Maulen Mamirow

Maulen Mamirow

Maulen Mamirow (* russisch Маулен Мамиров, 14. Dezember 1970 in Taldyqorghan) ist ein ehemaliger sowjetischer bzw. kasachischer Ringer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1996 eine Bronzemedaille im freien Stil im Fliegengewicht

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Maulen Mamirow, über dessen Herkunft wenig bekannt ist, begann als Jugendlicher im Jahre 1984 mit dem Ringen. Er konzentrierte sich dabei ganz auf den freien Stil. 1988 startete er, für die Sowjetunion ringend, bei der Junioren-Weltmeisterschaft im österreichischen Wolfurt und kam dort in der Gewichtsklasse bis 46 kg Körpergewicht auf den 3. Platz. Zu weiteren Einsätzen für die Sowjetunion bei internationalen Meisterschaften kam er nicht. Nach dem Zerfall der Sowjetunion entschied er sich, künftig für Kasachstan zu starten. Er wurde in das dortige Nationalteam der Ringer aufgenommen und von A. Bugubajew trainiert. Der nur 1,60 m große Athlet startete immer im Fliegengewicht, der Gewichtsklasse, die zu seiner Zeit ihr Gewichtslimit bei 52 kg Körpergewicht hatte.

Für Kasachstan startete er erstmals bei der Asien-Meisterschaft 1993 in Ulan Bator und belegte dort den 4. Platz. 1994 war er bei einer Weltmeisterschaft am Start und kam in Istanbul auf den 11. Platz. 1994 wurde er in Hiroshima Sieger bei den Asien-Spielen vor Dege Dun, China und Nurdin Donbajew aus Kirgisistan, bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Atlanta erreicht er aber wieder keinen Spitzenplatz und landete auf dem 12. Rang.

1996 verpasste Maulen Mamirow bei der Asien-Meisterschaft in Xiaoshan mit dem 4. Platz eine Medaille, dafür überraschte er aber bei den Olympischen Spielen in Atlanta, denn dort erkämpfte er sich im Fliegengewicht nach einem Sieg über Wladimir Togusow aus Weißrussland, einer Niederlage gegen Weltmeister Walentin Jordanow aus Bulgarien, die sich mit 3:7 Punkten im Rahmen hielt und Siegen über Metin Topaktas aus der Türkei und Tschetschenol Mongusch aus Russland, den er napp mit 3:2 Punkten niederhielt eine Bronzemedaille.

Dass dieser Erfolg keine Eintagsfliege war, bewies Maulen Mamirow schon ein Jahr später bei der Weltmeisterschaft 1997 in Krasnojarsk, denn dort erreichte er mit Siegen über Alexander Sacharjuk, Ukraine, Zuunbayan Tumendemberel, Mongolei, einer Niederlage gegen Jin Ju Dong, Nordkorea und einem Sieg über Gholamreza Mohammadi aus dem Iran den Kampf um eine WM-Bronzemedaille, in dem er noch einmal auf Alexander Sacharjuk traf und diesen mit 7:1 Punkten klar bezwang.

1998 und 1999 schnitt er bei den Weltmeisterschaften etwas schwächer ab. 1998 erreichte er in Teheran nach Siegen über Witali Railean aus Moldawien und Alexander Sacharjuk und Niederlagen gegen Samuel Henson aus den Vereinigten Staaten und Shanka Patel Kripa aus Indien den 11. Platz und 1999 kam er in Ankara mit Siegen über Kim Woo-yong aus Südkorea, Namig Abdullajew aus Aserbaidschan und Haibo Zhang aus China und einer Niederlage gegen Atscham Achilow aus Usbekistan, die bei einem Punktegleichstand von 2:2 nur durch einen Kampfrichterentscheid zustande kam, auf den 7. Platz. 1999 wurde er aber in Taschkent zum zweitenmal Sieger bei den Asien-Spielen und ließ dabei Han Yong Do aus Nordkorea und Adcham Achilow hinter sich.

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney siegte er klar nach Punkten über Atscham Achilow (10:5) und Wassili Zeiher aus Deutschland (8:1), verlor aber gegen German Kontojew und gegen Alexander Sacharjuk und belegte damit den 6. Platz. Das letzte Jahr, in dem er auf der internationalen Ringermatte aktiv war, war das Jahr 2002. Vorher erreichte er bei der Weltmeisterschaft 2001 in Sofia den 4. Platz, wobei er im Kampf um die WM-Bronzemedaille gegen Alexander Kontojew aus Russland unterlag. Auf den gleichen Platz kam er schließlich auch noch bei den Asien-Spielen 2002 in Busan.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtskl. Ergebnis
1988 3. Junioren-WM in Wolfurt bis 46 kg KG hinter Jose David Panuela, Kuba u. Li Gwang Chol, Nordkorea
1993 4. Asien-Meisterschaft in Ulan Bator Fliegen hinter Luvsan Sergenlenbaatar, Mongolei, Li Hak Son, Nordkorea u. Naser Zainalnia, Iran
1994 11. WM in Istanbul Fliegen Sieger: Walentin Jordanow, Bulgarien vor Namig Abdullajew, Aserbaidschan u. Gholamreza Mohammadi, Iran
1994 1. Asien-Spiele in Hiroshima Fliegen vor Dege Dun, China, Nurdin Donbajew, Kirgisistan, Gholamreza Mohammadi, Iran und Kim Jong-shin, Südkorea
1995 5. Asien-Meisterschaft in Manila Fliegen hinter Sanshiro Abe, Japan, Oveis Mallahi, Iran, Maksat Boburbekow, Kirgisistan u. Chun Chal-yul, Südkorea
1995 12. WM in Atlanta Fliegen Sieger: Walentin Jordanow vor Gholamreza Mohammadi u. Zeke Jones, USA
1995 1. Zentral-Asien-Spiele in Taschkent Fliegen vor Mirbola Yugibekow, Turkmenistan u. Abdulla Zupparow, Usbekistan
1996 4. Asien-Spiele in Xiaoshan Fliegen hinter Atscham Achilow, Usbekistan, Hideo Sasayama, Japan u. Behnam Tayebi Kermani, Iran
1996 Bronce OS in Atlanta Fliegen nach Sieg über Wladimir Togusow, Weißrussland, Niederlage gegen Walentin Jordanow u. Siegen über Metin Topaktas, Türkei u. Tschetschenol Mongusch, Russland
1997 1. Ost-Asien-Spiele in Busan Fliegen vor Chikara Tanabe, Japan u. Li Zhengyu, China
1997 3. WM in Krasnojarsk Fliegen nach Siegen über Alexander Sacharjuk, Ukraine u. Zuunbayan Tumendemberel, Mongolei, einer Niederlage gegen Jin Ju Dong, Nordkorea u. Siegen über Gholamreza Mohammadi u. Alexander Sacharjuk
1997 1. Asien-Ozeanien-Cup in Bangkok Fliegen vor Hy Doi Dang, Vietnam u. Majio Chegeni, Iran
1998 11. WM in Teheran Fliegen nach Siegen über Witali Railean, Moldawien u. Alexander Sacharjuk und Niederlagen geen Samuel Henson, USA u. Shankar Patel Kripa, Indien
1998 3. Asien-Spiele in Bangkok Fliegen hinter Jin Ju Dong u. Behnam Tayebi Kermani
1999 1. Asien-Meisterschaft in Taschkent Fliegen vor Han Yong Do, Nordkorea u. Atscham Achilow
1999 7. WM in Ankara Fliegen nach Siegen über Kim Woo-yong, Südkorea, Namig Abdullajew u. Haibo Zhang u. einer Niederlage gegen Atscham Achilow
2000 6. OS in Sydney Fliegen nach Siegen über Atscham Achilow u. Wassili Zeiher, Deutschland u. Niederlagen gegen German Kontojew und Alexander Sacharjuk
2001 1. Ost-Asien-Spiele in Osaka Fliegen vor Li Zhengyu u. Chikara Tanabe
2001 4. WM in Sofia Fliegen nach Siegen über Mevlana Kulac, Türkei, Hector Luis Camacho, Venezuela u. Dilschod Mansurow, Usbekistan u. Niederlagen gegen German Kontojew u. Alexander Kontojew, Russland
2002 4. Asien-Spiele in Busan Bantam hinter Dilschod Mansurow, Chikara Tanabe u. Mohammad Rezai, Iran

Erläuterungen

  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft
  • Fliegengewicht, bis 1996 bis 52 kg, von 1997 bis 2001 bis 54 kg Körpergewicht, danach abgeschafft, Bantamgewicht, seit 2002 bis 55 kg Körpergewicht

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig

Weblinks


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