Schuwalowo (Kaliningrad)

Schuwalowo (Kaliningrad)
Siedlung
Schuwalowo/
Groß Wischtecken (Ullrichsdorf [Ostpr.])

Шувалово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Groß Wischtecken (bis 1938,
Ullrichsdorf (Ostpr.) (1938-1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 816 018
Geographische Lage
Koordinaten 54° 31′ N, 21° 56′ O54.51944444444421.936111111111Koordinaten: 54° 31′ 10″ N, 21° 56′ 10″ O
Schuwalowo (Kaliningrad) (Russland)
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Lage in Russland
Schuwalowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
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Oblast Kaliningrad

Schuwalowo (russisch Шувалово, deutsch Groß Wischtecken, 1938–1946 Ullrichsdorf (Ostpr.)) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Krasnojarskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Krasnojarskoje (Sodehnen)) im Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938–1946 Angerapp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Schuwalowo liegt im Nordwesten des Rajon Osjorsk an der russischen Fernstraße R 517 (hier Teilstück der ehemaligen deutschen Reichsstraße 137). Bis zur Rajonshauptstadt Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) bzw. bis zur nächsten größeren Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) sind es jeweils 17 Kilometer. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichtliches

Das frühere Groß Wischtecken gehörte zu den 16 Landgemeinden bzw. Gutsbezirken, die 1874 den Amtsbezirk Judtschen (1938-1946 Kanthausen, seit 1946: Wessjolowka) bildeten[1]. Er gehörte bis 1945 zum Landkreis Gumbinnen (russisch: Gussew) im Regierungsbezirk Gumbinnen in der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 zählte Judtschen 221 Einwohner[2], deren Zahl sich bis 1933 auf 292 steigerte und 1939 bereits 329 betrug[3]. Seit dem 3. Juni 1938 - amtlich bestätigt am 16. Juli 1938 - erhielt Groß Wischtecken aus politisch-ideologischen Gründen den neuen Namen „Ullrichsdorf (Ostpr.)“.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Ullrichsdorf unter sowjetische Administration, erhielt 1946 den Namen „Schuwalowo“ und „wechselte“ vom Landkreis Gumbinnen der Provinz Ostpreußen in den Rajon Osjorsk in der Oblast Kaliningrad. Bis 2009 war Schuwalowo in den Sadowski sowjet (Dorfsowjet Sadowoje (Ballethen)) eingegliedert und kam danach - aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform in der Oblast Kaliningrad[4] als „Siedlung“ (possjolok) genannter Ort zur Krasnojarskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Krasnojarskoje (Sodehnen)).

Kirche

Bis 1945 war Groß Wischtecken/Ullrichsdorf mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Judtschen (1938–1946 Kanthausen, seit 1945: Wessjolowka) eingepfarrt. Es gehörte zum reformierten Kirchenkreis mit Sitz in Königsberg (Preußen)) (Kaliningrad) innerhalb der Provinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Theodor Schultz[5].

In der Zeit der Sowjetunion war kirchliches Leben untersagt. Erst in den 1990er Jahren bildeten sich in der Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden, deren Schuwalowo nächstgelegene die in der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) ist. Sie gehört zur ebenfalls neugegründeten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER)[6].

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kanthausen
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Friedwald Moeller, Altpreußisches Evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink

Lage von Schuwalowo bei Wikimapia


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