- Paul Tsongas
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Paul Efthemios Tsongas (* 14. Februar 1941 in Lowell, Massachusetts; † 18. Januar 1997 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker, der den Bundesstaat Massachusetts in beiden Kammern des Kongresses der Vereinigten Staaten vertrat.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kindheit und Jugend
Paul Tsongas wuchs als Sohn von Efthemios und Katina Tsongas zusammen mit seiner Zwillingsschwester Thaleia in Lowell heran. Seine Eltern waren aus Griechenland in die USA eingewandert und hielten sich zunächst mit Hilfsarbeiten finanziell über Wasser. Später eröffnete sein Vater eine Kleiderreinigung, in der auch Paul und Thaleia mitarbeiten mussten. Als die Geschwister sechs Jahre alt waren, starb ihre Mutter an Leukämie.
Werdegang
Nach dem Besuch der Pflichtschulen schrieb sich Tsongas am Dartmouth College in Hanover (New Hampshire) ein, an welchem er 1962 seinen Abschluss erlangte. Als Mitglied des von US-Präsident John F. Kennedy ins Leben gerufenen Friedenscorps verbrachte er danach zwei Jahre, von 1962 bis 1964, in Äthiopien. Nach seinem Abschluss in Rechtswissenschaften an der Yale University im Jahr 1967 – 1968 erhielt er seine Zulassung – zog es Tsongas erstmals nach Washington, D.C.. Hier arbeitete er zwei Jahre als Praktikant im Büro des republikanischen Kongressabgeordneten F. Bradford Morse. Zuletzt studierte er von 1973 bis 1974 Politikwissenschaften an der John F. Kennedy School of Government, einer Fachabteilung der renommierten Harvard University.
Politische Karriere
Tsongas, der einen überzeugten Republikaner als Vater hatte und auch während seines Praktikums im Kongress für einen Abgeordneten der Grand Old Party gearbeitet hatte, beschloss dennoch seine Politkarriere als Mitglied der Demokratischen Partei zu bestreiten. 1969 wurde er in den Stadtrat seiner Heimatstadt Lowell gewählt und im selben Jahr zum stellvertretenden Attorney General von Massachusetts. In der Zeit von 1973 bis 1974 war er zudem Commissioner des Middlesex County.
1973 kandidierte er mit Erfolg für einen Sitz im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten und konnte ein historisches Ergebnis verbuchen, da er der erste Demokrat seit 90 Jahren war, der aus dem fünften Kongresswahlbezirk nach Washington entsandt wurde. Tsongas war vier Jahre Abgeordneter, bis er im Jahr 1978 seine Absicht bekannt gab, für einen Sitz im US-Senat zu kandidieren. Bei der Wahl konnte er den eigentlichen Favoriten, Amtsinhaber Edward Brooke, mit 55 Prozentpunkten an Stimmen aus dem Amt verdrängen. Tsongas war nur eine Legislaturperiode Senator; auf eine Wiederwahl im Jahr 1984 verzichtete er.
Der Grund, weshalb sich Tsongas aus der Politik zurückzog, war die Diagnose, mit der er im September 1983 konfrontiert wurde. Er war an Knochenkrebs erkrankt. Im Jahr 1986 musste er sich daher einer schmerzhaften Knochenmarkstransplantation unterziehen. Tsongas gründete nach seiner Genesung Foley, Hoag & Eliot, eine Anwaltskanzlei in Boston. Rund sechs Jahre zog er sich aus der Öffentlichkeit ins Privatleben zurück.
Die Präsidentschaft von George Bush war mit ein Grund, weshalb Tsongas entschied, im Rahmen der US-Präsidentschaftswahl 1992 für das höchste Amt im Staat zu kandidieren. Bei den demokratischen Vorwahlen konnte er die Stimmen aus sechs Bundesstaaten – Massachusetts, Maine, Maryland, Vermont, Rhode Island und Arizona – auf sich vereinen. Nachdem er jedoch die beiden wichtigen Vorwahlen in Illinois und Michigan verloren hatte – die Stimmen gingen an den Gouverneur von Arkansas, Bill Clinton – zog sich Tsongas aus dem Wahlkampf zurück. Dennoch entschieden sich viele Delegierte, ihre Stimmen aus dem Bundesparteitag der Demokraten, der 1992 in New York City tagte, Tsongas zu geben. Auf diese Weise erhielt er 289 Delegiertenstimmen, nach Bill Clinton und Jerry Brown die dritthöchste Anzahl.
Spätes Leben und Tod
1992 gründete er zusammen mit Warren Rudman, dem US-Senator von New Hampshire, die parteiübergreifende Concord Coalition, die es sich zum Ziel gesetzt hat, mit Hilfe von Deficit spending die Staatsschulden der USA einzudämmen.
Mitte der 1990er Jahre wurde bei Tsongas erneut Krebs diagnostiziert. Im Mai 1996 wurde bei ihm wiederum eine Knochenmarkstransplantation durchgeführt, mit Spenderzellen von seiner Schwester. Doch die Bemühungen zeigten keine Wirkung. Anfang Januar 1997 wurde Tsongas mit einer schweren Lungenentzündung ins Brigham and Women's Hospital eingeliefert. Nach zwei Wochen starb Tsongas im Alter von 55 Jahren an Leberversagen. Er hinterließ seine Frau und seine drei Töchter.
Sonstiges
Seine Witwe Niki Tsongas (* 1946) ging später ebenfalls in die Politik und ist seit Oktober 2007 demokratische Kongressabgeordnete aus Massachusetts.
Weblinks
- Paul Tsongas im Biographical Directory of the United States Congress
Klasse 1: Dalton | Cabot | Goodhue | Mason | Adams | Lloyd | Gore | Ashmun | Mellen | Mills | Webster | Choate | Webster | Winthrop | Rantoul | Sumner | Washburn | Dawes | Lodge Sr. | Butler | Walsh | Lodge Jr. | J. Kennedy | Smith | E. Kennedy | Kirk | Brown
Klasse 2: Strong | Sedgwick | Dexter | Foster | Pickering | Varnum | Otis | Lloyd | Silsbee | Davis | Bates | Davis | Everett | Rockwell | Wilson | Boutwell | Hoar | Crane | J. Weeks | Walsh | Gillett | Coolidge | Lodge Jr. | S. Weeks | Saltonstall | Brooke | Tsongas | Kerry
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