- Christoph Opitz
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Christoph Opitz (* 5. Juni 1815 in Dobra bei Schmölln; † 4. Oktober 1885 in Grünberg bei Schmölln, ehemals Herzogtum Sachsen-Altenburg, jetzt Thüringen) war ein deutscher Orgelbauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Christoph Opitz wurde als 6. Kind und 4. Sohn des Tagelöhners und Handarbeiters Hanns Opitz geboren. In ärmlichen Verhältnissen aufwachsend kann er jedoch durch die Einsicht der Eltern, dass ein Herauskommen aus den einfachen Verhältnissen nur durch gute Bildung und Erziehung möglich ist, 1829 die Schule mit einem sehr guten Schulzeugnis verlassen. Seine Lehrzeit absolvierte er bei Johann Hartmann Bernhard in der Nähe von Alsfeld in Hessen. Nach dessen Tod 1839 vollendete er zusammen mit einem Kollegen die Orgel von Ober-Hörgern.
Danach machte er sich in seinem Heimatort Dobra selbständig. 1842 und 1843 sind in der Region um Dobra Reparaturen nachgewiesen, 1844 der erste Neubauauftrag in Mehna. 1846 erweitert er das viel zu kleine Wohnhaus seiner Eltern, welches auch die Werkstatt beherbergte. Im gleichen Jahr heiratet er Christine Strauß aus dem benachbarten Mohlis und wird im Trauzeugnis als Orgel- und Instrumentenbauer und Gutsbesitzer (bei 738 m² eine Übertreibung!) erwähnt. Aber erst 1854 wird Opitz als Hauseigentümer aufgeführt. Am 25. November 1846 wird das erste Kind - Amalia - geboren. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits drei neue Orgeln erbaut. Er musste gute Referenzen gehabt haben, um zusammen mit einem guten Preis und guter Arbeit in das Gebiet des Orgelbauers Poppe in Altenburg eindringen zu können. Auch scheint er das Wohlwollen von Gutachtern, Kirchgemeinden und Kirchenverwaltung gewonnen zu haben, ohne die kaum Aufträge zu gewinnen waren. 1848 beschäftigt er zwei Gesellen. 1848 wird sein Sohn Edmund geboren, 1849 Emil, der aber nur einige Monate alt wird, 1851 Bruno. Seine 2 Söhne erlernen bei ihm das Orgelbauhandwerk und üben es auch aus. Opitz hat immer versucht, Neuerungen einzuführen, auch gibt er sich offen und schreibt an Pfarrer wie z.B. Pfarrer Alberti in Hohenleuben, welche Neuerungen er in dem Orgelneubau verwenden will, falls er den Auftrag bekommt. Er ist aber auch so selbstbewusst, dass er dem Pfarrer ans Herz legt, dass dieser doch darauf achten solle falls Opitz selbst den Auftrag nicht bekommt, dass der andere Orgelbauer diese Neuerungen auch in seinem Neubau verwenden soll.
Nachgewiesene Arbeiten
- 1844: Mehna II/14 (sein erstes eigenständiges Werk)
- 1845: Mohlis I/7
- 1847: Göllnitz II/16
- 1847: Köstritz II/18
- 1848: Hainspitz II/14
- 1849: Geußnitz II/13
- 1852: Hohenleuben II/25
- 1853: Frankenau I/6
- 1855: Jonaswalde II/13
- 1857: Nauendorf II/9
- 1858: Heyersdorf II/11
- 1859: Mennsdorf I/7
- 1861: Rudelswalde I/8
- 1862: Reichstädt II/12
- 1862: Paitzdorf II/17
- 1863: Gauern I/7
- 1863: Dobitschen II/20
- 1865: Mannichswalde II/12
- 1865: Dürrenebersdorf I/10
- 1866: Gleina I/9
- 1866: Buchheim II/15
- 1867: Thieschitz bei Gera (Umbau) II/14
- 1869: Sommeritz I/9
- 1870: Weißbach II/11
- 1871: Bröckau II/11
- 1871: Altkirchen II/26
- 1871: Serba II/17
- 1872: Niederschindmaaß II/13
- 1872: Altenburg Lehrerseminar ??
- 1876: Taltitz II/16
- 1877: Braunichswalde II/18
- 1878: Rositz II/20
- 1879: Jauern I/6 (sein letzter Auftrag)
Insgesamt hat Opitz 33 Orgeln neu erbaut. Christoph Opitz setzte seinem Leben am 4. Oktober 1885 im Alter von 70 Jahren in der „Flur zu Grünberg“ südlich von Schmölln durch Selbstmord ein Ende, nachdem seine Frau bereits 1883 gestorben war. Sein Sohn Edmund gab bereits 1882 das Haus seiner Eltern an einen Tagelöhner ab, nachdem er 1881 ein anderes Haus gekauft hatte, welches er 1883 in eine Gastwirtschaft umwandelte. 1880 wird er noch als Orgelbauer erwähnt, um 1890 spricht man nur noch von „Opitzen’s Gasthaus“. Edmund Opitz stirbt 1925 kinderlos, ein Orgelneubau ist ihm nicht nachzuweisen. Edmunds Bruder Bruno starb bereits im Alter von 27 Jahren im Jahre 1878. Christoph Opitz zählte Mitte des 19. Jahrhunderts zusammen mit Carl Ernst Poppe zu den die Orgellandschaft der Altenburger Gegend am meisten prägenden Orgelbauern.
Literatur
- Acta Organologica 26, 1998, S. 243-288.
Weblinks
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