Hjordkær Sogn

Hjordkær Sogn

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Dänemark Hjordkær
Wappen fehlt
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Hjordkær (Dänemark)
Hjordkær
Hjordkær
Basisdaten
Staat: Dänemark
Verwaltungsbezirk: Syddanmark
Kommune (seit 2007): Aabenraa
Koordinaten: 55° 2′ N, 9° 18′ O55.0327777777789.3030555555555Koordinaten: 55° 2′ N, 9° 18′ O
Einwohner: (2011[1]) 2.114
Fläche[2]: 33 km²
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km²
Postleitzahl: 6230 Rødekro
Website: www.hjordkaerkirke.dk
Lage des Kirchspiels
Lage des Kirchspiels

Hjordkær Sogn (dt. Jordkirch) ist eine Kirchspielslandgemeinde (dän.: Sogn) in Nordschleswig im südlichen Dänemark. Sie liegt 7 km westlich der Stadt Aabenraa (dt. Apenrade) und ist seit der Kommunalreform zum 1. Januar 2007 Teil der gleichnamigen Aabenraa Kommune in der Region Syddanmark. Bis 1970 gehörte das Kirchspiel zur Harde Rise Herred im damaligen Åbenrå Amt, danach zur Rødekro Kommune im damaligen Sønderjyllands Amt.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegebiet

Die Gemeinde Hjordkær umfasst 33 km² und bildet annähernd ein in West-Ost-Richtung gestrecktes, flaches Rechteck. Am 1. Januar 2011 wohnten hier 2114 Menschen[1], davon 1695 im Kirchdorf[3], das inzwischen mit Nübel zusammengewachsen ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Landgemeinden der Region ist die Einwohnerzahl im 20. Jahrhundert kontinuierlich gewachsen (1860: 785 Ew.; 1921: 1085 Ew.), was vor allem durch die verkehrsgünstige Lage und die Nähe zu Aabenraa begünstigt wird.

Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn): im Osten Aabenraa, im Süden Ensted (dt. Enstedt), Bjolderup und Ravsted (dt. Rapstedt), im Westen Hellevad (dt. Hellewatt) und im Norden Egvad (dt. Ekwatt) und Rise (dt. Ries).

Geschichte

Erstmals wurde Hjordkær 1196 als Hiortteker erwähnt, Söderup als Suddathorp sogar schon über 100 Jahre früher. Auch die zahlreichen Orte mit der Endung lev/leben sind sehr alt.

Der Name Hjordkær wird als sumpfige Gegend (Kær) mit Hirschen (Hjort) gedeutet. Im jüngeren deutschen Namen, der erstmals 1684 belegt ist, wird auf die Kirche hingewiesen. Das gleiche Phänomen findet sich bei Rabenkirchen/Ravnkær in Angeln, ansonsten wurde kær im Deutschen meist zu kjer.

Hjordkær zählt zu den wenigen Kirchspielsgemeinden der Region, deren Grenzen sich in der frühen Neuzeit deutlich verändert haben. Während der Auseinandersetzungen um das Herzogtum Schleswig, zu welchem Hjordkær seit dessen Gründung gehört hatte, um 1411 wurde die Kirche in Süderenleben zerstört. Offenbar wurde sie zunächst nicht neu errichtet, die Bewohner hielten sich zu den Nachbarkirchen. Erst in den 1520er Jahren wurde die heutige Kirche am Nordrand von Hjordkær neu errichtet. Dabei erhielt das Kirchspiel einen neuen Zuschnitt: Der größte Teil von Norderenleben blieb bei Rise, dafür kamen im Westen Kassö vom Kirchspiel Hellevad und Tagholm vom Kirchspiel Ravsted hinzu, was den ungewöhnlichen Grundriss der Gemeinde erklärt.

Im Mittelalter hatten das Schleswiger Michaeliskloster, das Løgumkloster (dt. Lügumkloster), die zeitweise adeligen Güter Bolderslev (dt. Bollersleben), Karlswraa und Tørning (dt. Törning) und der Schleswiger Bischof Besitztümer in der Gemeinde. Die meisten wurden bereits vor der Reformation wieder landesherrlich. Der Bischofsbesitz in Hjordkær und Arsleben wurde endgültig 1586 verweltlicht, doch gehörte er bis 1702 zu einer besonderen Vogtei Kolstrup, welche den ehemaligen Bischofsbesitz im Raum Aabenraa vereinte.

Durch die Gemeinde zieht sich von Nord nach Süd der Ochsenweg. Beim Hof Toldsted (dt. Tollstedt) nahe dem Dorf Nübel befand sich eine wichtige Zollstelle für den bis weit ins 19. Jahrhundert hinein bedeutenden Ochsenhandel.

Das Kirchspiel gehörte zum Rechtsbezirk der Riesharde und seit dem Spätmittelalter zum damaligen Kreis Apenrade. Tagholm gehörte allerdings zur Schluxharde und damit zum Kreis Tondern.

Nach der Einverleibung des Herzogtums Schleswig in Preußen 1864/67 wurde Hjordkær in sieben Landgemeinden aufgeteilt: Kassö (mit Tagholm), Süderenleben (Sønder Ønlev), Jordkirch (Hjordkær), Söderup, Alsleben (Alslev), Nübel (Nybøl) und Arsleben (Årslev). Das Gebiet gehörte zum Kreis Apenrade, seit 1889 bildete der Amtsbezirk Bjolderup eine Zwischeninstanz.

Am 10. Februar 1920 stimmten bei der Volksabstimmung über die künftige deutsch-dänische Grenze stimmten 510 Bürger für Dänemark und 154 für Deutschland. Nach der Eingliederung Nordschleswigs in den dänischen Staat wurde Hjordkær zu einer einheitlichen Kirchspielslandgemeinde zusammengefasst. Seit 1970 ist sie jedoch auf ihre evangelisch-lutherische Kirchenfunktion beschränkt. Damals wurde Hjordkær Teil der Rødekro Kommune (dt. Primärkommune Rothenkrug), die ihrerseits 2007 in der neuen Aabenraa Kommune aufging.

Wirtschaft und Verkehr

Als Geestgemeinde nicht mit reichen Böden ausgestattet, war Hjordkær nie besonders wohlhabend. Lange war der Anbau von Roggen und Gerste wichtigster Zweig der Landwirtschaft.

Doch auch zahlreiche Handwerksbetriebe und eine Maschinenfabrik gaben der Gemeinde lange ihr Gepräge. Der Auspendleranteil ist allerdings hoch, wobei viele in den Nachbarorten Bollersleben, Rothenkrug und Apenrade arbeiten.

Durch die Gemeinde verläuft die Autobahn E 45, allerdings liegen die nächsten Anschlussstellen außerhalb der Gemeinde. Bei Arsleben befindet sich ein Autobahnrastplatz. Durch die Gemeinde zieht sich ferner die gut ausgebaute Landstraße Tondern-Apenrade.

Bereits in den 1860er Jahren erhielt Hjordkær einen Bahnhof, um den sich bald eine große Siedlung bildete, die heute das alte Dorf Hjordkær und Nübel miteinander verbindet. Wie viele Bahnhöfe an der Hauptstrecke Flensburg-Fredericia wurde die Station Hjordkær 1974 stillgelegt, das Empfangsgebäude 1996 abgerissen. Der nächste Bahnhof liegt 5 km nördlich in Rødekro.

Sehenswürdigkeiten

Die kleine spätgotische Kirche liegt am Nordrand des Dorfes Hjordkær. Der Ziegel- und Feldsteinbau besteht nur aus Schiff und Chor, wirkt aber gerade deshalb trotz des vergleichsweise jungen Alters unverfälscht.

Literatur

  • J.P. Trap: Danmark - Aabenraa-Sønderborg amter. 5 Auflage. G.E.C. Gads Forlag, Kopenhagen 1967.
  • Sønderjyske Stednavne. 7. levering. 1935.

Einzelnachweise

  1. a b Statistikbanken -> Befolkning og valg -> KM1: Befolkningen 1. januar, 1. april, 1. juli og 1. oktober efter sogn og folkekirkemedlemsskab (dänisch)
  2. Danmarks Statistik – Areal fordelt efter område og tid
  3. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF44: Folketal pr. 1. januar fordelt på byer (dänisch)

Weblinks


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