- Karl-Heinz Marbach
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Karl-Heinz Gerhard Albin Marbach (* 5. Juli 1917 in Kolberg; † 27. September 1995 in Bonn) war ein deutscher Marineoffizier im Zweiten Weltkrieg. Zuletzt hatte er den Dienstgrad eines Kapitänleutnants inne. Er versenkte als Kommandant von U 953 auf acht Feindfahrten ein Schiff mit 1.927 ts.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Marbach trat am 3. April 1937 als Seeoffiziersanwärter der Kriegsmarine bei und wurde dort der 2. Kompanie der II. Schiffstammabteilung der Ostsee zugeteilt. Dort absolvierte er seine erste infanteristische Grundausbildung. Anschließend wurde er ab dem 16. Juni 1937 dem Segelschulschiff Horst Wessel zugeteilt, wo er seine praktische Bordausbildung begann sowie am 21. September 1937 zum Seekadetten ernannt wurde. Im Anschluss hieran setzte Marbach ab dem 24. September 1937 seine Bordausbildung auf dem leichten Kreuzer Emden fort, wo er zum 4. Oktober 1937 zum Obermatrosen und am 1. Januar 1938 zum Oberstabsmatrosen befördert wurde. Ab dem 30. April 1938 begann er an der Marineschule Mürwik einen Fähnrichslehrgang, in dessen Verlauf er am 1. Mai 1938 zum Fähnrich zur See avancierte. Nach Beendigung des Fähnrichslehrganges am 25. November 1938 absolvierte Marbach eine Navigationsbelehrungsfahrten an Bord des Marineschulschiffes Paul Benecke. Vom 5. Januar 1939 bis 22. Februar 1939 absolvierte er diverse Fähnrichslehrgänge, so den Fähnrichs-Nachrichtenlehrgang, den Fähnrichs-Torpedolehrgang, den Fähnrichs-Sperrlehrgang sowie den Fähnrichs-Artillerielehrgang. Seine praktische Bordausbildung, die er nach dem Abschluss seiner Lehrgänge wieder aufnahm, beendete Marbach im April 1939 an Bord der Leipzig. Anschließend wechselte er am 12. April 1939 vorübergehend auf die Nürnberg, kehrte jedoch schon am 5. Juni 1939 auf die Leipzig zurück, wo er am 1. Juli 1939 zum Oberfähnrich zur See und am 1. August 1939zum Leutnant zur See befördert wurde.
Zweiter Weltkrieg
Feindfahrten
U 101
- 28. Mai 1941 bis 4. Juli 1941 als II. W.O.
- 7. August 1941 bis 4. September 1941 als II. W.O.
- 4. Oktober 1941 bis 16. November 1941 als II. W.O.
U 953
- 13. Mai 1943 bis 22. Juli 1943
- 2. Oktober 1943 bis 17. November 1943
- 26. Dezember 1943 bis 20. Februar 1944
- 30. März 1944 bis 1. April 1944
- 23. April 1944 bis 26. April 1944
- 22. Mai 1944 bis 28. Mai 1944
- 6. Juni 1944 bis 18. Juni 1944
- 24. Juni 1944 bis 22. Juli 1944 (1 Handelsschiff mit 1.927 ts versenkt)
Im Rahmen des Polenfeldzuges war Marbach an Bord der Leipzig an zwei Feindfahrten in der Nordsee als Leutnant beteiligt. Seine erste Feindfahrt begann am 3. September 1939 und endete am 7. September 1939 sowie anschließend vom 18. September 1939 bis 20. September 1939. Vorrangig war die Leipzig mit Legen von Minensperren an der englischen Ostküste und der Handelskriegsführung in Skagerrak und Kattegat beteiligt. Ab 30. September 1939 war Marbach vorübergehend als Hilfssachbearbeiter beim Flottenkommando beschäftigt, wechselte jedoch schon im Oktober 1939 zum Schlachtschiff Gneisenau über, wo er vom 7. Oktober 1939 bis 21. Juni 1940 an insgesamt sieben Feindfahrten teilnahm. Unter anderem im April 1940 am Unternehmen Weserübung. Danach verließ Marbach den Schlachtkreuzer und wechselte zur U-Boot-Waffe.
Hierzu begann er ab dem 15. Oktober 1940 einen U-Lehrgang in der 1. Unterseeboots-Lehrdivision in Flensburg-Mürwik und absolvierte anschließend diverse Speziallehrgänge für U-Torpedo-, U-Nachrichten- und U-Artilleriewesen. Nach dessen Beendigung wurde Marbach als II. Wachoffizier U 101 zugeteilt, das seinerzeit unter dem Kommando von Kapitänleutnant Ernst Mengersen stand. Auf Marbachs drei Feindfahrten konnte sein Kommandant zwei Schiffe mit 11.644 BRT sowie einen Zerstörer mit 1.190 ts im Nordatlantik versenken. Während dieser Zeit wurde Marbach am 1. September 1941 zum Oberleutnant zur See ernannt. Zum Jahresende 1941 verließ Mengesern U 101 und Marbach fungierte anschließend vom 1. Januar 1942 bis 3. Februar 1942 als I. Wachoffizier in Vertretung des Kommandanten an Bord von U 101. Feindfahrten gab es während dieser Zeit nicht. Am 4. Februar 1942 wurde Friedrich-Wilhelm Bothe Kommandant von U 101 und hielt diese Position bis 31. März 1942. Am 1. April 1942 verließ Marbach jedoch U 101 und wurde Kommandantenschüler bei der 24. U-Flottille, in dessen Verlauf er Kommandant auf den Schulungsbooten U 28 und U 29 war.
Am 30. November 1942 wurde Marbach zur Baubelehrung für U 953 delegiert, dessen Kommandant er am 17. Dezember 1942 wurde. Auf insgesamt acht Feindfahrten konnte Marbach nur ein Schiff versenken. So am 5. Juli 1944 im Ärmelkanal das große britische Handelsschiff Glendinning mit 1.927 ts. Für diese Leistungen erhielt Marbach am 22. Juli 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 20. September 1944 verließ Marbach, inzwischen zum 1. September 1944 zum Kapitänleutnant ernannt, U 953 und wurde erneut zur Baubelehrung von U 3014 delegiert, zu dessen Kommandanten er am 17. Dezember 1944 ernannt wurde. Mit U 3014 war Marbach jedoch bis Kriegsende auf keiner Feindfahrt mehr zugegen. Das Schiff sank nach Selbstversenkung im Rahmen der Aktion Regenbogen am 3. Mai 1945, um es nicht in Feindeshand fallen zu lassen. Marbach geriet am 9. Mai 1945 in Horten (Norwegen) in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 21. Februar 1948 entlassen wurde.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1939) II. und I. Klasse am 14. April 1940 bzw. 21. November 1943
- Flotten-Kriegsabzeichen am 22. Juli 1941
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) am 9. September 1941
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 22. Juli 1944
- U-Boot-Frontspange in Bronze am 26. November 1944
Literatur
- Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe 1939–1945 Band II, Buchstabe K–Z, S. 98–100
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