- Wyszkowo (Lelkowo)
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Wyszkowo Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Braniewo Gmina: Lelkowo Geographische Lage: 54° 21′ N, 20° 7′ O54.3520.116666666667Koordinaten: 54° 21′ 0″ N, 20° 7′ 0″ O Einwohner: Telefonvorwahl: (+48) 55 Kfz-Kennzeichen: NBR Wirtschaft und Verkehr Straße: Piele - Zagaje ↔ Wysoka Braniewska Miłaki ↔ Krasnolipie - Gronówko Schienenweg: PKP-Linie 221: Braniewo ↔ Gutkowo (- Olsztyn)
Bahnstation: Wysoka BraniewskaNächster int. Flughafen: Danzig Kaliningrad Wyszkowo (deutsch Hohenfürst) ist ein Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Lelkowo (Lichtenfeld) im Powiat Braniewski (Kreis Braunsberg).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Wyszkowo zehn Kilometer südlich der Staatsgrenze zwischen der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und der russischen Oblast Kaliningrad (Königsberger Gebiet). Sechs Kilometer weiter südlich verlaufen die Woiwodschaftsstraße 507, und neun Kilometer weiter östlich die Woiwodschaftsstraße 510 (ehemalige deutsche Reichsstraße 126). Bahnanschluss besteht über Wysoka Braniewska (Hogendorf) an der Bahnstrecke von Braniewo (Braunsberg) nach Gutkowo (Göttkendorf) zur Weiterfahrt nach Olsztyn (Allenstein).
Ortsname
Die deutsche Ortsbezeichnung Hohenfürst leitet sich ab von „Hogeforste“ = Hochwald, was darauf hindeutet, dass die neue Siedlung auf Waldgelände entstand.
Geschichtliches
Am 3. Mai 1332 erhielt der Lokator vom Komtur von Balga (heute russisch: Wesjoloje), Heinrich von Muren, die Handfeste für die Ansiedlung von Bauern. Er wurde auch der erste Schultheiß des damals Hohenfürst genannten Ortes. Leid und Zerstörungen erfuhr Hohenfürst im Städtekrieg (1454-1466) sowie im Reiterkrieg (1519-1521), so dass 1533 nur noch vier Bauernstellen im Dorf besetzt waren.
Mit Wirkung vom 11. Juni 1874 wurde ein Amtsbezirk mit Sitz in Hohenfürst gebildet, in den die Landgemeinden Bönkenwalde (heute polnisch: Bieńkowo), Friedrichshof, Groß Hasselberg (Krzekoty), Hohenfürst (Wyszkowo), Klein Hasselberg (Krzekotki), Klein Lüdtkenfürst (Lutkówko) sowie Rauschbach (Rusewo) und die Gutsbezirke Gottesgnade, Groß Hasselberg (Krzekoty) und Groß Lüdtkenfürst (Lutkowo) eingegliedert waren. Aufgrund von Eingemeindungen und Strukturveränderungen bestand 1945 der Amtsbezirk Hohenfürst noch aus den fünf Landgemeinden Bönkenwalde, Groß Hasselberg, Hohenfürst, Lüdtkenfürst und Rauschbach.
Im Jahre 1910 zählte Hohenfürst 487 Einwohner. Ihre Zahl sank bis 1933 auf 409 und betrug 1939 noch 404.
Vor 1945 gehörte Hohenfürst zum Landkreis Heiligenbeil (heute russisch: Mamonowo) im Regierungsbezirk Königsberg (Kaliningrad) in der preußischen Provinz Ostpreußen. 1945 wurde Hohenfürst unter dem Namen Wyszkowo polnisch und ist heute Teil der Gmina Lelkowo im Powiat Braniewski in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 bis 1998 Woiwodschaft Elbing).
Kirche
Pfarrkirche
Eine Kirche wurde in Hohenfürst im Jahre 1575 erbaut. Das heutige Gotteshaus ist der „Heiligen Familie“ geweiht.
Kirchspiel
Hohenfürst war seit altersher Sitz eines Pfarramtes, das seit der Reformation lutherisch besetzt war. Bis 1945 gehörte das evangelische Kirchspiel Hohenfürst zum Kirchenkreis Heiligenbeil (heute russisch: Mamonowo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Das Kirchspiel zählte zuletzt nahezu 1480 Gemeindeglieder, die in 12 Orten wohnten, von denen drei Schulorte waren (= *):
- *Bönkenwalde (Bieńkowo)
- Friedrichshof
- Gottesgnade
- *Groß Hasselberg (Krzekoty)
- Groß Lüdtkenfürst (Lutkowo)
- *Hohenfürst (Wyszkowo)
- Klein Hasselberg (Krzekotki)
- Klein Lüdtkenfürst (Lutkówko)
- Neu Hasselberg (Krzekotkowo)
- Rauschbach (Rusewo)
- Schäferhof
- Schöneberg
Seit 1945 leben in Wyszkowo mehrheitlich katholische Kirchenglieder. Die Kirche ist nun Filialkirche in der Pfarrei Zagaje (Hasselpusch) und gehört zum Dekanat Pieniężno (Mehlsack) im Erzbistum Ermland der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Pfarrer
Von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 amtierten in Hohenfürst als evangelische Geistliche die Pfarrer:
- Georg David, 1521-1573
- Marcus Schwilling, 1573-1607
- Michael Hube (der Ältere), 1607-1638
- Michael Hube (der Jüngere), 1633-1676
- Gottfried Rakau, 1674-1719
- Georg Friedrich Thilo, 1715-1764
- Johann Jacob Siebert, 1761-1785
- Friedrich Stephan Neri, 1786-1812
- Theodor David Lenski, 1812-1818
- Johann Kasemir Ferdinand Krieger, 1818-1847
- Louis Friedrich Peters, 1848-1861
- Heinrich Friedrich Adolf Rogge, 1861-1868
- Adolf Alexander Rudolf Zaabel, 1869-1889
- Gottlieb Richard Rahn, 1890-1927
- Otto Heinrich Kumutat, 1927-1945
Schule
In Hohenfürst bestand vor 1945 eine Schule.
Persönlichkeit des Ortes
- Hans-Ulrich Nichau (*18. Februar 1925 in Hohenfürst), deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Verfasser von Hörspielen († 1971)
Verweise
Literatur
- Friedwald Moeller, Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968
Weblinks
Gmina Lelkowo (Landgemeinde Lichtenfeld)Ortsteile (Schulzenämter):
Bieńkowo (Bönkenhagen) | Dębowiec (Eichholz) | Głębock (Tiefensee) | Grabowiec (Schönwalde) | Jachowo (Hanswalde) | Jarzeń (Arnstein) | Krzekoty (Groß Hasselberg) | Kwiatkowo (Blumstein) | Lelkowo (Lichtenfeld) | Lutkowo (Lüdtkenfürst) | Sówki (Schönfeld) | Wilknity (Wilknitt) | Wołowo (Wohlau) | Wyszkowo (Hohenfürst) | Zagaje (Hasselpusch)Übrige Ortschaften: Bartki (Bartken) | Giedawy (Köllmisch Gehdau) | Jarzeński Młyn (Arnsteiner Mühle) | Kildajny (Kildehnen) | Mędrzyki (Lauterbach) | Miłaki (Müngen) | Młyniec (Mühlenfeld) | Młynowo (Mühlenhof) | Nałaby (Nallaben) | Perwilty (Perwilten) | Piele (Pellen) | Przebędowo (Perbanden) | Słup (Schepstein) | Szarki (Sargen) | Wilknity Młyn (Wilknitter Mühle) | Wola Wilknicka (Rosenwalde) | Zdrój (Schönborn)
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