Mouthier-en-Bresse

Mouthier-en-Bresse
Region	Burgund
Département	Saône-et-Loire
Arrondissement	Louhans
Kanton	Pierre-de-Bresse
Gemeindeverband	Canton de Pierre-de-Bresse.
Koordinaten	46° 52′ N, 5° 23′ O46.8588888888895.3883333333333202Koordinaten: 46° 52′ N, 5° 23′ O
Höhe	202 m (187–217 m)
Fläche	30,32 km²
Einwohner	401 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte	13 Einw./km²
Postleitzahl	71270
INSEE-Code	71326
Website	[1]
Kirche und Gemeindehaus

Mouthier-en-Bresse ist eine französische Gemeinde, die im Département Saône-et-Loire in der Region Burgund liegt. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Der Ort hat 401 Einwohner (Stand 1. Januar 2008). Die Einwohner werden Moustiérois, resp. Moustiéroises genannt.

Geografie

Die Streusiedlung in der Landschaft Bresse ist großflächig und vorwiegend bäuerlich geprägt. Das Gemeindegebiet ist von Hügeln, Weihern, Wiesen und Wäldern durchsetzt. Quer durch die Gemeinde fliesst die Brenne, ein rechter Nebenfluss der Seille, die fischreich ist und mehrere Male jährlich über die Ufer tritt.

Geschichte

Der Name geht auf ein Benediktinerkloster zurück, das im 10. Jahrhundert errichtet und den Namen Monasterium in Brixia trug. Diese Bezeichnung ging später auf die Pfarrei und letztlich auf die Gemeinde über. Über das Kloster ist wenig bekannt, die Archive wurden wohl während der zahllosen Kriege im burgundisch-freigräflichen Grenzgebiet vernichtet. Die Gründung dürfte auf Bernon zurückgehen, dem ersten Abt des Klosters Cluny, der durch die Herren von Bellevesvre unterstützt wurde. Das Kloster ist jedenfalls in Bernons Testament erwähnt, der dort seine Nachfolge für seine Abteien regelte und für Cœnobium Æthicense (Mouthier-en-Bresse) seinen Neffen Widon bestimmte. In verschiedenen Dokumenten aus dem 11. und 12. Jahrhundert wird Mouthier als Niederlassung des Klosters Baume genannt. Das Kloster wurde während der Revolution zerstört, es finden sich keine Spuren mehr.

1789 war Mouthier durch die Brenne in zwei Gemeinden geteilt, Mouthier südlich und Dissey nördlich, beide zur Vogtei Chalon-sur-Saône gehörig und kirchlich von Auxonne abhängig. Die Kirche ist dem Heiligen Vitus^[1] geweiht, gehörte zur Diözese Besançon, zum Dekanat Neublans und unterstand der Kollatur des Klosters Baume-les-Messieurs.

Während Jahrhunderten litten die Einwohner des Ortes unter den Abgaben und den Folgen der Toten-Hand. Durch die Unveräusserlichkeit der Güter konnten die Eigenleute kein Eigentum erwerben.

In Mouthier befanden sich zwei Burgen, diejenige von Dissey, die in der Gegend von le Colombier lag, und diejenige von Evan, von der ebenfalls keinerlei Spuren mehr vorhanden sind. Im Weiler Rond, direkt östlich angrenzend an Bellevesvre, bestand eine Motte, die mehrmals von den spanischen Habsburger benutzt wurde, um ihre Angriffe gegen Bellevesvre zu führen.

Nachdem das Haus Burgund 1477 in männlicher Linie ausgestorben war, ging das Herzogtum Burgund an Frankreich, die Freigrafschaft jedoch an den Burgundischen Reichskreis. Die Kriege im 16. und 17. Jahrhundert (Krieg gegen den savoyardischen Herzog Karl Emanuel I., Dreißigjähriger Krieg und Devolutionskrieg) bescherten dem Ort am äußersten Grenzpunkt des Herzogtums Burgund schreckliche Katastrophen.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

1800	1881	1901	1962	1968	1975	1982	1990	1999	2008
1371	1781 max.	1655	802	753	634	557	468	418	401

Infrastruktur

Im Dorf gibt es eine Kirche, eine Mairie (Gemeindehaus), eine Schule, eine Gärtnerei und einen Betrieb für landwirtschaftliche Maschinen. Im Übrigen bestehen noch rund 15 Landwirtschaftsbetriebe. Die Bevölkerung ist für ihren täglichen Bedarf auf den Nachbarort Bellevesvre und auf die regionalen Einkaufszentren angewiesen.

Quellen

• Lucien Guillemaut: Histoire de la Bresse Louhannaise, Band I, Seiten 95 ff. und 412. Louhans 1897.
• INSEE: Institut national de la statistique et des études économiques. INSEE Mouthier-en-Bresse
• Histoire de l'Ordre de Cluny depuis la fondation de l'abbaye jusqu'à la mort de Pierre-le-Vénérable 909-1157

Weblinks

 Commons: Mouthier-en-Bresse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Webpräsenz der Gemeinde

Einzelbelege

1. ↑ Hl. Vitus im Heiligenlexikon

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