Walter Rudolf Enneccerus

Walter Rudolf Enneccerus

Walter Rudolf Enneccerus (* 21. November 1911 in Trier; † 3. August 1971 in Troisdorf), war ein deutscher Luftwaffenoffizier und Schlachtflieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg sowie Brigadegeneral der Luftwaffe der Bundeswehr.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Beförderungen

Vorkriegsjahre

Enneccerus trat am 1. April 1930 in die noch geheim betriebene Luftwaffe der Reichswehr ein. Da eine militärische Ausbildung zum Flugzeugführer noch nicht möglich war, erfolgte diese bei der zivilen Deutschen Verkehrsfliegerschule in Schleißheim sowie von April bis September 1931 in Lipezk (Sowjetunion). Anschließend erfolgte von Oktober bis Dezember 1931 Enneccerus Rekrutenausbildung im 12. Infanterie-Regiment sowie eine anschließende Fernsprecherausbildung bei der Nachrichtenabteilung 3 in Potsdam. Nach dieser, agierte Enneccerus von April bis September 1932 als Fernsprechtruppführer bei der Nachrichtenabteilung 6 in Hannover sowie später von Februar bis August 1934 dort als Kompanie- und Rekrutenoffizier. Während dieser Zeit, besuchte Enneccerus von Oktober 1932 bis Mai 1933 die Infanterieschule in Dresden sowie von Juni 1933 bis Januar 1934 die Artillerieschule in Jüterbog. Im September 1934 diente Enneccerus als Kompanie- und Rekrutenoffizier beim Nachrichtenausbildungskommando Jüterbog und kam im Oktober des gleiches Jahres zur Nachrichten- und Versuchsabteilung nach Halle. Nach der Enttarnung der deutschen Luftwaffe, trat Enneccerus am 1. Januar 1935 dieser bei und fungierte dort bis März 1936 als Lehrer und Adjutant in der Jagdfliegergruppe Schleißheim. Im März 1936 wechselte Enneccerus als Offizier zur besonderen Verwendung zum Sturzkampfgeschwader 165 nach Kitzingen über, wo er von November 1936 bis März 1939 als Staffelkapitän der 4. Staffel in der dortigen II. Gruppe des Geschwaders tätig war. Anschließend besuchte er von April bis Juni 1939 die Höhere Luftwaffenschule in Berlin-Gatow.

Zweiter Weltkrieg

Im Juli 1939 stieß Enneccerus, mittlerweile im Range eines Hauptmanns, zum Sturzkampfgeschwader 77, welches durch Umbenennung des Sturzkampfgeschwaders 165 am 15. Mai 1939 hervorgegangen war und flog mit diesem im Polenfeldzug. Zum 15. Dezember 1939 wechselte Enneccerus als Gruppenkommandeur der II. Gruppe zum Sturzkampfgeschwader 2 „Immelmann“ über, welches er im folgenden Westfeldzug führte. Unter anderem bei Angriffen auf die Maginot-Linie, Le Havre, La Rochelle, Dünkirchen und bei der Panzerbekämpfung. Nach der Niederlage Frankreichs, wurde Enneccerus, als zweiter Stuka-Pilot der Luftwaffe, für seine Leistungen im Polen- und Westfeldzug am 21. Juli 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und am 25. Juli 1940 vorzeitig zum Major befördert. Anschließend flog seine Gruppe bei der Luftschlacht um England, wo sie schwere Verluste erlitt. Im Dezember 1940 wurde das Geschwader von der Kanalfront abgezogen und nach Sizilien verlegt. Ab Februar 1941 stand es im Einsatz des Afrikafeldzuges, wo Enneccerus Geschwader, zusammen mit dem Sturzkampfgeschwader 3 den Vormarsch von Rommel unterstützte. Ferner flog Enneccerus Geschwadergruppe Angriffe auf den britischen Flugzeugträger HMS Illustrious und beschädigte den Kreuzer HMS Southampton schwer. Im Januar 1942 ging Enneccerus Geschwadergruppe im Sturzkampfgeschwader 3 auf und wurde dort die neue III. Gruppe, die er noch bis März 1942 führte. Im April 1942 wechselte er als Dritter Generalstabsoffizier (Ic) in den Stab des Fliegerführer Afrika Otto Hoffmann von Waldau im Sitz in Derna über. Im Mai 1942, wurde Enneccerus an die Ostfront als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Luftgau Rostow abkommandiert, wo er bis zum 18. November 1942 verblieb. Am Folgetag, dem 19. November 1942 kehrte Enneccerus als Kommodore zum Schlachtgeschwader 77 zurück, im welchen er bereits im Polenfeldzug eingesetzt war. Das Geschwader führte er anschließend bis Februar 1943 im Südabschnitt der Ostfront. Im April 1943 wechselte er zum IX. Flieger-Korps über, wo er zunächst als Quartiermeister, später als 1. Generalstabsoffizier tätig war. Im März 1944 stieg Enneccerus zum Fliegerführer West bei der Luftflotte 3 auf; eine Funktion die er bis zum 20. Juli 1944 innehielt. Vom 29. Juli 1944 bis Ende August 1944 fungierte er sodann als Verbindungsoffizier bei der ungarischen Luftwaffe und von September bis 15. März 1945 in gleicher Funktion bei der Heeresgruppe Ostpreußen und Heeresgruppe Mitte. Am 9. Mai 1945 geriet Enneccerus in alliierte Kriegsgefangenschaft, aus der er bereits am 6. September des gleichen Jahres wieder entlassen wurde.

Nachkriegsjahre

Über Enneccerus Lebenslauf von 1945 bis zum Eintritt in die Bundeswehr am 11. Juli 1956 liegen keine Erkenntnisse vor. Nach der abgelegten Eignungsprüfung und Einweisung, wurde Enneccerus am 15. August 1956 mit der Führung des Luftwaffenausbildungs-Regiments 1 beauftragt, die er sodann bis Ende Januar 1957 als Kommandeur leitete. Danach hatte er von Februar bis April 1957 den Status eines Offiziers zur besonderen Verwendung im Bundesverteidigungsministeriums in Bonn inne, wo er eine Einweisung zum Kommando der Schulen der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck erhielt. Anschließend war er von Mai 1957 bis Dezember 1962 Ständiger Vertreter es Kommandeurs der Inspektion Ausbildungswesen der Luftwaffe. Danach agierte er bis Mai 1963 als Stellvertreter und Chef des Stabes bei der Inspektion des Ausbildungswesens der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck. Im Juni 1963 stieg er sodann zum Chef des Stabes des Luftwaffenamtes in Köln-Wahn auf. Diese Stellung hielt Enneccerus bis zum 30. September 1967 inne. Am 1. Oktober 1967 wurde er aus gesundheitlichen Gründen in den einstweiligen Ruhestand versetzt und nicht mehr reaktiviert. Enneccerus starb am 3. August 1971 nach längerer Krankheit in Troisdorf.

Literatur

  • Dermot Bradley: Die Generale und Admirale der Bundeswehr, Band 1: Adam–Fuhr, Osnabrück 1998,ISBN 978-3-7648-2492-1, S. 479–481
  • Georg Brütting: Das waren die deutschen Stuka-Asse 1939–1945, Motorbuch-Verlag Stuttgart, 4. Auflage 1984, ISBN 3-87943-433-6, S. 190–191

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