- Trolleybus St. Gallen
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Trolleybus St. Gallen Streckenlänge: 22,6 km Stromsystem: 600 Volt = LegendeStephanshorn 1 Guggeien 4 Neudorf Heiligkreuz 3 Rotmonten 5 Depot Marktplatz Blumenberg Schibenertor Schibenertor Poststrasse Broderbrunnen Bahnhof 3 Riethüsli 5 Erlachstrasse Erlachstrasse Stocken Wolfganghof 4 Bahnhof Winkeln Winkeln 1 Der Trolleybus St. Gallen ist der Trolleybus-Betrieb der schweizerischen Stadt St. Gallen. Die Verkehrsbetriebe der Stadt St. Gallen (VBSG) betreiben – neben diversen Autobus-Linien – vier Routen elektrisch, die gesamte Netzlänge beträgt 22,6 Kilometer.[1] Es bestehen drei Durchmesserlinien und eine Radiallinie, die sich alle am Bahnhof St. Gallen treffen:
1 Winkeln–Erlachstrasse–Bahnhof–Neudorf–Stephanshorn werktags im 12-Minuten-Takt sieben Kurse 3 Bahnhof–Heiligkreuz werktags im 7,5-Minuten-Takt vier Kurse 4 Wolfganghof–Erlachstrasse–Bahnhof–Neudorf–Guggeien werktags im 12-Minuten-Takt sechs Kurse 5 Riethüsli–Bahnhof–Rotmonten werktags im 10-Minuten-Takt vier Kurse Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Trolleybus St. Gallen ersetzte in den 1950er-Jahren sukzessive die Trambahn der Stadt St. Gallen, die letzte Strassenbahn fuhr am 30. September 1957. Die einzelnen Trolleybus-Streckenabschnitte gingen wie folgt in Betrieb:
18. Juli 1950 Bahnhof–Riethüsli Linie 5 Strassenbahnersatz 15. November 1950 Bahnhof–Heiligkreuz Linie 3 Strassenbahnersatz 1. Oktober 1957 Stocken–Erlachstrasse–Bahnhof–Neudorf Linie 1 Strassenbahnersatz 1968 Neudorf–Stephanshorn Linie 1 Neuerschliessung 1970 Bahnhof–Rotmonten Linie 5 Autobusersatz 1. April 1989 Stocken–Bahnhof Winkeln Linie 1 Autobusersatz September 1991 Neudorf–Guggeien Linie 1 Autobusersatz 28. September 1996 Erlachstrasse–Wolfganghof Linie 1 Autobusersatz 28. Mai 2000 Bahnhof Winkeln–Winkeln (500 Meter) Linie 1 Neuerschliessung In der Innenstadt verkehrt die Trogenerbahn zwischen Bahnhof und Marktplatz bis heute auf den Schienen der ehemaligen Strassenbahn und damit parallel zum Trolleybus. Beide teilen sich bis in die Gegenwart ein gemeinsames Unterwerk. Die Fahrdrahtspannung beträgt auf dem betreffenden Abschnitt, wie beim Trolleybus üblich, nur 600 Volt Gleichstrom. Im Gegensatz dazu fährt die Trogenerbahn auf ihrer restlichen Strecke mit 1000 Volt Gleichstrom.
In Riethüsli, der Endstelle der Linie 5, besteht ferner eine Umstiegsmöglichkeit zwischen Trolleybus und der Elektrischen Bahn St. Gallen–Gais–Appenzell. Beide nutzen dort auf einer Länge von circa 300 Metern eine gemeinsame Fahrdrahtaufhängung, sind aber elektrisch voneinander isoliert.
Die Liniennummer 4 besteht erst seit dem 9. Dezember 2007.[2] Zuvor hatte die Linie 1 ab 1991 drei und ab 1996 sogar vier verschiedene Endstationen.
Fahrzeuge
Gegenwärtiger Bestand
Dem Trolleybus St. Gallen stehen zusammen 25 Fahrzeuge zur Verfügung, hiervon werden maximal 21 gleichzeitig benötigt. Darunter befinden sich 17 Gelenkwagen und acht Doppelgelenkwagen, alle sind niederflurig:
Nummern Stück Hersteller Elektrik Typ Art Baujahr 155 1 NAW / Hess ABB BGGT 5-25 Doppelgelenk 1991 / 2005 171–187 17 Hess Kiepe BGT-N2C Gelenk 2008 188–194 7 Hess Kiepe BGGT-N2C Doppelgelenk 2009 Der ursprünglich zweiteilige und hochflurige Gelenkwagen mit der Nummer 155 stellt dabei eine Besonderheit dar, da er 14 Jahre nach seiner Inbetriebnahme um einen niederflurigen zweiten Nachläufer ergänzt wurde. Damals änderte sich die Typenbezeichnung von BGT 5-25 in BGGT 5-25. Ursprünglich war geplant, acht[3] oder neun[1] weitere Wagen dieses Typs derart umzubauen. Aufgrund technischer Probleme mit dem Prototyp entschloss man sich alternativ zur Beschaffung der sieben fabrikneuen Doppelgelenkwagen 188 bis 194.
Die Doppelgelenkwagen decken einen Grossteil des Wagenauslaufs auf den Linien 1 und 4 ab, wobei Wagen 155 nur auf der Linie 1 verkehrt. Im Gegensatz dazu werden auf den Linien 3 und 5 ausschliesslich normale Gelenkwagen eingesetzt. Anlässlich einer Messe kamen aber auch auf der Linie 3 schon Doppelgelenkwagen zum Einsatz.
Ehemaliger Bestand
Nummern Stück Hersteller Elektrik Typ Art Baujahr 101–130 30 Saurer BBC 4 TP Solo 1957 101–111 11 Saurer / Hess BBC GT 560/620-25 Gelenk 1984 151–154,
156–16817 NAW / Hess ABB BGT 5-25 Gelenk 1991–1992 151–152 (bis 1957)
301–302 (ab 1957)2 Moser / Ramseier + Jenzer keine ? Anhänger 1953–1954 303–327 25 Moser / FFA keine ? Anhänger 1957 328 1 Moser keine ? Anhänger ? Die Wagen 101–118 der Erstausstattung wurden in den Jahre 1968 bis 1975 von Hess neu karossiert und mit einem Batterie-Notfahrt versehen, sie erhielten in diesem Zusammenhang die Nummern 131 bis 148. Der Anhängerbetrieb endete 1991.[4]
Abgabe ins Ausland
- Zwölf nicht umgebaute Wagen der Ursprungsserie wurden 1992 samt Anhängern in die polnische Hauptstadt Warschau verkauft, wo der Trolleybusbetrieb dann allerdings schon 1995 endete. Einer von ihnen gelangte anschliessend als betriebsbereiter Museumswagen nach Gdynia.
- Die umgebauten Wagen 142, 143, 144, 146 und 147 wurden 1992 an den Oberleitungsbus Valparaíso in Chile abgegeben, wo sie noch einige Jahre im Einsatz standen, mittlerweile aber alle ausgemustert sind. Wagen 142 dient dort seit dem 17. November 2008 als Wartehalle und Souvenir-Verkaufsstelle an der Endhaltestelle Plaza Barón.[5]
- Neun Fahrzeuge des Typs GT 560/620-25 gaben die VBSG in den Jahren 2008 und 2009 ins bulgarische Plowdiw ab.
- Die Wagen des Typs BGT 5-25 wurden 2010 an die JKP GRAS Sarajevo in Bosnien-Herzegowina verkauft.
Galerie
Einzelnachweise
- ↑ a b Mit dem lighTram wirtschaftlich zu mehr Kapazität
- ↑ VBSG – Geschäftsbericht07
- ↑ VCS-Ortsgruppe zum «LighTram»: Leichtfüssig zu einem echten Tram?
- ↑ Jürgen Lehmann: Übersicht über die Obusbetriebe in der Schweiz, Stand 8/02
- ↑ Ganz neue Verwendung
Weblinks
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