- Wandsbeker Marktplatz
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Der Wandsbeker Marktplatz ist ein zentraler Platz und Verkehrsknotenpunkt im Osten Hamburgs. Er markiert zugleich das historische Zentrum der bis 1937 selbständigen Stadt Wandsbek. 1962 wurde hier der U- und Busbahnhof Wandsbek Markt eröffnet. Den Platz säumen die Wandsbeker Marktstraße mit dem Kaufhaus Karstadt, der Einkaufspassage „Wandsbek Quarree“ und zahlreichen Einzelhandelsgeschäften sowie die Schloßstraße mit dem Stormarnhaus (Bezirksamt) und weiteren Banken und Geschäften. Im Osten wird der Platz von der Straße Robert-Schuman-Brücke mit der Christuskirche begrenzt.
Inhaltsverzeichnis
U-/Busbahnhof Wandsbek Markt
Zwischen 1961 und 1962 wurde die U-Bahn im offenen Schacht durch die Wandsbeker Marktstraße zum Wandsbeker Markt gebaut. Der U-Bahnhof Wandsbek Markt, an dem bereits seit 1958 gebaut worden war, wurde 1962 eröffnet. Hier verkehrt heute die Linie U1 auf ihrem östlichen Abschnitt zwischen Ohlstedt/Großhansdorf und der Hamburger Innenstadt.
Gleichzeitig mit der Eröffnung des U-Bahnhofs ging auch der nach Plänen von Heinz Graaf gestaltete Busbahnhof in Betrieb. Er galt seinerzeit als die größte und modernste Bus-Umsteigeanlage Europas. Von 2004 bis 2005 wurde der Busbahnhof renoviert und die Eingangsbereiche zur U-Bahn umgestaltet. Architekten waren Friedhelm Grundmann und Mathias Hein. Dabei wurden die vorhandenen Betondächer durch Glasdächer ergänzt, die teilweise der originalen Zick-Zack-Form angepasst sind. Teilweise sorgen aber auch runde Dächer und Pavillons für eine Lockerung der strengen Geometrie.
Der neue Platz
Beim Bau des Busbahnhofs gestaltete man den westlichen Teil des Platzes zu einem Park. Dieser blieb jedoch lange Zeit weitgehend ungenutzt, da er eine unerreichbare Verkehrsinsel darstellte. Erst durch einen zusätzlichen U-Bahn-Ausgang und zwei neue Fußgängerüberwege wurde das Gelände erschlossen und zu einem großzügigen Platz mit Sitzgelegenheiten umgestaltet. Bei gutem Wetter ist der Platz heute ein belebter Treffpunkt.
An der Ostseite entstand eine kleine Parkanlage mit dem Puvogelbrunnen und modernen Statuen von Tycho Brahe und Heinrich Rantzau. Eine ebenfalls aufgestellte Büste des Kaufmanns Heinrich Carl von Schimmelmann war indes umstritten und wurde im September 2008 wieder entfernt.
Der Puvogelbrunnen wurde 1907 eingeweiht. Der Bau des Bildhauers Cuno von Uechtritz-Steinkirch erfolgte zu Ehren des Wandsbeker Bürgermeister (1873-1907) Friedrich Puvogel, der in seiner Amtszeit Wandsbek modernisiert hat und insbesondere die kommunalen Betriebe an die neue Zeit angepasst hat. Darauf spielt die Verbindung von Elektrizität (Leuchte in der Hand der Figur) und Wasser (Springbrunnen) an. Der Bau des Brunnens war für damalige Verhältnisse spektakulär und mit enormen Kosten verbunden.
Zunächst stand der Brunnen in den Grünanlagen der Schloßstraße. Nachdem dann 1960 der Bau der U-Bahn-Linie begann, musste der Platz des Brunnens gewechselt werden. Beim Umbau des Busbahnhofs erhielt er nochmals einen neuen Platz an der Ostseite des Busbahnhofes.
Stormarnhaus
Das erste Stormarnhaus wurde von 1922 bis 1923 nach Plänen von Fritz Höger für die Verwaltung des Kreises Stormarn errichtet. Seit 1949 ist es das Bezirksamt Hamburg-Wandsbek.
Christuskirche
Die Christuskirche Wandsbek wurde erbaut 1953 bis 1955 und von 1963 bis 1965 (Ergänzung durch den 70 m hohen Turm) nach Entwurf des Architektenbüros Hopp & Jäger. Das Bauwerk des Kirchengebäudes hat Reste (Strebepfeiler und Sockel) des 1943 teilzerstörten Vorgängerbaues von 1900/01 übernommen.
Geschichte
1634 wurde an diesem Platz die erste Wandsbeker Kirche - die Dreifaltigkeitskirche - erbaut. Um 1650 erhielt diese einen Turm als Anbau. 1800 wurde nach Plänen von J. A. Arens - unter Beibehaltung des Turms - eine neue Kirche im klassizistischem Stil eingeweiht. Diese wurde 1898 durch einen Brand zerstört. Die dritte Kirche - Christuskirche - wurde 1900/01 von Fernando Lorenzen, der auch die Gnadenkirche in St. Pauli-Nord gebaut hat, errichtet. Sie war im neogotischem Stil gehalten. In den Bombennächten 1943 wurde sie zerstört.
Schimmelmannmausoleum
Heinrich Carl Graf von Schimmelmann verfügte testamentarisch den Bau einer Grabkapelle für sich. Sie wurde 1787 bis 1791 durch Carl Gottlob Horn nach vereinfachten Plänen des italienischen Architekten G.A. Antolini im klassizistischen Stil erbaut. Das Gebäude gehört zu den Hauptwerken des Klassizismus in Norddeutschland und kann als das bedeutendste Baudenkmal in der ehemaligen Stadt Wandsbek gelten.
Schimmelmann, 1724 in Demmin (Vorpommern) geboren, war Wandsbeker Gutsbesitzer, reicher Handelsherr und königl. dänischer Schatzmeister. Nach seinem Tod 1782 in Kopenhagen wurde er 1792 im Mausoleum beigesetzt, wo auch seine Frau Caroline Tugendreich ruht.
Friedhof
Auf dem Friedhof - um 1623 angelegt - ruhen unter anderem: der königl. dän. Generalleutnant Friedrich Philipp Victor von Moltke (1768-1845) und Matthias Claudius und seine Frau Rebekka. Eine Tafel erinnert an den Widerstandskämpfer Helmuth James von Moltke. Auf dem Friedhof steht auch ein Denkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71.
Öffentlich nicht zugängliche Gedenkblätter für die Gefallenen und Bombentoten des Zweiten Weltkrieges liegen im Schaukasten einer Gedenkstätte für die Kriegstoten im Erdgeschoßraum des Kirchturms. Ein Schlüssel ist im Kirchenbüro erhältlich.
Weblinks
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Commons: Wandsbek Markt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Schönheitskur für Deutschlands größten Busbahnhof Die Welt vom 19. November 1999
- bildarchiv
- Wandsbeker Wochenmarkt
53.572510.066666666667Koordinaten: 53° 34′ 21″ N, 10° 4′ 0″ OKategorien:- Platz in Hamburg
- Bezirk Wandsbek
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