Sittling (Neustadt)

Sittling (Neustadt)

Das Dorf Sittling ist ein Ortsteil der Stadt Neustadt an der Donau im Landkreis Kelheim, Niederbayern und gehört zur Hallertau.

Inhaltsverzeichnis

Lage

St. Ulrich und Wolfgang

Der Ort liegt östlich der hier parallel in Richtung Norden verlaufenden Flüsse Donau und Abens, auf einer steilen Uferkante, welche sich aus den Ebenen der vorherrschenden Auenlandschaft hervorzuheben beginnt. Sittling ist mit dem südlich gelegenen Kurort Bad Gögging räumlich beinahe verwachsen.

Regensburg ist in östlicher Richtung etwa 45  km und Ingolstadt in westlicher 30  km entfernt. München liegt zirka 95  km südlich des Ortes.

Geschichte

Auf dem Gebiet von Sittling sind römische Spuren nicht bekannt. Benachbart waren jedoch das Römerkastell Eining und die römischen Badeanlagen Bad Göggings .

Wie viele Orte im Landkreis Kelheim ist Sittling ein „ing“-Ort, dessen Namensendung darauf hindeutet[1], dass seine Entstehung in der Zeit der ältesten baierischen Landnahme im 6. oder 7. Jahrhundert lag. Dementsprechend ist Sittling als Kirchdorf bereits im Jahre 724 unter der Bezeichnung „Sigling“ und als Sitz eines Edelgutes in der Monumenta Boica erwähnt [2]. Der Ort heißt in Aufzeichnungen von 900 „ad Sikkilingun“, was so viel wie „bei den Leuten des kleinen Sikko“ heißt [3].

Um 1040 saß auf Sittling Grimold I. [4] Er hinterließ zwei Söhne, Heinrich I. von Sittling und Biburg und Grimold II. von Sittling und Arnhofen (1080-1123)[4]. Grimold II. war Schirmvogt des Klosters Weltenburg [4]. Sein Sohn Gottfried I. folgte ihm von 1120-1147 in der Schirmvogtei von Weltenburg und nannte sich von Sittling und von Wöhr [4] . Auch sein Sohn Gottfried II. von Sittling und Wöhr übte die Schirmvogtei über Weltenburg von 1145 bis 1184 aus [4].

Graf Heinrich I. von Sittling und Biburg und dessen Gemahlin Bertha, Tochter des Grafen Eberhard I. von Ratzenhofen, genannt die „Selige Bertha von Ratzenhofen“ übergaben im Rahmen einer Erbteilung, die ihnen gehörende Burg Biburg, welche ursprünglich Heiratsgut von Bertha war, an ihre beiden jüngeren Söhne Konrad und Arbeo [5] [6]. Auf Wunsch ihrer Mutter Bertha schenkten Konrad und Arbeo im Jahre 1125 der Domkirche zu Bamberg ihre Burg Biburg, mit der Auflage, dort ein Kloster zu errichten [7]. Eberhard von Sittling und Biburg, deren Bruder wurde daraufhin erster Abt des Kloster Biburg [6]. Die Herren von Sittling waren die Vorfahren der Herren von Altmannstein, Biburg und Wöhr [4].

Das Wappen der Herrn von Sittling, in Form der 3 Rosen, findet sich in der unteren linken Hälfte des Wappens des Landkreises Kelheim wieder [8].

Kirche

Die Kirche St. Ulrich und Wolfgang ist romanischen Ursprungs.

Struktur

Das Dorf zählt 170 Einwohner und ist fast ausschließlich land- und forstwirtschaftlich geprägt. Hopfenanbau bildet hierbei den Schwerpunkt. Sittling ist Sitz einer mittelständischen Ziegelei.

Persönlichkeiten

  • Eberhard von Sittling und Biburg, um 1085 in Sittling geboren [6], war von 1147-1164 Erzbischof von Salzburg und wurde als heilig verehrt.
  • „Selige“ Bertha von Ratzenhofen, auch „Selige“ Bertha von Biburg genannt († 1151), die Mutter des „Heiligen Eberhard“ gilt als Stifterin des Klosters Biburg und der Wallfahrtskirche Allersdorf[5]

Einzelnachweise

  1. Hans Bleibrunner, Niederbayerische Heimat Seite 50, Hrsg Bezirk Niederbayern, 1963
  2. Homepage Stadt Neustadt
  3. Homepage Hauptschule Neustadt
  4. a b c d e f Georg Rieger, Kelheimer Heimatbuch für die Stadt und den Landkreis Kelheim, Seiten 359-360, 386 Hrsg 1953
  5. a b Hans Bleibrunner, Kirche und Kloster Biburg bei Abensberg, Seite 3 und 16
  6. a b c Adam Rottler Pfr. i.R. , Abensberg im Wandel der Zeiten, Seiten 25, 36-38, Eigenverlag, Abensberg 1972
  7. Homepage HdBG: Biburg
  8. Homepage HdBG: Landkreis Kelheim
48.8332311.771762

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