- Oskar von Zoller
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Oskar Freiherr von Zoller (* 13. November 1809 in Straubing; † 10. Juli 1866 in Winkels, heute Ortsteil von Bad Kissingen) war ein königlich bayerischer Generalleutnant.
Leben
Er war der Sohn des Generalleutnants Friedrich Freiherr von Zoller (1762-1821), der im Jahr 1816 in der bayerischen Freiherrnklasse immatrikuliert wurde.[1] Im Jahr 1827 trat Zoller als Junker beim Infanterie-Leib-Regiment in München in die Bayerische Armee ein, wurde 1828 zum Offizier und 1842 zum Hauptmann befördert. Anschließend wurde er Flügeladjutant des bayerischen Königs Ludwig I.. Später wurde er Hofmarschall des Kronprinzen und späteren Königs Maximilian II..
Im Jahr 1850 kehrte er in den Truppendienst zurück und wechselte als Oberstleutnant zum 3. Infanterie-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ nach Augsburg, dessen Kommandant er 1853 wurde. Zwei Jahre später (1855) wurde Zoller Generalmajor und Kommandant der 6. Infanterie-Brigade in Bayreuth, wechselte aber 1859 in gleicher Position nach Schifferstadt (Pfalz). 1861 wurde er zum Generalleutnant befördert.
Bei Ausbruch des Deutschen Krieges wurde er Generalkommandant der 3. Infanterie-Division.[2] In diesem Kommando fiel er in der Schlacht bei Kissingen im Dorf Winkels bei Kissingen, getroffen von einem Granatsplitter, nachdem zuvor schon zwei Pferde unter ihm erschossen worden waren.[3] Am 28. November 1866, also vier Monate später, ließ sich König Ludwig II. bei einem Kissingen-Besuch im Dorf Winkels jenen Platz zeigen, wo Zoller gefallen war, und fuhr anschließend nach Nüdlingen, wo man Zollers Leichnam damals im Pfarrhof aufgebahrt hatte. Zuvor war schon Ludwigs Mutter Marie von Bayern in Kissingen gewesen, hatte ebenfalls in Nüdlingen den Pfarrhof besucht und anschließend beim Bildhauer Michael Arnold zur Erinnerung an Zoller ein Denkmal bestellt.[4]
Im Laufe des Deutschen Krieges soll Zoller den Oberbefehlshaber der süddeutschen Truppen, Prinz Karl von Bayern, drei Mal um Entsatz der Hannoveraner gebeten haben, worauf hin man ihn zu drei Tagen Arrest verurteilt haben soll. Dieser Aussage hat das bayerische Kriegsministerium später widersprochen.[5]
Zoller blieb zeitlebens unverheiratet.
Prinzregent Luitpold von Bayern genehmigte im Jahr 1901 eine „Freiherr Oskar von Zoller'sche Stiftung“,[6] die sich die Unterstützung von Kriegsveteranen zur Aufgabe gemacht hat.
Literatur
- Bernhard von Poten: Zoller, Oskar Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 411.
Einzelnachweise
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Seite 566, Band 137 der Gesamtreihe. C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISBN 3-7980-0837-X
- ↑ Geschichte des königlich Bayerischen 15. Infanterie-Regiments „König Johann von Sachsen“, 1867, Beilage II (Digitalisat)
- ↑ Der Bundesfeldzug im Jahre 1866, 4. Auflage, Seite 45, Verlag C. W. Hochhausen, Wenigen-Jena 1866 (Digitalisat)
- ↑ Peter Ziegler: Prominenz auf Promenadenwegen, Seite 45, Verlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 2004, ISBN 3-87717-809-X
- ↑ Wolfgang Menzel: Der deutsche Krieg im Jahr 1866, Band 1, Seite 27 (Digitalisat)
- ↑ Verordnungsblatt des Königlich Bayerischen Kriegsministeriums, 1901, Seite 271 (Auszug)
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