- Nicolae Neguț
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Nicolae Neguț (* 17. Oktober 1945 in Bukarest) ist ein ehemaliger rumänischer Ringer. Er war Olympiateilnehmer 1968 und 1972 und Dritter der Weltmeisterschaft 1969 im griechisch-römischen Stil im Mittel- bzw. Halbschwergewicht.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nicolae Neguț begann in seiner Heimatstadt Bukarest beim Sportclub Progresul mit dem Ringen. Als Junior trat er in die rumänische Armee ein und wurde Mitglied des Armeesportclubs Steaua Bukarest. Trainiert wurde er dort von I. Martac. Der kräftige, 1,85 Meter große Sportler, rang zuerst im Mittelgewicht und nach einer Gewichtsklassenreform durch den internationalen Ringerverband (FILA) im Jahre 1969 im Halbschwergewicht. Er konzentrierte sich dabei voll auf den griechisch-römischen Stil.
1968 wurde Nicolae Neguț erstmals rumänischer Meister im Mittelgewicht und löste damit Gheorghe Popovici ab, der über ein Jahrzehnt diese Gewichtsklasse in Rumänien dominiert hatte. Sein Debüt auf der internationalen Ringermatte hatte er bereits im Jahre 1966 mit einem 4. Platz im Mittelgewicht bei den Balkan-Spielen in Ljubljana gegeben. 1967 verlor er bei einem Länderkampf in Bukarest gegen Ernst Knoll aus der Bundesrepublik Deutschland nach Punkten.
1968 belegte er bei der Europameisterschaft in Västerås im Mittelgewicht einen guten 5. Platz. Er verlor dabei von fünf Kämpfen keinen einzigen, trennte sich aber gegen Lothar Metz aus der DDR, Jiří Kormaník aus der CSSR und Hakan Överby aus Norwegen unentschieden und schied deswegen nach der 5. Runde wegen zu vieler Fehlpunkte vor dem Finale aus.
Im gleichen Jahr startete er auch bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt. Er besiegte dort Ernst Knoll und Petar Krumow aus Bulgarien und trennte sich von Tevfik Kış aus der Türkei unentschieden. Gegen Lothar Metz, der bei dieser Meisterschaft Olympiasieger wurde und gegen den Olympiasieger von 1960 Branislav Simić aus Jugoslawien verlor er nach Punkten und verfehlte damit mit dem 4. Platz knapp eine Medaille.
An der Europameisterschaft 1969 in Modena konnte Nicolae Neguț nicht teilnehmen, weil dort die Mannschaften der sozialistischen Länder nicht antraten, weil das Veranstalterland Italien sich weigerte, die Flagge der DDR zu hissen. Dafür war er aber bei der Weltmeisterschaft 1969 in Mar del Plata am Start und gewann dort im Halbschwergewicht mit drei Siegen und Niederlagen gegen Alexander Jurkewitsch aus der UdSSR und Wenko Zinzarow aus Bulgarien die Bronzemedaille.
In den folgenden Jahren gewann er bei Welt- und Europameisterschaften und den Olympischen Spielen 1972 in München keine Medaillen mehr. Er erreichte jedoch bei den Weltmeisterschaften 1971 in Sofia und 1973 in Teheran noch einmal hervorragende 4. Plätze. Er scheiterte dabei nur an so großen Könnern wie Waleri Resanzew und Omar Bliadse aus der UdSSR, Czesław Kwieciński aus Polen und Stojan Nikolow aus Bulgarien, wobei er bei den Olympischen Spielen in München ein sensationelles Unentschieden gegen den damals überragenden Ringer in dieser Gewichtsklasse Waleri Resanzew erreichte.
Bei einer Länderkampfreise der bundesdeutschen Nationalstaffel nach Rumänien im Jahre 1971 gewann er dreimal gegen Kaspar Eham aus Bad Reichenhall. Beim Gegenbesuch der rumänischen Nationalstaffel in der BRD im Jahre 1972 unterlag er gegen Ernst Knoll nach Punkten, siegte über Max Mitterbichler aus Traunstein und wurde im Kampf gegen Günter Kowalewski aus Witten gemeinsam mit diesem wegen "Passivität" von der Matte gestellt.
Ab 1976 nahm Nicolae Neguț nur mehr an nationalen Ringerveranstaltungen teil.
Internationale Erfolge
(alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Mittelgewicht, bis 1968 bis 87 kg, Halbschwergewicht, ab 1969 bis 90 kg Körpergewicht)
Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse 1966 4. Balkan-Spiele in Ljubljana Mittel hinter Wenko Zinzarow, Bulgarien, Iscan, Türkei u. Maras, Jugoslawien 1967 4. Intern. Turnier in Bukarest Mittel hinter Gheorghe Popovici, Rumänien, Ildar Gafarow, UdSSR u. Sven Olsson, Schweden 1968 3. "Dan-Kolow"-Turnier in Sewljewo Mittel hinter Petar Krumow, Bulgarien u. Jiří Kormaník, CSSR 1968 5. EM in Västerås Mittel mit Siegen gegen Franz Winkler, Österreich und Moshe Weinberg, Israel und Unentschieden gegen Lothar Metz, DDR, Jiří Kormaník u. Hakan Överby, Norwegen 1968 4. OS in Mexiko-Stadt Mittel mit Siegen über Ernst Knoll, BRD u. Petar Krumow, einem Unentschieden gegen Tevfik Kış, Türkei u. Niederlagen gegen Lothar Metz u. Branislav Simić, Jugoslawien 1969 3. WM in Mar del Plata Halbschwer mit Siegen über Elione Francone, Argentinien, Hakan Överby u. Etienne Martinetti, Schweiz u. Niederlagen gegen Alexander Jurkewitsch, UdSSR u. Wenko Zinzarow, Bulgarien 1970 1. Intern. Turnier in Split Halbschwer vor Lazarow, Bulgarien u. Fodorpataki, Rumänien 1970 8. EM in Berlin (Ost) Halbschwer mit einem Sieg über Fleming Kosakiewitsch, Dänemark und Unentschieden gegen László Sillai, Ungarn, Stojan Nikolow, Bulgarien u. Gürbüz Lü, Türkei 1970 6. WM in Edmonton Halbschwer mit einem Sieg über Kimuchi Tani, Japan, einem Unentschieden gegen Wenko Zinzarow u. einer Niederlage gegen Waleri Resanzew, UdSSR 1971 3. Klippan-Turnier Halbschwer hinter Stojan Nikolow u. Omar Bliadse, UdSSR, vor Lothar Metz 1971 2. Meisterschaft der Armeen der soz. Staaten (SKDA-Meisterschaft) Schwer hinter Alexander Jurkewitsch, vor Jendreczek, DDR 1971 4. WM in Sofia Halbschwer mit Siegen über Hakan Överby u. Bahram Moshtaghi, Iran u. Niederlagen gegen Stojan Nikolow u. Josip Čorak, Jugoslawien 1972 5. EM in Kattowitz Halbschwer mit Siegen über Svend Erik Studsgaard, Dänemark u. Suleyman Akbayir, Türkei, einem Unentschieden gegen Darko Nišavić, Jugoslawien u. Niederlagen gegen Czesław Kwieciński, Polen u. Omar Bliadse 1972 6. OS in München Halbschwer mit einem Sieg über Kimuchi Tani, Unentschieden gegen Hakan Överby und Waleri Resanzew u. einer Niederlage gegen Josip Čorak 1973 7. EM in Helsinki Halbschwer mit Siegen über Czesław Kwieciński u. Svend Erik Studsgaard u. Niederlagen gegen Darko Nišavić u. Waleri Resanzew 1973 4. WM in Teheran Halbschwer mit Siegen über Yoshihiro Fujita, Japan u. Darko Nišavić, einem Unentschieden gegen Ibrahim Kumes, Türkei u. einer Niederlage gegen Czesław Kwieciński 1973 3. Universitäten-WM in Moskau Halbschwer hinter E. Gogligidse, UdSSR u. Darko Nišavić 1975 4. Turnier in Galați Halbschwer hinter Wladimir Iwascheschkin, UdSSR, Istvan Sellyei, Ungarn u. Fred Theobald, BRD Rumänische Meisterschaften
Nicolae Neguț wurde 1968 rumänischer Meister im Mittelgewicht und 1969 sowie von 1971 bis 1975 rumänischer Meister im Halbschwergewicht, immer im griechisch-römischen Stil.
Quellen
- Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
- Fachzeitschrift Athletik
Weblinks
- Profil von Nicolae Neguț bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)
- Nicolae Neguț in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
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