrücker Bischof Ludwig Averkamp, der mit Eintritt in sein 75. Lebensjahr am 16. Februar 2002 auf sein Amt verzichtete. Am 25. Januar 2003 folgte ihm Werner Thissen im Amt nach.
Bischofsvikare
Der Erzbischof wird unterstützt durch zwei Bischofsvikare im Rang eines Weihbischofs:
- Hans-Jochen Jaschke, Titularbischof von Tisili, zuständig für Schleswig-Holstein und bistumsweit für Glaubenslehre, Fragen der Ökumene, weltkirchliche und gesellschaftliche Aufgaben sowie für den Bereich Kirche, Kultur und Medien
- Norbert Werbs, Titularbischof von Amaura, zuständig für Mecklenburg und bistumsweit für Jugendseelsorge und Schulfragen
Metropolitankapitel
Das Hamburger Metropolitankapitel besteht aus neun Priestern des Erzbistums: Dem Vorsteher des Kapitels (Dompropst), den beiden Weihbischöfen, dem Generalvikar sowie fünf Domkapitularen. Zurzeit gehören dem Domkapitel an: Dompropst Nestor Kuckhoff, die Weihbischöfe Norbert Werbs und Hans-Jochen Jaschke, Generalvikar Franz-Peter Spiza sowie die Domkapitulare Hermann Haneklaus, Wilm Sanders, Leo Sunderdiek, Ansgar Thim und Thomas Benner. Emeritierte, entpflichtete oder verstorbene Domkapitulare sind seit Neugründung des Bistums Dompropst em. Alois Jansen, Heribert Brodmann, Josef Michelfeit, Burkhard Göcke, Ansgar Hawighorst und Franz von de Berg († 2002).
Patrone
- St. Ansgar (801 bis 865): Er wurde 831 der erste Erzbischof des Erzbistums Hamburg.
Bauwerke
- Neuer Mariendom (Hamburg)
- Propsteikirche St. Anna (Schwerin), Sitz des Bischofsvikars für Mecklenburg
- Kloster Nütschau
- Propsteikirche St. Nikolaus (Kiel)
- Kirchengebäude des Erzbistums Hamburg
Kirchenschließungen
Das Erzbistum Hamburg ist aus ökonomischen Gründen wegen sinkender Kirchensteuereinnahmen, wie auch andere katholische Bistümer in Deutschland, gezwungen, Kirchen zu schließen, zu profanieren, zu verkaufen oder abzureißen. In letzter Zeit betraf dies einige Kapellen und die folgenden Kirchen:
- katholische Filialkirche St. Ansgar, Boostedt (2000 profaniert, genutzt durch ein Bestattungsinstitut)
- katholische Filialkirche St. Josef, Lägerdorf (2001 profaniert, seit 2002 genutzt durch ein Bestattungsinstitut)
- katholische Filialkirche Hl. Geist, Wilster (2001 profaniert)
- katholische Kirche St. Knud, Friedrichstadt (Nordfriesland) (2003 profaniert)
- katholische Kirche St. Michael, Flensburg-Weiche (2004 profaniert)
- katholische Kirche St. Josef, Kellinghusen (2004 profaniert)
- katholische Filialkirche St. Ansgar, Lübeck-Schlutup (2004 profaniert, 2006 abgerissen)
- katholische Filialkirche St. Konrad, Lübeck-Marli (2004 profaniert)
- katholische Filialkirche St. Michael, Hamburg-Rissen (2004 profaniert)
- katholische Filialkirche Hl. Geist, Schenefeld (Holstein) (2005 profaniert)
- katholische Filialkirche St. Georg, Kiel-Projensdorf (2007 profaniert)
- katholische Pfarrkirche Christ König, Kiel-Neumühlen-Dietrichsdorf (2007 profaniert, 2009 abgerissen)
- katholische Filialkirche St. Josef, Hörnum (Sylt) (2008 profaniert)
- katholische Filialkirche St. Pius, (Pinneberg) (2010 profaniert und abgerissen)
- katholische Filialkirche Hl. Familie, (Barmstedt) (am 1. Oktober 2011 profaniert)
Bistumsgliederung
Dekanate in Hamburg
Hamburg-Mitte Dompfarrei St. Marien, St. Ansgar Neustadt, St. Bonifatius Eimsbüttel, St. Elisabeth Harvestehude, St. Sophien Barmbek, Herz Jesu Hamm, St. Antonius Winterhude Altona St. Joseph Altona, St. Marien Altona, St. Ansgar Niendorf, St. Jakobus Lurup, Bruder Konrad Osdorf, Maria Grün Blankenese Harburg St. Maria - St. Joseph Harburg, St. Bonifatius Wilhelmsburg, Heilig Kreuz Neugraben Wandsbek St. Joseph Wandsbek, Mariä Himmelfahrt Rahlstedt, St. Agnes Tonndorf, St. Paulus Billstedt, St. Marien Bergedorf, St. Christophorus Lohbrügge Hamburg-Nord St. Franziskus Barmbek, St. Wilhelm Bramfeld, Heilig Geist Farmsen, Heilige Familie Langenhorn, St. Annen Ochsenzoll, St. Bernard Poppenbüttel, Heilig Kreuz Volksdorf Dekanate in Schleswig-Holstein
Kiel Propstei St. Nikolaus, St. Heinrich Kiel-Nord, St. Joseph Kiel-Ost, St. Birgitta Mettenhof Flensburg St. Marien Schmerzhafte Mutter Flensburg, Christus König Husum, St. Ansgar Schleswig, St. Marien Kappeln, St. Peter und Paul Eckernförde, St. Gertrud Niebüll, St. Christopherus Westerland/Sylt Neumünster St. Maria - St. Vicelin Neumünster, St. Marien Bordesholm, St. Konrad Nortorf, Jesus Guter Hirt Bad Bramstedt, St. Johannes - St. Josef Bad Segeberg, Heilige Familie Hohenwestedt, St. Michael und St. Martin Rendsburg, St. Josef Heide Eutin St. Marien Eutin, St. Johannes Neustadt, St. Vicelin Oldenburg, St. Bonifatius Lütjenburg, St. Antonius Plön Lübeck Herz-Jesu Innenstadt, St. Birgitta St. Lorenz - Süd, St. Josef - St. Georg Kücknitz, Heiliger Geist St. Gertrud, St. Bonifatius St. Lorenz - Nord, Maria Königin Bad Schwartau Itzehoe St. Ansgar Itzehoe, St. Mariae Himmelfahrt Elmshorn, St. Katharina Pinneberg, St. Marien Quickborn, St. Marien Wedel Stormarn-Lauenburg St. Vicelin Bad Oldesloe, Maria Hilfe der Christen Ahrensburg, Seliger Nils Stensen Reinbek, St. Barbara Geesthacht, St. Michael Schwarzenbek, St. Konrad Lauenburg, St. Answer Ratzeburg, Hl. Kreuz Mölln Dekanate in Mecklenburg
Schwerin Propstei St. Anna Schwerin, St. Laurentius Wismar, Seliger Niels Stensen Grevesmühlen, St. Marien Rehna, St. Josef Parchim, St. Helena - St. Andreas Ludwigslust, Christus König Wittenburg, St. Elisabeth Hagenow, Herz Jesu Lübtheen, Maria Rosenkranz Dömitz, Heilig Kreuz Boizenburg Rostock Christusgemeinde Rostock[3], Thomas Morus Rostock, St. Marien - St. Bernhard Bad Doberan, Maria Hilfe der Christen Ribnitz-Damgarten, St. Bernhard Tessin Güstrow Mariä Himmelfahrt Güstrow, St. Antonius Bützow, St. Petrus Teterow, Heilige Familie Matgendorf, Herz Jesu Lübz Neubrandenburg St. Josef - St. Lukas Neubrandenburg, St. Paulus Stavenhagen, St. Norbert Friedland, Heilig Kreuz Waren, Maria Hilfe der Christen Neustrelitz Suffraganbistümer
Folgende Bistümer sind Suffraganbistümer von Hamburg:
Weblinks
Commons: Erzbistum Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage des Erzbistums Hamburg
- Eintrag auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Homepage des Jugendreferats der Pastoralen Dienststelle im Erzbistum Hamburg
Einzelnachweise
- ↑ Ioannes Paulus II: Const. Apost. Omnium Christifidelium, AAS 87 (1995), n. 3, S. 228 ff.
- ↑ Ioannes Paulus II: Litt. Apostol. Constat Christifideles, AAS 87 (1995).
- ↑ Christuskirche: Katholische Gemeinde in Rostock im Wandel der Zeit. ISBN 978-3-9810169-8-7 (2010).
Katholische Erzbistümer und Bistümer in DeutschlandErzbistümer: Bamberg | Berlin | Freiburg | Hamburg | Köln | München und Freising | Paderborn
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