Obervellach

Obervellach
Obervellach
Wappen von Obervellach
Obervellach (Österreich)
Obervellach
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Fläche: 104,41 km²
Koordinaten: 46° 56′ N, 13° 12′ O46.93194444444413.202222222222686Koordinaten: 46° 55′ 55″ N, 13° 12′ 8″ O
Höhe: 686 m ü. A.
Einwohner: 2.358 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 22,58 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9821
Vorwahl: 0 47 82
Gemeindekennziffer: 2 06 27
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Nr. 21, 9821 Obervellach
Website: www.obervellach.at
Politik
Bürgermeister: Wilhelm Pacher (ÖVP)
Gemeinderat: (2009)
(15 Mitglieder)
7 ÖVP, 5 FPK, 4 MUT, 3 SPÖ
Lage der Marktgemeinde Obervellach im Bezirk Spittal an der Drau
Bad Kleinkirchheim Baldramsdorf Berg im Drautal Dellach im Drautal Flattach Gmünd in Kärnten Greifenburg Großkirchheim Heiligenblut Irschen Kleblach-Lind Krems in Kärnten Lendorf Lurnfeld Mallnitz Malta Millstatt Mörtschach Mühldorf Oberdrauburg Obervellach Radenthein Rangersdorf Reißeck Rennweg am Katschberg Sachsenburg Seeboden Spittal an der Drau Stall Steinfeld (Kärnten) Trebesing Weißensee (Ort in Kärnten) Winklern KärntenLage der Gemeinde Obervellach im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Obervellach ist eine Gemeinde mit 2358 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Süden von Österreich im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten. Der Name dürfte sich vom slowenischen bel (weiß) ableiten, vgl. Vellach.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im Mölltal südlich des Tauernhauptkammes. Ein Teil der Gemeinde liegt im Nationalpark Hohe Tauern.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Obervellach gliedert sich in die vier Katastralgemeinden Obervellach, Pfaffenberg, Lassach und Söbriach. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 19 Ortschaften:

Obervellach vom Zwenberg aus gesehen.
Hauptplatz in Obervellach
Burg Groppenstein
Burg Niederfalkenstein
Filialkirche heilige Maria in Stallhofen
Die Seilbahn zum ehemaligen Bahnhof im Juli 1970
  • Dürnvellach (202)
  • Kaponig (16)
  • Lassach-Schattseite (41)
  • Lassach-Sonnseite (48)
  • Leutschach (11)
  • Obergratschach (14)
  • Obervellach (862)
  • Obervellach-West (122)
  • Oberwolliggen (6)
  • Pfaffenberg (85)
  • Raufen (13)
  • Räuflach (293)
  • Semslach (241)
  • Söbriach (167)
  • Stallhofen (212)
  • Stampf (5)
  • Untergratschach (142)
  • Untervocken (48)
  • Unterwolliggen (12)

Geschichte

Ein „Velach“ wurde im 10. Jahrhundert in einer Urkunde des Bischofs Abraham von Freising, der zwischen 957 und 993 regierte, erstmals erwähnt. Im 12. Jahrhundert erwarb ein Görzer Ministerialengeschlecht in Obervellach gräfliche Rechte und erhielt vom Bistum Freising ein Gebiet, zu dem auch das heutige Gemeindegebiet zählte. Die Grafen von Görz machten 1164 die Burg Oberfalkenstein zu ihrem Sitz, und 1256 wurde Obervellach erstmals urkundlich als Marktsiedlung der Grafen von Görz-Tirol bezeichnet. 1460 kam der Markt unter landesfürstlich-habsburgische Herrschaft.

Obervellach ist ein traditioneller Bergbauort, im Spätmittelalter wurden aus dem gewonnenen Silber in Obervellach auch Silbermünzen hergestellt, im Jahr 1313 wurde ein Obervellacher Münzmeister genannt. Der Abbau von Gold und Silber erreichte im 16. Jahrhundert seine bedeutendste Phase, Kaiser Maximilian I. bestimmte 1509 den Markt Vellach zum Sitz des Oberstbergmeisteramtes in Innerösterreich. Mit dem Niedergang des Edelmetallbergbaues im 17. Jahrhundert verarmte der Markt, hinzu kamen Überschwemmungen und Vermurungen durch den Kaponigbach (Gießen). Nach dem Fund von Kupfer 1689 in der Großfragant erholte sich der Ort wirtschaftlich wieder.

Im August 1825 besuchte der Wiener Alpinist und Hofkammerbeamte Josef Kyselak (1799-1831) bei seiner Österreichwanderung auch Obervellach.[1] Positiv überrascht stellt er fest: Dieser 61 Häuser zählende Markt, obgleich gegen seinen einstigen Wert bedeutend verringert, ist das Asyl der Reisenden und Stolz der Umgebung. Hier trifft man nicht nur Häuser mit Stockwerken, sondern auch Keller, die genußbaren Wein, und Wirte die wohlzubereitete Speisen liefern. Dei Einwohner sind gutmütig, und was in einem solchen Eiswinkel am meisten auffällt - nicht neugierig! Ihr mäßiger Feldbau, Bearbeitung des dasigen Kupferbergwerkes, so wie die Viehzucht, welche auf den zahlreichen Almen den besten Gewinn bietet, fesseln sie zu sehr, um nicht Anderer Tun und Lassen zu bekritteln. In weiterer Folge schildert er den Fußweg durch Dürnwellach weiter nach Malnitz.

Im Jahr 1849 wurde Obervellach Sitz eines Bezirksgerichtes, und im Jahr darauf entstand die Großgemeinde Obervellach, der damals auch Mallnitz, Penk und Flattach angehörten, die allerdings 1896 selbständige Ortsgemeinden wurden. In Obervellach befindet sich ein Hochdruckwasserkraftwerk der Österreichischen Bundesbahnen von 1943. 3 Peltonturbinen leisten 16 MW bei einer Fallhöhe von 323 m.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Obervellach 2.540 Einwohner, davon sind 94,8 % österreichische und 2,8 % deutsche Staatsbürger. 87,4 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen, 7,6 % zur evangelischen Kirche und 1,0 % ist islamischen Glaubens. 3,5 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Obervellach liegt an der Tauernbahn, die oberhalb des Ortes verläuft. Nächste Bahnstation ist heute Mallnitz-Obervellach. Bis 1999 gab es einen Bahnhof Kaponig, früher Obervellach (D-Zug Halt), der bis Ende 1975 mit einer eigenen Seilbahn erreichbar war. Zum Bahnhof in Mallnitz besteht eine Busverbindung.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Obervellach hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist Wilhelm Pacher (ÖVP).

Wappen

Kaiser Ferdinand I. verlieh dem Markt am 29. Februar 1560 ein Wappen mit felsigen Bergen (Zaguten und Gröneck) über einem Wellenband, das die Möll symbolisiert. Die Bedeutung der drei Sterne ist ungeklärt. Anlässlich der 1000-Jahr-Feier 1963 ließ die Gemeinde das Wappen neu gestalten, die Bescheinigung der Wappenführung durch die Kärntner Landesregierung, die auch die Berechtigung zur Führung einer Fahne einschließt, wurde jedoch erst im Juli 2001 ausgestellt. Die Blasonierung des Wappens lautet:

„In Rot auf erniedrigtem blauem Wellenbalken silbern zwei felsige, am Fuße schrägrechts verlaufend grüne Berge, im Schildhaupt überhöht von drei goldenen Sternen.“[2]

Die Fahne ist Blau-Weiß mit eingearbeitetem Wappen. Die Tinkturen Blau und Silber kommen im Wappen zwar nicht vor, die Gemeinde wollte aber mit dieser Farbgebung den historischen Bezug zum Hochstift Freising bzw. zu Bayern zum Ausdruck bringen.

Städtepartnerschaften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Oberwellach In: Goffriller, Gabriele (Hg.): Kyselak. Skizzen einer Fußreise durch Österreich. Salzburg, 2009. S. 132-133.
  2. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 210

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