Helmut Semmelmann

Helmut Semmelmann

Helmut Semmelmann (* 8. August 1934 in Gera) ist ein ehemaliger Politiker und Funktionär der SED in der DDR.

Leben

Der Sohn eines Arbeiters absolvierte nach dem Besuch der Grund- und Oberschule sowie dem Abitur von 1953 bis 1958 ein Studium der Agrarwissenschaften an der Timirjasew-Akademie Moskau und schloss dieses Studium als Diplom-Landwirt ab. Semmelmann, der während des Studiums 1955 Mitglied der SED wurde, war nach seiner Rückkehr zunächst von 1958 bis 1961 Wissenschaftlicher Assistent der Maschinen-Traktoren-Station (MTS) Brahmenau, ehe er danach für kurze Zeit Direktor der MTS Schlöben war.

1961 wurde er Mitarbeiter der SED-Bezirksleitung Gera, in der er zuletzt Leiter einer Abteilung war. 1964 wechselte er als Mitarbeiter in das ZK der SED und war dort von 1974 bis 1981 Sektorenleiter. Danach war er bis 1982 Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Zentrale Organe der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft.

Im Anschluss wurde er 1982 als Nachfolger von Bruno Lietz, der wiederum Heinz Kuhrig als Minister für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft ablöste, zum Leiter der Abteilung Landwirtschaft des ZK der SED ernannt[1] und bekleidete diese Funktion bis zur Auflösung der SED 1989.

Semmelmann, der 1984 mit dem Vaterländischen Verdienstorden (VVO) ausgezeichnet wurde, war sowohl von 1986 bis 1989 Mitglied des ZK der SED als auch während der neunten Wahlperiode von 1986 bis März 1990 Abgeordneter der Volkskammer.

Zuletzt war er vom 10. November bis zum 3. Dezember 1989 Nachfolger von Johannes Chemnitzer als Sekretär des ZK der SED für Landwirtschaft sowie im November 1989 Mitglied einer Redaktionskommission, die ein Aktionsprogramm mit dem Titel Schritte zur Erneuerung erarbeitete. Vorsitzender der Redaktionskommission war Siegfried Lorenz, die weiteren Mitglieder waren: Hans Modrow, Eberhard Heinrich, Wolfgang Herger, Helmut Koziolek, Werner Scheler, Gerd Schulz, Gerhard Schürer, Hans-Jürgen Trümper, Moritz Mebel, Wolfgang Junker, Hans-Joachim Hoffmann, Alexander Schalck-Golodkowski, Gerhard Beil, Horst Brünner, Wolfgang Rauchfuß, Werner Frohn, Oskar Fischer, Helga Labs, Hans-Joachim Willerding, Arnold Zimmermann sowie als Sekretär Heinz Mirtschin an.[2] Noch am 3. Dezember 1989 wurde er Mitglied einer Kommission des ZK zur Erarbeitung des Rechenschaftsberichtes über die Ursachen für die Krise in der SED und in der Gesellschaft, der neben ihm noch Werner Eberlein, Wolfgang Herger, Werner Jarowinsky, Siegfried Lorenz, Wolfgang Rauchfuß, Günter Schabowski und Günter Sieber angehörten.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Isolde Dietrich: Hammer, Zirkel, Gartenzaun: Die Politik der SED gegenüber den Kleingärtnern, 2003, S. 264, ISBN 3831146608
  2. Hans Michael Kloth: Vom "Zettelfalten" zum freien Wählen, 2000, S.371, ISBN 3861532123
  3. 12. Tagung des ZK der SED (3. Dezember 1989)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Semmelmann — ist der Familienname folgender Personen: Dagmar Semmelmann (* 1943), deutsche Historikerin Dieter Semmelmann (* um 1965), deutscher Produzent, Konzert und Tourneeveranstalter (Semmel Concerts) Fritz Semmelmann (1928–2011), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Waßmuth — (* 26. September 1937; † 28. Juni 2011) war ein deutscher Fußballspieler, der für Saar 05 Saarbrücken in den Jahren 1958 bis 1961 in der Oberliga Südwest 66 Spiele mit 17 Toren absolviert hat. Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn 1.1 Amateur, bis 1958 …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Henig — (* 12. August 1921; † 4. August 1996) war ein deutscher Fußballspieler. Als Torhüter von Eintracht Frankfurt gewann er in den Runden 1952/53 und 1958/59 in der Fußball Oberliga Süd zweimal die Süddeutsche Meisterschaft. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Semmelmann — (* 24. Juli 1928 in Bayreuth; † 17. Juni 2011 ebenda[1]) war ein deutscher Fußballspieler, der als Aktiver der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Amateure an den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne teilgenommen hat.… …   Deutsch Wikipedia

  • List of Volkskammer members (9th election period) — This list gives an overview of all Members of East German Volkskammer during its 9th election period (1986 1990). Stand: 15. August 1986 Composition As per the Volkskammer election of 8 June 1986, according to official results, 99.94 % of ballots …   Wikipedia

  • Liste der ZK-Abteilungen und ihrer Abteilungsleiter — Die Liste der ZK Abteilungen und ihrer Abteilungsleiter enthält einen Überblick über die rund 40 Abteilungen des ZK der SED. Die Abteilungen waren den etwa zehn ZK Sekretären zugeordnet. Eine Abteilung wurde jeweils durch einen Abteilungsleiter… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Mirtschin — (* 8. Juni 1930 in Niederoderwitz) ist ein ehemaliger Funktionär der SED in der DDR. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veröffentlichungen 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure — Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure war eine Auswahl aus nichtprofessionellen Spielern, die Deutschland bei Fußballbegegnungen gegen Teams anderer Nationen repräsentierte. Zwischen 1952 (2:1 gegen Großbritannien am 14. Mai in… …   Deutsch Wikipedia

  • Länderpokal (DFB) — Der Länderpokal ist mit Abstand der älteste Pokalwettbewerb des DFB für Landesverbände[1] in Deutschland und hatte im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Namen. Seit 1949/50 trägt er die Bezeichnung Länderpokal , wobei in jener Saison zum ersten… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der deutschen B-Nationalspieler im Fußball — In der Liste der deutschen B Nationalspieler im Fußball sind alle Spieler aufgeführt, die zwischen dem ersten Spiel der B Nationalmannschaft 1951 und der letzten Partie 1986 mindestens ein Spiel für diese Auswahl absolviert haben. Aufgelistet… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”