Wilhelm von Dommes

Wilhelm von Dommes

Wilhelm Ernst Justus von Dommes (* 15. September 1867 in Göttingen; † 5. Mai 1959 in Verden (Aller) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant und Generalbevollmächtigter des preußischen Königshauses.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wilhelm von Dommes wurde 1867 als Sohn des späteren königl. preuß. Generalmajors August Dommes als älterer von zwei Söhnen geboren. Am 19. Dezember 1903 wurde August Dommes in den Preußischen Adelsstand erhoben. Dommes trat am 29. September 1885 als Fahnenjunker in das Dragoner-Regiment „Freiherr von Manteuffel“ (Rheinisches) Nr. 5 in Hofgeismar ein und wurde dort am 13. Mai 1886 zum Fähnrich ernannt. Als Sekondeleutnant (seit 15. Januar 1887) erfolgte ab 17. September 1892 seine Verwendung als Regimentsadjutant. Vom 1. Oktober 1894 bis 20. Juli 1897 wurde Dommes an die Preußische Kriegsakademie nach Berlin kommandiert und dort zwischenzeitlich am 22. März 1895 zum Premierleutnant befördert. Nach dem Besuch der Akademie kam er nach Allenstein in das Dragoner-Regiment „König Albert von Sachsen“ (Ostpreußisches) Nr. 10. Es folgte am 1. April 1898 seine Kommandierung zum Großen Generalstab sowie am 29. März 1900 seine Versetzung hierher. Am 16. Dezember 1902 kam er als Eskdronchef nach Thorn in das Ulanen-Regiment „von Schmidt“ (1. Pommersches) Nr. 4. Dort versah er bis zum 1. Mai 1905 Dienst und wurde dann 1. Adjutant des Chefs des Generalstabes der Armee Alfred von Schlieffen, sowie am 22. März 1907 zum Major befördert. Vom 3. Mai 1910 an fungierte er als diensttuender Flügeladjutant von Kaiser Wilhelm II. In dieser Funktion erhielt er am 1. Oktober 1912 die Beförderung zum Oberstleutnant und wurde am 27. Januar 1913 unter Belassung in seiner Stellung als Flügeladjutant Kommandeur des Leib-Garde-Husaren-Regiments in Potsdam.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs ernannte man ihn zum Chef der politischen Abteilung beim Chef des Generalstabs des Feldheeres im Großen Hauptquartier, beförderte ihn am 5. September 1914 zum Oberst, um ihn dann als Chef des Generalstabes des VIII. Armeekorps ab 22. Oktober 1914 einzusetzen. Am 11. Februar 1915 übernahm er in gleicher Funktion das Armeekorps Marschall, aus dem das Garde-Reserve-Korps gebildet wurde. Man versetzte Dommes dann als Chef des Generalstabes zur Heeresgruppe Yıldırım zur deutschen Militärmission in das Osmanische Reich. Kurzzeitig wurde Dommes am 25. Februar 1918 zur Verfügung gestellt und am 22. März 1918 zum Generalmajor befördert. Am 31. März 1918 kam Dommes wieder an die Westfront und erhielt dort das Kommando über die 66. Infanterie-Brigade und drei Monate später über die 2. Division.

Auf diesem Posten verblieb er über das Kriegsende hinaus, wurde im Mai 1919 zur Verfügung gestellt und am 12. Juli 1919 aus der Armee verabschiedet und in den Ruhestand versetzt. Am 27. August 1939 erhielt er den Charakter als Generalleutnant verliehen.

Dommes betätigte sich von 1925 bis 1934 als Vorsitzender des Preußenbundes und war von 1932 bis zum Tode Wilhelms II. Generalbevollmächtigter des preußischen Königshauses. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte er diese Funktion ein weiteres Mal bis Dezember 1947 inne. Sein Sitz befand sich im Niederländischen Palais im Sowjetischen Sektor von Berlin.

Danach verzog Dommes zu seinem in Verden (Aller) lebenden Bruder Georg von Dommes (1872-1952), wo er 1959 verstarb und mit militärischem Geleit der Bundeswehr auf dem Domfriedhof begraben wurde. Wilhelm von Dommes war seit 1912 mit Elisabeth Gräfin von Kanitz (1882-1958) verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.): Deutschlands Generale und Admirale. Teil 4: Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Roevekamp: Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 3: Dahlmann – Dahlmann-Fitzlaff. Biblio-Verlag, Osnabrück 1994, ISBN 3-7648-2443-3, S. 182–183.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Brinkmann: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite 1914-1918, Hannover 1982
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S.356



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