- Schwaig (Neustadt)
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Das Dorf Schwaig ist ein Ortsteil der Stadt Neustadt an der Donau im Landkreis Kelheim, Niederbayern .
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Ort liegt in den Ebenen der Donauauen. Die Flüsse Donau und Ilm fließen in einer Entfernung von zirka 2,5 km nördlich am Ort vorbei. Südlich des Ortes beginnen die großen Waldflächen des Dürnbucher Forstes im Südhang des Donautales bis zu den letzten Ausläufern des Hallertauer Hügellandes anzusteigen.
Schwaig, nahezu im westlichsten Teil des Regierungsbezirks Niederbayern gelegen, ist mit dem bereits oberbayerischen Nachbarort Münchsmünster räumlich beinahe verwachsen. Die Stadt Neustadt liegt etwa 5 km östlich des Ortes. Regensburg ist östlich 45 km, Ingolstadt westlich 30 km und München in südlicher Richtung ungefähr 90 km entfernt.
Geschichte
Einzelne bronzezeitliche Funde weisen darauf hin, dass im Ortsgebiet bereits die Kelten anwesend waren [1].
Es ist davon auszugehen, dass die ersten Siedler iro-schottische Mönche des Kloster Weltenburg waren, welche um 640 nach Rodung des Dürnbucher Forstes auf den ersten wasserfreien Bodenerhebungen eine Schwaige errichteten [1]. Schwaig, vom Althochdeutschen „sueiga“ abgeleitet, bedeutet Viehhof inmitten einer gras- und holzreichen Umgebung [1]. Das von Herzog Tassilo III. in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts gegründete Kloster St. Peter in Münchsmünster, wurde in frühen Urkunden als Kloster „sancti Petrie ad Suaigam“, also als Kloster gegen Schwaig hin bezeichnet [1]. Im ältesten Herzogsurbar, der Monumenta Boica aus dem Jahre 1230, wurde der Ort „Swaige“ bereits als „dorff“ aufgeführt [2].
In Bezug auf Grundbesitzverhältnisse war Schwaig bis Ende des 18. Jahrhunderts zweigeteilt. Die zum hofmärkischen Teil des Ortes gehörenden Anwesenbesitzer befanden sich in grundrechtlicher Abhängigkeit zum Kloster Münchsmünster und waren dem Gericht Vohburg unterstellt. Bei den im anderen Teil des Ortes Ansässigen handelte es ausnahmslos um Freibauern im landesherrlichen, also wittelsbacher Rechtsbereich, welche dem Gericht Neustadt unterstanden. Diese unterschiedlichen Besitzverhältnisse dürften dazu geführt haben, dass der Ort im Rahmen der wittelsbacher Erbteilungen in einen ober- und niederbayerischen Teil gespalten wurde[3].
Bei der Gründung der politischen Gemeinden 1818 wurde Schwaig ein Ortsteil der Gemeinde Mauern, erlangte jedoch 1837 seine Selbständigkeit wieder [4]. Im Rahmen der Gebietsreform von 1978 wurde der Ort Schwaig nicht in das geschichtlich und strukturell verbundene, angrenzende Münchsmünster, sondern in das entferntere Neustadt eingegliedert. Schwaig gehört nach wie vor zum Schul- und Pfarrsprengel des Ortes Münchsmünster.
Kirche
Die Filialkirche St. Georg stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie hat romanische Ursprünge und wurde im 18. Jahrhundert mit barocken Elementen versehen [5].
Struktur
Am Ort ist der Automobilzulieferer Peguform GmbH ansässig. Er stellt in seinem im Jahre 1986 errichteten Werk Kunststoffteile für Personen- und Nutzfahrzeuge her. Perguform war zeitweilig mit 1700 Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber der Stadt Neustadt. Ferner betreibt die Firma Audi auf einem 280 Hektar großem Areal eine Teststrecke. Benachbart ist das petro-chemische Werk Münchsmünster.
Der Ort zählt 950 Einwohner. Seine ländliche Struktur hat er durch Industrieansiedlungen und Wohngebietsausweisungen nahezu verloren.
Literatur
- Rudolf Osterauer, Münchsmünster mit Wöhr und Schwaig im Wandel der Zeiten, Hrsg Gemeinde Münchsmünster, 1981
Weblinks
Commons: Schwaig, Neustadt an der Donau – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b c d Rudolf Osterauer, Seite 137
- ↑ Rudolf Osterauer, Seite 139
- ↑ Rudolf Osterauer, Seite 142
- ↑ Rudolf Osterauer, Seite 145, 150
- ↑ Rudolf Osterauer, Seite 138
48.76691811.704924Koordinaten: 48° 46′ N, 11° 42′ OOrtsteile der Stadt Neustadt an der DonauArresting | Bad Gögging | Deisenhofen | Eining | Geibenstetten | Haderfleck | Heiligenstadt | Hienheim | Irnsing | Karpfenstein | Lina | Marching | Mauern | Mühlhausen | Niederulrain | Oberulrain | Schwaig | Sittling | Umbertshausen | Wöhr
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