- Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung
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Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung Staatliche Ebene Land Niedersachsen Hauptsitz Hannover Behördenleitung Heinz Wunderlich Anzahl der Bediensteten 32[1] Website Webseite der NLpB Die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (Abkürzung: NLpB) war eine niedersächsische Bildungseinrichtung mit Sitz in Hannover. Sie wurde durch einen Kabinettsbeschluss unter Führung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff zum 31. Dezember 2004 aufgelöst. Dies führte zu erheblichen Protesten, unter anderem auch durch die Bundeszentrale für politische Bildung.[2][3]
Die Arbeit der niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung wurde von verschiedene Organisationen übernommen:
- Die Onlinepublikationen wurden durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Politische Bildung Online und dem niedersächsischen Bildungsserver (NiBiS) übernommen und werden von diesen weiter vertrieben.[4]
- Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten ist Nachfolgeorganisation des Referates der NLpB Gedenkstättenarbeit und Aufarbeitung des Nationalsozialismus und seiner Folgen. Sie übernahm damit die Zuständigkeit für die Gedenkstätte Bergen-Belsen und die Gedenkstätte Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel.[4]
- Das Projekt „Schule OHNE Rassismus – Schule mit Courage“ zog auf den niedersächsischen Bildungsserver um.[4]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde die niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung 1955 unter dem Namen Niedersächsische Landeszentrale für Heimatdienst. Die Umbenennung in Landeszentrale für politische Bildung erfolgte 1959.
Das öffentliche Interesse erregte die Meldung, dass dem ehemaligen SS-Mitglied Otto Freiherr von Fircks durch Mittel der NLpB einen Besuch von Israel und der Gedenkstätte Yad Vashem ermöglicht wurde, ohne dass er die Landeszentrale für politische Bildung von seiner Vergangenheit in Kenntnis setzte.[5]
- Nachwirkungen
In der 16. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages forderte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Antrag (Bundestagsdrucksache 16/11201), dass die Bundesregierung auf die niedersächsische Landesregierung einwirken solle, damit wieder eine Landeszentrale für politische Bildung in Niedersachsen errichtet wird.[6]
Kuratorium
Um die politische Ausgewogenheit der Arbeit der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung zu gewährleisten, wurde ein Kuratorium aus siebzehn Mitgliedern des niedersächsischen Landtages eingesetzt. Die Mitglieder des letzten Kuratoriums waren:[7]
- Vorsitzende: Irmgard Vogelsang, CDU
- Stellvertretende Vorsitzende: Silva Seeler, SPD
- Joachim Albrecht, CDU
- Karsten Behr, CDU
- Karin Bertholdes-Sandrock, CDU
- Ingrid Eckel, SPD
- Ursula Ernst, CDU
- Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, Bündnis 90 / Die Grünen
- Marie-Luise Hemme, SPD
- Axel Plaue, SPD
- Friedrich Pörtner, CDU
- Regina Seeringer, CDU
- Britta Siebert, CDU
- Thorsten Thümler, CDU
- Amei Wiegel, SPD
- Wolfgang Wulf, SPD
- Prof. Dr. Dr. Roland Zielke, FDP
Literatur
- Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Jahresbericht 2003. (PDF 1,42MB (Webarchiv), abgerufen am 3. November 2010).
Weblinks
- Literatur von und über Niedersächsische Landeszentrale für Heimatdienst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- www.nlpb.de
- Onlinedokumente der NLpB auf NiBiS
- Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten
- Projekt "Schule ohne Rassismus" auf NiBiS
Einzelnachweise
- ↑ Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Organisationsplan der NLpB. 31. Oktober 2003 (HTML (Webarchiv), abgerufen am 3. November 2010).
- ↑ Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Schließung der Landeszentrale für politische Bildung in Niedersachsen. 23.07.2004 (HTML, abgerufen am 3. November 2010).
- ↑ Deutsche Vereinigung für politische Bildung (Hrsg.): Demokratie braucht Politische Bildung Politische Bildungsarbeit braucht starke Partner – braucht die Landeszentralen für politische Bildung. (HTML (Webarchiv), abgerufen am 14. Juli 2011).
- ↑ a b c NLpB. (HTML, abgerufen am 3. November 2010).
- ↑ Der Spiegel (Hrsg.): Gewisse Ruhe. Affären. Heft 26, 1966, S. 34ff. (HTML, abgerufen am 3. November 2010).
- ↑ Bündnis 90/Die Grünen; Deutscher Bundestag (Hrsg.): Politische Bildung zur Stärkung der Demokratie und Bekämpfung des Rechtsextremismus weiterentwickeln. 3. Dezember 2008 S. 4 (PDF 74kB, abgerufen am 4. November 2010).
- ↑ Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Jahresbericht 2003. S. 37 (PDF 1,42MB (Webarchiv), abgerufen am 3. November 2010).
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