Krasnojarskoje (Kaliningrad)

Krasnojarskoje (Kaliningrad)
Siedlung
Krasnojarskoje/Sodehnen
Красноярское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Sodehnen (bis 1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238122
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 816 001
Geographische Lage
Koordinaten 54° 31′ N, 21° 56′ O54.51944444444421.936111111111Koordinaten: 54° 31′ 10″ N, 21° 56′ 10″ O
Krasnojarskoje (Kaliningrad) (Russland)
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Lage in Russland
Krasnojarskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
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Oblast Kaliningrad

Krasnojarskoje (russisch Красноярское, deutsch Sodehnen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und als Krasnojarskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Krasnojarskoje) Zentrum für 31 Ortschaften („Siedlungen“) im Rajon Osjorsk.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Krasnojarskoje liegt im Norden des Rajon Osjorsk an der russischen Fernstraße R 517 (Teilstück der früheren deutschen Reichsstraße 137) zwischen Tschernjachowsk (17 Kilometer) und Osjorsk (15 Kilometer). Im Ort mündet eine Nebenstraße von Sadowoje (22 Kilometer) - an der Fernstraße A 197 - kommend ein.

Die nächste Bahnstation ist Tschernjachowsk an der Bahnstrecke von Kaliningrad nach Nesterow zur Weiterfahrt nach Litauen (Teilstück der ehemaligen Preußischen Ostbahn). Bis 1945 war Sodehnen eine eigene Bahnstation an der Strecke von Insterburg (Tschernjachowsk) über Goldap (heute polnisch: Gołdap) nach Lyck (Ełk)[1].

Ortsname

Die deutsche Ortsbezeichnung Sodehnen kam vor 1946 in der Provinz Ostpreußen mehrfach vor, so im nahegelegenen Landkreis Gumbinnen das von 1938–1946 umbenannte Dorf Heinsort (russisch: Sernowoje, nicht mehr existent) und im Landkreis Preußisch Eylau ein Dorf im heutigen Polen (ebenfalls nicht mehr existent). Im östlichen Nachbarkreis Stallupönen (1938–1946 Ebenrode) gab es den Ort Groß Sodehnen (1938–1946 Grenzen, heute russisch: Nekrassowo).

Ort Krasnojarskoje

Geschichtliches

Bis 1945 gehörte Sodehnen zum Landkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. Das Dorf zählte im Jahre 1910 333 Einwohner[2]. Ihre Zahl stieg bis 1925 auf 339, betrug 1933 bereits 372 und 1939 schon 422[3].

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Sodehnen unter sowjetische Administration. Bis 2009 war es in den Sadowski sowjet (Dorfsowjet Sadowoje eingegliedert, und wurde dann Zentrum der Krasnojarskoje selskoje posselenije im Rajon Osjorsk der russischen Oblast Kaliningrad.

Amtsbezirk Sodehnen

Zwischen 1874 und 1945 war Sodehnen Amtsdorf. Zum 6. Mai 1874 wurde der Amtsbezirk Sodehnen aus sieben Landgemeinden und einem Gutsbezirk gebildet[4]:

Name (bis 1938) Name (1938–1946) Name (seit 1946) Bemerkungen
Landgemeinden:
Auxinnen Ammerau Rasskasowo heute nicht mehr existent
Didwischken Dittwiese Nabereschnoje
Groß Kallwischken Großkallwen --
Grünheyde Grünheide -- 1875 in den Kreis
Gumbinnen ausgegliedert
Labowischken Labonen Ljubinoje
Rosenberg Rosenberg --
Sodehnen Sodehnen Krasnojarskoje
Gutsbezirk:
Klein Kallwischken Kleinkallwen -- 1928 in die Landgemeinde
Auxinnen eingemeindet

Am 1. Januar 1945 gehörten zum Amtsbezirk Sodehnen noch die sechs Gemeinden Ammerau, Dittwiese, Großkallwen, Labonen, Rosenberg und Sodehnen, von denen heute lediglich noch das Amtsdorf selber existiert.

Kirche

Kirchengebäude

Die 1934 erbaute Kirche in Sodehnen hat den Krieg gut überstanden. Jedoch wurde sie nach 1945 als Lagerhalle für Kunstdünger benutzt, Ende der 1980er Jahre erfolgte sogar ein tiefgreifender Umbau mit Einrichtung einer Kantine sowie von Werkstatträumen. Der Turm wurde auf Dachfirsthöhe reduziert. An eine Nutzung als Gotteshaus ist nicht zu denken.

Kirchengemeinde

Die bis 1945 überwiegend evangelische Bevölkerung gehörte zum Kirchspiel Ballethen im Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Gab es zwischen 1881 und 1913 bereits für Sodehnen zuständige Hilfsprediger, so wurde ab 1913 in dem Filialort eine eigene Pfarrstelle errichtet, die bis 1945 besetzt war und deren Inhaber in Sodehnen wohnten.

Pfarrer

Bis 1913 waren die Geistlichen des Kirchdorfs Ballethen für Sodehnen zuständig. Dann amtierten in Sodehnen selbst als Pfarrer (2. Stelle zu Ballethen)[5]:

  • Walter Strazim, 1913–1923
  • William Papendorf, 1924–1929
  • Friedrich Rink, 1929–1931
  • Gerhard Matern, 1933–1940
  • Ewald Leonhardt, 1940–1945

Landgemeinde Krasnojarskoje (Krasnojarskoje selskoje posselenije)

Verwaltungsgliederung des Rajon Osjorsk seit 2009

Aufgrund einer Verwaltungsreform der Oblast Kaliningrad im Jahre 2009 wurde Krasnojarskoje Zentrum für 31 Orte, jetzt „Siedlungen“ (possjolok) genannt, in der Umgebung[6]:

Name (seit 1946) Name (bis 1938) Name (1938–1946)
Antonowka Adamischken Adamischken
Bogdanowo Emmahof Emmahof
Wolnoje Wollehlen Wollehlen
Sadoroschje Mallenuppen Gembern
Samostje Klein Datzen Klein Datzen
Sapolje Friedrichsfelde Friedrichsfelde
Swerewo Gotthardsthal Gotthardsthal
Karpowka Klein Dumbeln Kleinkranichfelde
Klimowka Camanten Kamanten
Kolchosnoje Krauleidszen/
Krauleidschen
Schöppenfelde
Konewo Szameitschen
(Ksp. Darkehmen),
ab 1923: Waldhorst
Waldhorst
Konstantinowka Kieselkehmen Kieselkeim
Krasnojarskoje Sodehnen Sodehnen
Kusmino Dumbeln,
auch: Kurschen
Kranichfelde,
auch: Kurschen
Lesnitschje Milchbude Milchbude
Lwowskoje Gudwallen Gudwallen
Maloje Putjatino Scherrewischken Bruderhof
Meschdulessje Alt Thalau Alt Thalau
Meschduretschje Auerfluß Auerfluß
Minskoje Groß Pelledauen Jungferngrund
Nowo-Gurjewskoje Kallnen Drachenberg
Peski Bagdohnen Kleinsausreppen
Retschkalowo Abschermeningken Fuchstal
Rubinowka Rauben (– Degelgirren) Rauben
Sadowoje Ballethen Ballethen
Sebeschskoje Demildszen/
Demildschen
Kleinkamanten
Stolbowoje Klein Pruschillen Kleinpreußenbruch
Tschistopolje Jodszinn,
ab 1936: Jodschinn
Sausreppen
Schischkowo Schillehlen Sillenfelde
Schmatowka Schwirgsden Königsgarten
Schuwalowo Groß Wischtecken Ullrichsdorf

Einzelnachweise

  1. Deutsche Reichsbahn Oberbetriebsleitung Ost, Berlin, Deutsches Kursbuch. Gesamtausgabe der Reichsbahn-Kursbücher, Ausgabe vom 21. Januar 1940 (Nachdruck 1988), Streckennummer 118s
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sodehnen
  5. Friedwald Moeller, Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009 nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009

Weblinks


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