Niederelsungen

Niederelsungen
Niederelsungen
Stadt Wolfhagen
Koordinaten: 51° 23′ N, 9° 12′ O51.3894055555569.1922472222222Koordinaten: 51° 23′ 22″ N, 9° 11′ 32″ O
Einwohner: 991 (1. Apr. 2010)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 34466
Vorwahl: 05606

Niederelsungen ist ein Stadtteil der Stadt Wolfhagen im nordhessischen Landkreis Kassel. Er liegt in einem Tal, etwa 1 Kilometer südlich direkt an der Bundesautobahn 44 Abfahrt Breuna und ca. 7 km nordnordöstlich von der Kernstadt entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

775 findet sich die erste urkundliche Erwähnung als „Elisungun“.[1] Diese geht auf ein Güterverzeichnis des Klosters Hersfeld zurück. Allerdings wurde in dieser Erwähnung nicht zwischen Nieder- und Oberelsungen unterschieden. Es bleibt offen, welches Elsungen gemeint ist, da eine genauere Bestimmung fehlt. Die Hinweise deuten aber auf eine "Gemarkung Elsungen" mit dem "sächsischen" Niederelsungen und dem "fränkischen" Oberelsungen hin, die sich noch heute im Baustil alter Bauernhöfe unterscheiden. Ein Grund könnte sein, dass die Grenze zwischen Franken und Sachsen, bzw. zwischen dem fränkischen und dem sächsischen Hessengau durch das Wolfhager Land verlief.

Herzog Eberhard von Franken erhielt Elsungen durch einen Tausch mit dem Kloster Fulda. 965 bekam das Magdeburger Moritzstift den Königshof Rösebeck von Kaiser Otto I. geschenkt und gelangte so in den Besitz von Elsungen. 1261 findet sich erstmals der Name "Nitherenelsingen" in einem westfälischen Verzeichnis.[2]

1306 erhielten die hessischen Landgrafen je die Hälfte beider Orte als mainzisches Lehen, die andere Hälfte erhielten die Herren von Calenberg. Die Dörfer und Gerichte Nieder- und Oberelsungen gehörten zur Burg Schartenberg. Klöster in der Region wie Volkhardinghausen, Ahnaberg, Weißenstein, Hasungen und Eppenberg hatten ebenfalls Besitz oder Einkünfte in Niederelsungen. Besitzungen hatten auch die Herren von der Malsburg,[3]) die Herren von Twiste und die Herren von Ehringen; ihr Einfluss war jedoch ohne große Bedeutung.

1457 ging die Hälfte des Besitzes der Rave (Rabe) von Calenberg durch Tausch an die von Gudenberg über. 1464 belehnte der hessische Landgraf die Herren von Stockhausen mit seiner Hälfte; dieses Lehen erhielten 1471 ebenfalls die von Gudenberg. Mit dem Aussterben dieses Geschlechts im Jahre 1534 erhielten die Herren von Schartenberg das Lehen. 1594 erwarb Hessen drei viertel des Besitzes der Herren von Schartenberg und vergab das verbleibende Viertel an die Herren von der Malsburg.

Panoramablick von Süden, nahe der Waldbühne.
Panoramablick von Süden, nahe der Waldbühne.

Historische Ortsnamen

  • Elsungen (ist Niederelsungen und/oder Oberelsungen); Elisungun, (um 775/800), (Breviarium Sancti Lulli ZHG 10, 190)
  • Elisungi (Dronke, Tradit. cap. 6, 147. 152. cap. 41, 107); Elisungen (Dronke, Tradit. cap. 6, 147. 152. cap. 41, 107); Helisungen (Dronke, Tradit. cap. 6, 147. 152. cap. 41, 107)
  • Elesenga in pago Hassim (973) (MG DD 2, 37)
  • Elsingen, (1262) (Westfälisches Urkundenbuch 4, S. 905); Niederelsungen; Nitherenelsingen, (1261) [Westfälisches Urkundenbuch 4, S, 869); infer. Elsingen (1284) (Westfälisches Urkundenbuch 4, S. 869);
  • Niederelsungen; Nieder-Elsungen

Kirche

Die frühgotische Kirche mit romanischen Turm und barockem Dachreiter wurde bereits im 13. Jahrhundert erbaut. Sie ist das weithin sichtbare Wahrzeichen des Wolfhager Ortsteils. 1262 wird erstmal ein Pfarrer erwähnt.

Waldbühne

1949 wird die Waldbühne gegründet. Sie hat mehr als 1300 Sitzplätze. Gründer war Erich Oberlist, nachdem sie auch benannt wurde "Spielgemeinschaft Waldbühne Erich Oberlist Niederelsungen e.V."

Literatur

  • Hochhuth, Statistik, S. 258, 262.
  • Reimer, Ortslexikon, S. 119 (Elsungen).

Einzelnachweise

  1. Niederelsungen im Historischen Ortslexikon Hessen
  2. Westf. UB 4, 869.
  3. 1787 erwarben die von der Malsburg auch die landgräflichen Anteile durch Tausch.

Weblinks


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