- Heiligenblut am Großglockner
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Heiligenblut am Großglockner Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Kärnten Politischer Bezirk: Spittal an der Drau Kfz-Kennzeichen: SP Fläche: 193,5 km² Koordinaten: 47° 2′ N, 12° 50′ O47.04138611111112.8368083333331288Koordinaten: 47° 2′ 29″ N, 12° 50′ 13″ O Höhe: 1.288 m ü. A. Einwohner: 1.090 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 5,63 Einw. pro km² Postleitzahl: 9844 Vorwahl: 0 48 24 Gemeindekennziffer: 2 06 10 NUTS-Region AT212 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hof 4
9844 HeiligenblutWebsite: Politik Bürgermeister: Josef Schachner (HBL) Gemeinderat: (2009)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Heiligenblut am Großglockner im Bezirk Spittal an der Drau
Heiligenblut von oben(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Heiligenblut am Großglockner ist eine Gemeinde mit 1090 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.
Heiligenblut ist ein hoch gelegenes Alpendorf und wird als Ausgangspunkt für den Besuch der Pasterze und für die Besteigung des Großglockners oft besucht. In Heiligenblut endet die Großglockner-Hochalpenstraße.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Heiligenblut liegt in durchschnittlich 1288 m Seehöhe am Fuße des Großglockners (3798 m) am obersten Ende des Mölltals im Nationalpark Hohe Tauern. Bei Heiligenblut liegt das Fleißtal.
Gemeindegliederung
Heiligenblut ist in die Katastralgemeinden Apriach, Rojach sowie Zlapp und Hof gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende elf Ortschaften
- Aichhorn
- Apriach
- Fleiß
- Hadergasse
- Hof
- Pockhorn
- Rojach
- Schachnern
- Untertauern
- Winkl
- Wolkersdorf
Geschichte
Der Name Heiligenblut rührt der Legende nach von einem Fläschchen mit dem Blut Christi her, welches Briccius (auch Briktius, Brictius) (lat. Friedrich), ein dänischer Prinz, der hier um 914 auf dem Rückweg von Konstantinopel von einer Lawine verschüttet wurde, in die Wade habe einwachsen lassen, um es vor Räubern zu schützen. Aus den Schneemassen, unter denen er begraben wurde, seien drei Ähren herausgewachsen, wodurch sein Leichnam und die Blutreliquie aufgefunden wurden. Als einige Bauern ihn begraben wollten, habe sich ein Bein störrisch geweigert, unter der Erde zu bleiben. Als man der Sache auf den Grund ging, fand man das Fläschchen, das seither im Sakramentshaus der 1460 bis 1491 erbauten Pfarrkirche des Hl. Vinzenz aufbewahrt wird. Einem Antrag der Gemeinde Heiligenblut, Briccius heilig zu sprechen, wurde mangels Beweisen nie zugestimmt, was die Gemeinde nicht davon abgehalten hat, Briccius eine eigene Krypta und einen Altar zu errichten.
Neben der vorherrschenden Land- und Almwirtschaft wurde in Heiligenblut bis ins 20. Jahrhundert hinein Gold abgebaut.
Die Hochgebirgsregion um Heiligenblut entwickelte sich ab Ende des 19. Jahrhunderts zunächst zum klassischen Sommerfrischenort und ab den 1930er Jahren zur zweisaisonalen Tourismusregion. Maßgeblichen Anteil daran hat die 1935 eröffnete Großglockner-Hochalpenstraße, deren südlicher Ausgangspunkt Heiligenblut ist. Rund um die über der Gemeinde befindlichen Berge Schareck (2.606 m) und Gjaidtroghöhe (2.989 m) wurde ein hochalpines Skizentrum mit modernen Liftanlagen zwischen 1.301 m ü. A. und 2.900 m ü. A. errichtet.
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 hat Heiligenblut 1.185 Einwohner. Davon besitzen 97,7 % die österreichische und 1,1 % die deutsche Staatsbürgerschaft.
Bevölkerungsentwicklung
Zwischen den Volkszählungen 1991 und 2001 hat die Wohnbevölkerung durch Abwanderung um 5,9 % abgenommen; die Abwanderung konnte durch eine leicht positive Geburtenbilanz nicht wettgemacht werden. Davor hatte schon seit 1981 die Bevölkerung um 5,4 % abgenommen.
Religionen
Laut Volkszählung 2001 sind 95,5 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 1,8 % sind evangelisch. Die Anteile anderer Bekenntnisse liegen jeweils unter 1 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 0,7 %.
Die Heiligenbluter Vikare und Pfarrherren[1]
- 1232: Leutpriester Ludwig,
- 1677 bis 1680: Vikar Balthasar Ruckenwald,
- 1680 bis 1683: Vikar Peter Winter,
- 1683 bis 1684: Vikar Isaak Peyer,
- 1684 bis 1695: Vikar Wolfgang Schopf,
- 1695 bis 1699: Vikar Michael Tschurtschentaler,
- 1699 bis 1705: Vikar Jakob Sonnberger,
- 1705 bis 1707: Vikar Stephan Prieschnigg,
- 1707 bis 1728: Vikar Christian Grängler,
- 1728 bis 1737: Vikar Jakob Xaver von Steinern,
- 1737 bis 1741: Vikar Anton Pichler,
- 1740 bis 1756: Vikar Johann Müller,
- 1756 bis 1773: Vikar Anton Poguz,
- 1773 bis 1785: Vikar Andreas Zoppoth,
- 1787 bis 1788: Pfarrer Dominikus Pfeifhoffer,
- 1788 bis 1800: Pfarrer David Aicher von Aichenegg,
- 1802 bis 1809: Pfarrer Lorenz Moser,
- 1809 bis 1815: Pfarrer Johann Michael Achatz,
- 1815 bis 1819: Pfarrer Joseph Gailhofer,
- 1819 bis 1826: Pfarrer Franz Schupp,
- 1827 bis 1853: Pfarrer Johann Wieser,
- 1854 bis 1856: Pfarrer Franz (Seraphim) Kornke,
- 1856 bis 1857: Pfarrer Johann Oberjörg
- 1857 bis 1863: Pfarrer Wenzel Urschitz
- 1863 bis 1881: Pfarrer Johann Wawra
- 1881 bis 1883: Pfarrer Karl Sedlacek
- 1883: Pfarrer Franz Fischnaller
- 1883 bis 1896: Pfarrer Josef Seher
- 1896 bis 1897: Pfarrer Andreas Pirker
- 1897 bis 1900: Pfarrer Ignaz Markowitz
- 1900 bis 1901: Pfarrer Benedikt Hochl
- 1901 bis 1909: Pfarrer Florian Satz
- 1909 bis 1926: Pfarrer Valentin Wank
- 1926 bis 1927: Pfarrer Melchior Fischer
- 1927 bis 1928: Pfarrer Otto Pregl
- 1928 bis 1938: Pfarrer Leo Nuschei
- 1938: Pfarr-Administrator Franz Reinthaler
- 1938 bis 1945: Provisor Dr. Peter Hohenwarter
- 1945 bis 1949: Provisor Melchior Granig
- 1949 bis 1971: Pfarrer Geistl. Rat Peter Sampels
- 1971: Provisor Ernst Kabasser
- 1971 bis 1974: Provisor P. Andreas Grollmus
- Seit 1974: Pfarrer Ernst Kabasser
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Vinzenz, südlich unterhalb des Ortskerns an einem Hang gelegen, ist in ihrem heutigen Erscheinungsbild ein steil aufragender gotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert. Eine Kapelle wurde schon 1271 erstmals urkundlich erwähnt; sie wurde ab 1273 erneuert und 1301 vollendet. Im späten 14. Jahrhundert wurde mit einem Neubau begonnen, dessen Chor um 1430 fertiggestellt wurde. 1909/11 wurde die Kirche restauriert und mit einer neuen Einrichtung und neuen Fenstern ausgestattet. Der Hochaltar von 1520 zeigt in einer Höhe von 11 Metern die Krönung Mariae. Er stammt aus der Bozner Schule, die in der Nachfolge Michael Pachers steht.
- Die Bricciuskapelle liegt westlich von Winkl in 1629 m Höhe. Der kleine Rechteckbau wurde 1872 errichtet. Über dem Altar befindet sich ein barockes Gemälde mit 16 Darstellungen aus der Briccius-Legende.
- Burgruine Farbenstein, oberhalb von Heiligenblut
- Südwestlicher Endpunkt der Großglockner-Hochalpenstrasse; mit 2504 m ü NN, einer der höchsten Alpenpässe der Ostalpen.
- Goldgräberdorf Heiligenblut; das Tauerngebiet war seit der Römerzeit bis zum II.Weltkrieg das ergiebigste Goldabbaugebiet in Europa.
- Apriacher Stockmühlen
- Filialkirche Pockhorn
- Aichhorner Kapelle
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Heiligenblut hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 1997 Josef Schachner (HBL).
Wappen
Das gespaltene Wappen zeigt vorne die Wallfahrtskirche vor der stilisierten Bergkulisse des Großglockners, hinten symbolisieren drei Weizenähren und die Ampulle mit dem Blut Christi, von dem ein Heiligenschein ausgeht, die Bricciuslegende. Das Wappen wurde der Gemeinde am 9. Dezember 1965 verliehen und hat folgende Blasonierung:
- „Gespaltener Schild; vorn in Gold über grünem Schildfuß ein blauer Berg (Form des Großglockners) und eine goldene, spitztürmige Kirche (Form der Kirche von Heiligenblut), hinten in Rot drei grüne, golden gefasste Ähren von einem goldenen Nimbus überlegt, von dessen Mitte ein breitgedrücktes grünes Fläschchen mit roter Flüssigkeit (Reliquie vom heiligen Blut) in den Strahlenkranz ragt.“[2]
Die Fahne ist Gelb-Blau mit eingearbeitetem Wappen.
Kultur und Brauchtum
Die Heiligenbluter Sternsinger, ein Regionaltyp des Sternsingens wurde mit 2010 in die UNESCO-Liste Immaterielles Kulturerbe in Österreich aufgenommen.[3]
Weblinks
Commons: Heiligenblut – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Ortsgeschichte Heiligenblut - Stand September 2002, 11. Kapitel: Aus der Kirchengeschichte
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 134
- ↑ Heiligenbluter Sternsinger, Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe, Österreichische UNESCO-Kommission
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