Przelewice (Powiat Pyrzycki)

Przelewice (Powiat Pyrzycki)
Przelewice
Wappen der Gmina Przelewice
Przelewice (Polen)
Przelewice
Przelewice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Pyrzyce
Gmina: Przelewice
Geographische Lage: 53° 6′ N, 15° 5′ O53.10333333333315.078333333333Koordinaten: 53° 6′ 12″ N, 15° 4′ 42″ O
Einwohner:

770

Postleitzahl: 74-210
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZPY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Kosin - Płońsko
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 26 Ortschaften
16 Schulzenämter
Fläche: 162,2 km²
Einwohner:

5152
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 32 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3212042
Verwaltung (Stand: 2006)
Gemeindevorsteher: Marek Wojciech Kibala
Adresse: Gemeindeamt,
Przelewice 75
74-210 Przelewice
Webpräsenz: www.przelewice.pl/

Przelewice (deutsch Prillwitz) ist ein Dorf und Sitz einer gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Pyrzycki (Kreis Pyritz) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Przelewice liegt vier Kilometer südlich des Jezioro Płoń (Plönesee) an einer Nebenstraße zwischen Kosin (Kossin) und Płońsko (Plönzig), 7 Kilometer südöstlich der Woiwodschaftsstraße 122, die die Kreisstadt Pyrzyce (Pyritz, 13 km) und Dolice (Dölitz, 16 km) verbindet. Die nächste Bahnstation ist Dolice an der Bahnstrecke Poznań–Szczecin.

Ortsname

Die deutsche Ortsbezeichnung Prillwitz findet sich noch einmal in Mecklenburg-Vorpommern als Ortsteil der Gemeinde Hohenzieritz . Der polnische Ortsname Przelewice hat eine Parallele in Przelewice im Powiat Wałecki (Kreis Deutsch Krone), ebenfalls in der Woiwodschaft Westpommern gelegen.

Dorf Przelewice (Prillwitz)

Geschichte

Das Dorf Prillwitz ist eine Gründung aus dem 13. Jahrhundert.

Im Jahre 1800 ließ der Berliner August Heinrich Borgstede das Herrenhaus errichten, um damit das Gut Prillwitz zum schönsten pommerschen Landsitz zu machen. Ein unbekannter Architekt des Berliner Klassizismus - eventuell Heinrich Gentz - fertigte die Baupläne für das Haus.

Prillwitz ist das Dorf, in das 1802 die ersten Merinoschafe aus Spanien kamen und von hier aus Eingang in alle preußischen Schafzuchtbetriebe fanden.

Im Jahre 1821 kaufte Prinz August von Preußen, Neffe von Friedrich dem Großen, das Gutshaus für seine Geliebte Auguste Arend, die hier bis zu ihrem Tod 1834 lebte und 1825 den Titel „von Prillwitz“ verliehen bekam.

1876 ging das Herrenhaus an Caspar Lachmann.

Im Jahre 1898 verschaffte der Bau der Kleinbahnlinie der Pyritzer Kleinbahnen von Pyritz (heute polnisch: Pyrzyce) nach Plönzig (Płońsko) Anschluss an das preußische Eisenbahnnetz.

1922 kam das Gut in den Besitz des Conrad von Borsig, der bis zu seinem Tode 1945 (ermordet von russischen Soldaten) Eigentümer blieb und den botanischen Garten, der heute noch erhalten ist, anlegte.

Vor 1945 gehörte Prillwitz zum Landkreis Pyritz im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern. Der Ort bildete einen eigenen Amts- und Standesamtsbezirk, in den auch die Nachbarorte Kloxin (Kłodzino), Klücken (Kluki), Kossin (Kosin) und Woitfick (Oćwieka) eingegliedert waren. 1905 waren in Prillwitz 879 Einwohner registriert, 1933 waren es 818 und 1939 noch 806.

Seit 1945 ist der Ort unter dem Namen Przelewice dem Powiat Pyrzycki in der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Stettin) zugeordnet und Sitz der Gmina Przelewice. Im Dorf selbst wohnen heute 770 Einwohner.

Das Herrenhaus der Gutsanlage wurde nach 1945 in Wohnungen für Werktätige der Landwirtschaftlichen Produktionsgesellschaft umgewandelt. 1994 übernahm es die Gemeinde Przelewice und richtete in dem restaurierten Gebäude ein Konferenzzentrum ein.

Kirche

Dorfkirche

Von den alten Bauformen des Gebäudes, einem Granitquaderbau des 13. Jahrhunderts, sind nur die Blenden des Ostgiebels erhalten sowie zwei Portale aus sauber behauenem Granit. Der Turm an der Westseite steht nur zur Hälfte frei. Der barocke Kanzelaltar ist ein Werk aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Kirchen-/Pfarrgemeinde

Vor 1945 war Prillwitz als eigenständige Kirchengemeinde eine Filialgemeinde im evangelischen Kirchspiel Kloxin (heute polnisch: Kłodzino). Sie gehörte zum Kirchenkreis Pyritz im Westsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Im Jahre 1940 zählte sie 1.056 Gemeindeglieder, dreimal mehr als die Pfarrgemeinde Kloxin. Das Kirchenpatronat für Prillwitz im Kirchspiel Kloxin vertraten zuletzt als Besitzer auf Prillwitz die Gebrüder Geheimräte Conrad und Ernst von Borsig gemeinsam. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Erich Bake.

Seit 1986 gibt es in Przelewice eine katholische Pfarrei mit dem Namen Matki Bożej Królowej Polski (Mutter Gottes, Königin Polens). Sie gehört zu m Dekanat Barlinek (Berlinchen) im Erzbistum Stettin-Cammin. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören zum Pfarramt der St. Trinitatiskirche in Stettin in der Diözese Breslau der Evangelisch-Augsburgischen Kirche. Kirchort ist Kłodzino (Kloxin).

Gmina Przelewice

Allgemeines

Die Lage der Gmina Przelewice im Osten des Powiat Pyrzycki

Die Landgemeinde Przelewice umfasst eine Fläche von 162,2o km², was 22,4% der Gesamtfläche des Powiat Pyrzycki entspricht, in dessen äußerstem Osten die Gmina liegt. Sie gehört zur Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Stettin). Im Nordwestbereich der Gemeinde liegt der 0,738 ha große Jezioro Płoń (Plönesee), der von der Płonia (Plöne) auf ihrem 74 Kilometer langen Weg vom Jezioro Barlińskie (Berlinchener See) zum Jezioro Dąbie (Dammscher See) durchflossen wird.

Nachbargemeinden der Gmina Przelewice sind:

Im gesamten Gemeindegebiet gilt die einheitliche Postleitzahl 74-210.

Gemeindegliederung

Zur Gmina Przelewice gehören 26 Ortschaften, die 16 Ortsteilen ("Schulzenämter") zugeordnet sind.

  • Ortsteile:
  • Bylice (Lindenbusch)
  • Jesionowo (Schönow)
  • Kluki (Klücken)
  • Kłodzino (Kloxin)
  • Kosin (Kossin)
  • Laskowo (Groß Latzkow)
  • Lubiatowo (Lübtow)
  • Lucin (Luisenhof)
  • Płońsko (Plönzig)
  • Przywodzie (Fürstensee)
  • Rosiny (Rosenfeld)
  • Ślazowo (Malwinenvorwerk)
  • Topolinek (Ernestinenhof)
  • Ukiernica (Uckerhof)
  • Żuków (Suckow)
  • Übrige Ortschaften:
  • Czartowo (Teufelsdamm), Gardziec (Gartz), Karsko (Schöningsburg), Myśliborki (Mützelburg), Oćwieka (Woitfick), Radlice (Freiburg), Rutnica (Wilhelminenhof), Wołdowo (Waldowsaue) und Wymykowo (Jägerthal).

Verkehr

Straßen

Durch den Nordwesten der Gmina führt die Woiwodschaftsstraße 122, die von Krajnik Dolny (Nieder Kränig) an der polnisch-deutschen Grenze kommend über Banie (Bahn) und Pyrzyce (Pyritz) nach Dolice (Dölitz) und weiter bis Piasecznik (Petznick) führt. Das übrige Gemeindegebiet wird durch Nebenstraßen und Landwege erschlossen.

Schienen

Im jahre 1898 wurde eine Kleinbahnlinie von Pyritz nach Plönzig gebaut, die von den Pyritzer Kleinbahnen betrieben wurde. Von den 8 Stationen an dieser 19 Kilometer langen Strecke lagen 5 im Gebiet der heutigen Gmina Przelewice: Kossin (Kosin), Prillwitz (Przelewice), Kloxin (Kłodzino), Rosenfelde (Rosiny) und Plönzig (Płońsko). Diese Strecke wurde nach 1945 noch von der Polnischen Staatsbahn weiter betrieben, jedoch 1954 eingestellt und 1987 demontiert. Heute besteht Bahnanschluss lediglich über das 16 Kilometer entfernte Dolice an der Staatsbahnlinie 351 Stettin–Posen.

Verweise

Literatur

  • Johannes Hinz, Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land, Augsburg, 1996
  • Brandenburgs Kurfürsten. Preußens Könige. Das Taschenlexikon, Berlin/Karwe, 2003
  • Eberhard Lebender, "Ein Dorf und Rittergut in Hinterpommern. Prillwitz im Hrs. Pyritz und seine 650jährige Geschichte", im Selbstverlag, Wentorf, 2003

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.

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