- Wilhelm Capitaine
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Wilhelm Capitaine (auch: Wilhelm Baron von Capitaine[1], Pseudonyme: W. Capy, Johann Walter Neumann, (* 3. März 1871 in Pier (Kreis Düren); † 14. September 1948 in Köln-Junkersdorf) war ein deutscher Priester, Pädagoge und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wilhelm Capitaine war der Sohn eines Maurers. Er besuchte die Volksschule und anschließend das Gymnasium in Düren. Nach dem Abitur studierte er katholische Theologie und Philosophie an der Universität Bonn. Ab 1895 absolvierte er im Kölner Priesterseminar eine Ausbildung zum Geistlichen; 1896 wurde er im Kölner Dom zum Priester geweiht. Nach ersten Pfarrstellen in Mützenich und Gangelt war Capitaine ab 1897 Vikar und Oberlehrer in Grevenbroich. 1898 promovierte er an der Universität Münster mit einer Arbeit in lateinischer Sprache über den Kirchenvater Origenes zum Doktor der Theologie. Von 1902 bis 1917 wirkte Capitaine als Gymnasiallehrer in Eschweiler; er unterrichtete Religionslehre und neuere Sprachen am dortigen Progymnasium und ab 1912 am Realgymnasium.
Im Jahre 1917 endete Wilhelm Capitaines Karriere als Lehrer unter ungeklärten Umständen; er war danach als Feldgeistlicher tätig. Bis 1919 war er Divisionspfarrer in Potsdam, anschließend schrieb er als kirchlich bestellter Korrespondent journalistische Artikel in englischer Sprache für amerikanische Zeitungen. Von 1926 bis 1946 lebte Capitaine als Pfarrer in Köln-Junkersdorf. Sein Grab befand sich in seinem Heimatort Pier. Durch die Umsiedlung von Pier erfolgte eine Umbettung auf den Friedhof von Pier (Langerwehe).
Wilhelm von Capitaine verfasste neben theologischen Abhandlungen, heimatkundlichen Schriften und Schulbüchern für den Religionsunterricht auch - unter Pseudonymen - Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke, vorwiegend über historische Themen aus seiner Heimatregion.
Werke
- De Origenis ethica, Monasterii Guestf. 1898 (unter dem Namen Guilelmus Capitaine)
- Der bekehrte Dichter, Essen-Ruhr 1902 (unter dem Namen W. Capy)
- Zur Geschichte des Socialismus und der Socialdemokratie, Berlin 1902
- Die Moral des Clemens von Alexandrien, Paderborn 1903
- Jesus von Nazareth, Regensburg 1905
- Das Schulwesen in Großbritannien, Eschweiler
- 1 (1907)
- 2 (1909)
- Lehrbuch der katholischen Religion für die oberen Klassen höherer Lehranstalten, Cöln
- 1. Apologetik, 1908
- 2. Kirchengeschichte, 1909
- 3. Dogmatik, 1909
- 4. Sittenlehre, 1909
- Der Schmied von Aachen, Aachen 1909 (unter dem Namen J. W. Neumann)
- Zwischen Rur und Wehebach, Düren 1909 (unter dem Namen Johann Walter Neumann)
- Jakobe von Jülich, Jülich 1910 (unter dem Namen Johann Walter Neumann)
- Kirchengeschichte für die Mittelklassen höherer Lehranstalten, Cöln 1910
- Chronik von Eschweiler, Eschweiler 1911
- Gott und Götter, Paderborn 1911 (unter dem Namen Johann Walter Neumann)
- Der Gymnicher Ritt, dessen Geschichte und Feier, Eschweiler 1912
- Im Kirschenhof, Eschweiler 1912 (unter dem Namen Johann Walter Neumann)
- Nothberg, Eschweiler 1914
- Deutschland im Weltkrieg, Eschweiler 1915 (unter dem Namen Johann Walter Neumann)
- Drei deutsche Frauen, Warendorf i.W. 1916
- Meiner Mutter!, Eschweiler 1916
- Die Kirche U.L.F. in Liesse, Eschweiler 1917
- Die Jungfrau von der Dornenweide, Jülich 1922
- Der katholische Geistliche, Berlin-Wilmersdorf 1923
- Der Pierer Dialekt, dessen Grammatik, Literatur und Lexikon, Aachen 1930
Weblinks
- Biografischer Artikel über Wilhelm Capitaine : Manfred Lenzen, Zur Abstammung der Pierer Familie Capitaine, Dürener Geschichtsblätter, Vol. 86, 2004, S. 215-230.
Einzelnachweise
- ↑ Der Adelstitel, der in Capitaines Veröffentlichungen erst nach dem Ersten Weltkrieg auftaucht, war offensichtlich Produkt einer seit 1902 betriebenen Selbstnobilitierung; für eine tatsächliche adlige Abstammung des Autors gibt es keine urkundlichen Belege, vgl. den letzten Absatz des unter "Weblinks" zitierten biografischen Aufsatzes
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