U-Bahnhof Wandsbek Markt

U-Bahnhof Wandsbek Markt
Bahnsteig

Der U-Bahnhof Wandsbek Markt ist eine Haltestelle der Hamburger U-Bahn-Linie U1 im Stadtteil Wandsbek und liegt unterhalb des Wandsbeker Marktplatzes. Das Stationskürzel der Betreiber-Gesellschaft Hamburger Hochbahn lautet „WM“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

U-Bahn-Bau 1961, der Wandsbeker Markt im Hintergrund bei den Bäumen
Oben: Die Arbeiten beginnen, unten: Volldampf voraus
Teil der östlichen Zwischenebene mit einem Wandmosaik

Als erste Netzerweiterung der Hamburger U-Bahn nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Verlängerung der KellJung-Linie (KellinghusenstraßeJungfernstieg) geplant. Diese sollte vom Jungfernstieg über Meßberg und den Hauptbahnhof nach Wandsbek und Farmsen führen, wo sie an die Walddörferbahn anschließen sollte. Abweichend von den ersten Planung wurde am 18. Februar 1959 beschlossen, die neue Strecke schon in Wandsbek Gartenstadt enden zu lassen. Neben starken Einsparungen bei den Baukosten konnte so der nördlich an Wandsbek angrenzende, dicht bewohnte Stadtteil Dulsberg angeschlossen werden.

Der U-Bahnhof Wandsbek Markt entstand unterhalb des Wandsbeker Marktplatzes, wo sich bislang ein kleiner Park und eine Fläche für einen Wochenmarkt befunden hatte. Wie die gesamte Strecke wurde er in offener Bauweise errichtet, wozu ab 1960 der direkte Straßenbahnbetrieb Richtung Hamburger Innenstadt komplett eingestellt und durch einen sehr dichten Busbetrieb ersetzt wurde[1]. Die Eröffnung fand am 28. Oktober 1962 statt. Bis zum 4. August 1963, als der letzte Streckenabschnitt bis Wandsbek Gartenstadt eröffnet wurde, war Wandsbek Markt Endstation.

Der Bahnhof galt bei seiner Eröffnung als modernste Umsteigeanlage zwischen U-Bahn und Bus in Europa und wurde Vorbild für die U-Bahnhöfe Burgstraße (1967 eröffnet) und Billstedt (1969 eröffnet)[2]. Der über dem U-Bahnhof liegende Busbahnhof war für stündlich 60 Busse und täglich 30.000 Fahrgäste ausgelegt, insbesondere als zentraler Anlaufpunkt der Buslinien aus den östlichen Stadtteilen Jenfeld, Tonndorf und Rahlstedt[2] (Gebrochener Verkehr). Bis heute wuchs die Zahl auf bis zu 110 Busse pro Stunde und 50.000 Fahrgäste, was ihn zum größten Nahverkehrs-Busbahnhof Deutschlands machte[3]. Der U-Bahnhof wird täglich von 40.000 Menschen genutzt und gehört damit zu den am stärksten frequentierten U-Bahnhöfen in Hamburg[1]. Die stark angewachsenen Fahrgastzahlen machten einen Umbau der Anlage von 2000 bis 2003 notwendig, der in kleinerem Maße auch den U-Bahnhof betraf. Dabei wurden einige wenig genutzte Zugänge geschlossen, Teile des Bahnsteigs erhöht und ein Fahrstuhl eingebaut, sodass der Bahnhof jetzt als barrierefrei gilt.

Anlage

Wandfliesen

Der Bahnhof mit Mittelbahnsteig liegt am Ende einer langen, vom Hauptbahnhof Richtung Nordosten verlaufenden Tunnelstrecke vom Steindamm bis zur Wandsbeker Marktstraße, bevor diese in einer 90°-Kurve nordnordwestlich unter die Wandsbeker Allee (Hamburger Ring 2) abknickt. Dort befindet sich eine Kehranlage mit zwei hintereinander liegenden Kehrgleisen in Mittellage[4].

Für den Bahnhofszugang, aber auch für die Querung der stark befahrenen Straßen für Fußgänger, besteht je eine Zwischenebene am West- und Ostende des Bahnhofs. Während die Zwischenebene im Westen recht klein ist und mit vier Aufgängen hauptsächlich dem Zugang zur Station dient, befindet sich auf der Ostseite eine deutlich größere Anlage mit Läden und in Kreuzform, von der zahlreiche Treppen zur Busanlage und den Straßen rings um den Bahnhof führen sowie ein Gang zum Einkaufszentrum „Wandsbek Quarree“. Ursprünglich gab es noch einen Gang, der direkt oberhalb des Tunnels der Kurve der U-Bahn folgte und zu Aufgängen an der Nordostecke des Wandsbeker Marktes führte. Da dieser Gang wenig genutzt wurde und schlecht zu überwachen war, wurde er 2000 geschlossen[5].

Entworfen vom Architektur-Büro Schramm und Elingius, dominieren im Bahnhof rechteckige Fliesen. Während die Bodenfliesen im Zwischengeschoss und auf dem Bahnsteig in Hell- und Dunkelgrau gehalten sind, sind die Wände in der Bahnsteighalle mit glasierten und dadurch reflektierenden Fliesen in verschiedenen Grau- sowie Blau- und Türkistönen verkleidet. Die Decken sind weiß gestrichen.

Zur Haltestelle Wandsbeker Chaussee sind es 600 Meter, bis Straßburger Straße 1270 Meter.[1]

Anbindung

Der U-Bahnhof Wandsbek Markt wird tagsüber von der Linie U1 im 5-Minuten-Takt angefahren, in den übrigen Zeiten alle zehn Minuten. In den Hauptverkehrszeiten gibt es Verstärkungsfahrten.

Es besteht Übergang zu neunzehn Buslinien, unter anderem zu den Metrobus-Linien 8 (über Bramfeld nach Poppenbüttel), 9 (nach Rahlstedt), 10 (nach Jenfeld) und 23 (über Barmbek nach Niendorf bzw. nach Billstedt) sowie den Schnellbuslinien 39 (über den Flughafen Hamburg nach Teufelsbrück) und 35 (zur Hamburg Messe bzw. nach Rahlstedt), wobei letztere nicht am Busbahnhof, sondern in der Schloßstraße hält.

Linie Verlauf
Hamburg U1.svg Norderstedt Mitte – Richtweg – Garstedt – Ochsenzoll – Kiwittsmoor – Langenhorn Nord – Langenhorn Markt – Fuhlsbüttel Nord – Fuhlsbüttel – Klein Borstel – Ohlsdorf – Sengelmannstraße – Alsterdorf – Lattenkamp – Hudtwalckerstraße – Kellinghusenstraße – Klosterstern – Hallerstraße – Stephansplatz – Jungfernstieg – Meßberg – Steinstraße – Hauptbahnhof Süd – Lohmühlenstraße – Lübecker Straße – Wartenau – Ritterstraße – Wandsbeker Chaussee – Wandsbek Markt – Straßburger Straße – Alter Teichweg – Wandsbek-Gartenstadt – Trabrennbahn – Farmsen – Berne – Meiendorfer Weg – Volksdorf | – Buckhorn – Hoisbüttel – Ohlstedt | – Buchenkamp – Ahrensburg West – Ahrensburg Ost – Schmalenbeck – Kiekut – Großhansdorf

Einzelnachweise

  1. a b c Wandsbek Markt auf hamburger-untergrundbahn.de
  2. a b Pressemitteilung der Hamburger Hochbahn zur Modernisierung der Busanlage
  3. Hamburger Abendblatt, 9. Februar 2000
  4. Gleisplan auf hamburger-untergrundbahn.de
  5. Ehemaliger Tunnel des Bahnhofs Wandsbek Markt auf hamburger-untergrundbahn.de (mit Fotos)

Weblinks

 Commons: U-Bahnhof Wandsbek Markt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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