Maloje Putjatino

Maloje Putjatino
Siedlung
Maloje Putjatino/
Scherrewischken (Bruderhof)

Малое Путятино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Scherrewischken (bis 1938),
Bruderhof (1938–1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238122
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 816 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 29′ N, 21° 59′ O54.48611111111121.986111111111Koordinaten: 54° 29′ 10″ N, 21° 59′ 10″ O
Maloje Putjatino (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Maloje Putjatino (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Maloje Putjatino (russisch Малое Путятино, deutsch Scherrewischken, 1938–1946 Bruderhof) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Krasnojarskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Krasnojarskoje (Sodehnen)) im Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938–1946 Angerapp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Maloje Putjatino liegt an der russischen Fernstraße R 517 (Teilstück der ehemaligen deutschen Reichsstraße 137), die von Schosseinoje (Szameitkehmen/Schameitkehmen, 1938–1946 Walkenau) bei Tschernjachowsk (Insterburg) an der Fernstraße A 229 über Krasnojarskoje (Sodehnen) nach Nowo-Gurjewskoje (Kallnen, 1938–1946 Drachenberg) an der Fernstraße R 508 nördlich von Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) führt. Innerorts zweigt eine Nebenstraße nach Sadowoje (Ballethen) ab.

Eine Bahnanbindung gibt es nicht mehr, da die bis 1945 bestehende Bahnstrecke von Insterburg (Tschernjachowsk) über Darkehmen (1938–1946 Angerapp, russisch: Osjorsk) nach Goldap (heute polnisch: Gołdap) mit der nahegelegenen Bahnstation Spirockeln (1938–1946 Hohenfried) nicht wieder in Betrieb genommen worden ist.

Geschichtliches

Am 6. Mai 1874 war das damalige Scherrewischken eine von sechs Landgemeinden, die den neu gegründeten Amtsbezirk Kallnen (1938–1946 Drachenberg, russisch: Nowo-Gurjeskoje) bildeten[1]. Er gehörte bis 1945 zum Landkreis Darkehmen (1939–1945 Landkreis Angerapp) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1818 lebten in Scherrewischken 19 Einwohner. Ihre Zahl stieg bis 1863 auf 219 und betrug 1907 179, 1925 164, 1933 181 und 1939 155[2].

Am 3. Juni 1983 - amtlich bestätigt am 16. Juli 1938 - wurde Scherrewischken aus politisch-ideologischen Gründen in „Bruderhof“ umbenannt. Doch nicht für lange Zeit. Denn als in Folge des Zweiten Weltkrieges das Dorf unter sowjetische Verwaltung kam, erhielt es 1946 den neuen Namen „Maloje Putjatino“. Bis 2009 war der Ort dem Sadowski sowjet (Dorfsowjet Sadowoje (Ballthen)) zugeordnet, kam dann jedoch aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[3] in der Oblast Kaliningrad zur neugebildeten Krasnojarskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Krasnojarskoje (Sodehnen)) im Rajon Osjorsk.

Kirche

Bis 1945 war Scherrewischken/Bruderhof mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Einwohnerschaft in das Kirchspiel Ballethen (heute russisch: Sadowoje) eingepfarrt[4]. Es gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, russisch: Osjorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Joachim Großkreutz.

Nachdem in der Zeit der Sowjetunion kirchliches Leben untersagt wurde, bildeten sich erst in den 1990er Jahren in der Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden. Maloje Putjatino liegt im Bereich der Kirchenregion Gussew (Gumbinnen) innerhalb der Propstei Kaliningrad, die zur Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört[5].

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Drachenberg
  2. Jürgen Schlusnus, Scherrewischken
  3. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  4. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Ballethen
  5. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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