- Verden (Aller)
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Wappen Deutschlandkarte 52.9233333333339.23520Koordinaten: 52° 55′ N, 9° 14′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Verden Höhe: 20 m ü. NN Fläche: 71,58 km² Einwohner: 26.802 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 374 Einwohner je km² Postleitzahl: 27283 Vorwahl: 04231 Kfz-Kennzeichen: VER Gemeindeschlüssel: 03 3 61 012 LOCODE: DE VER NUTS: DE93B Stadtgliederung: 7 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Große Str. 40
27283 Verden (Aller)Webpräsenz: Bürgermeister: Lutz Brockmann (SPD) Lage der Stadt Verden (Aller) im Landkreis Verden Verden (Aller) [ˈfɛːɐ̯dn̩] (Plattdeutsch Veern) ist die Kreisstadt des Landkreises Verden in Niedersachsen. Die Stadt liegt in der Mittelweserregion an der Aller unmittelbar vor deren Mündung in die Weser. Sie trägt als Zentrum der Pferdezucht und des Pferdesports den Beinamen Reiterstadt. Der Zusatz „Aller“ hat sich zu einer Zeit eingebürgert, in der im deutschsprachigen Raum für die französische Stadt Verdun ebenfalls der Name „Verden“ gebräuchlich war.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Verden liegt an der Aller kurz vor ihrer Mündung in die Weser, welche die westliche Grenze des Stadtgebietes bildet. Die Stadt befindet sich etwa 35 km von Bremen und 90 km von Hannover entfernt. Die Verdener Altstadt liegt östlich der Aller, direkt gegenüber befindet sich der Stadtteil Hönisch. Benachbarte Gebietskörperschaften und Samtgemeinden sind Langwedel, die Samtgemeinde Thedinghausen, die Samtgemeinde Grafschaft Hoya (Landkreis Nienburg), Dörverden und Kirchlinteln.
Stadtteile
Zur Stadt Verden gehören neben der Innenstadt sieben Ortschaften mit eigenem Ortsrat:
- Borstel
- Dauelsen einschließlich Halsmühlen
- Döhlbergen-Hutbergen einschließlich Eissel, Groß-Hutbergen, Klein-Hutbergen und Rieda
- Eitze
- Hönisch
- Scharnhorst
- Walle
Nachbargemeinden
Verden grenzt an folgende Nachbarkommunen, die, sofern nicht anders vermerkt, ebenfalls zum Landkreis Verden gehören:
Langwedel (Weser) Blender Kirchlinteln Hilgermissen (Landkreis Nienburg/Weser) Dörverden Geschichte
Frühgeschichte
Bis in die frühe Eisenzeit lassen sich im Weichbild der Stadt Spuren menschlicher Siedlung nachweisen.
Mittelalter und Frühe Neuzeit
Ferdi in Saxonia, unter dieser Bezeichnung wird Verden in einer Urkunde Karls des Großen zum ersten Mal in etwa heutiger Namensform erwähnt. Der Name weist auf Furt oder Fähre hin.
Im Jahre 782 fand im Raum Verden die Unterwerfung der Sachsen im Verlauf der Sachsenkriege durch Karl den Großen einen grausamen Höhepunkt: Angeblich 4.500 Bewohner der damals dünnbesiedelten Region wurden bei dem sogenannten „Verdener Blutgericht“ hingerichtet, nachdem sie sich geweigert hatten, sich dem Frankenkönig Karl zu unterwerfen und den christlichen Glauben anzunehmen. Um 800 wurde das Bistum Verden errichtet, das als kirchliche Diözese in der Reformation unterging.
In den folgenden Jahrhunderten wuchs die Stadt aus zwei Siedlungskernen zusammen: der Norderstadt mit Rathaus und Johanniskirche und der Süderstadt mit dem geistigen Zentrum um den Dom, dem die Fischersiedlung an der Aller angegliedert war.
Vom 11. Jahrhundert bis 1648 bestand das Fürstbistum Verden als eigenständiges Territorium, in dem die Verdener Bischöfe und deren lutherische Rechtsnachfolger als Reichsfürsten herrschten. Am 12. März 1259 wurde Verden durch bischöfliches Privileg das Stadtrecht nach bremischen Recht verliehen. Im 15. Jahrhundert wurde Verden freie Reichsstadt bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. 1568 wurde die Reformation im „Stifte Verden“ durch den Landesherrn und evangelischen Bischof Eberhard von Holle (geb. 1531 in Uchte) eingeführt.
Zugehörigkeit zu Schweden und Hannover
Durch den Westfälischen Frieden fiel das Bistum Verden als Reichslehen an die schwedische Krone. 1667 wurden die Norder- und Süderstadt durch die schwedische Königin Christina zwangsvereint.
Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg wurde 1675 Verden in einem Feldzug durch mehrere Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 in alliiertem Besitz. Im Zuge des Frieden von Saint-Germain im Jahre 1679 fiel Verden wieder an Schweden.
Durch Kauf kam Verden dann nach kurzer dänischer Herrschaft 1719 zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, welches umgangssprachlich auch als Kurhannover bekannt war. Dieses wurde 1814 zum Königreich Hannover erhoben. Nach dem verlorenen Krieg von 1866 gelangte Verden, wie das gesamte Königreich Hannover, durch Annexion unter preußische Herrschaft, wo es 80 Jahre lang verblieb. Ab 1873 führte das Haus Hohenzollern und somit der Deutsche Kaiser auch den Titel Fürst zu Verden.
Preußische Zeit bis zum Nationalsozialismus
Bis zum Zweiten Weltkrieg bestimmten Handel und Handwerk sowie zahlreiche örtliche und überörtliche Behörden und Dienststellen und die Garnison (berittene Artillerie) die Entwicklung Verdens. Die Wehrmacht hatte in den zum Teil noch heute erhaltenen Kasernen Front- und Ersatztruppenteile sowie andernorts Kommandobehörden bzw. Dienststellen und andere Einrichtungen des Wehrkreis X untergebracht. Verden war ab November 1943 formeller Sitz eines Plünderungs-Sondergerichtes[2]. Mit der Möbelfabrik Wöhler, dem Gaswerk sowie einzelnen Handwerksbetrieben ("Sozialgewerk") befanden sich in der Stadt Verden Firmen, die zivile Zwangsarbeiter einsetzten. Des Weiteren betrieb das KZ Neuengamme vom Januar bis April 1945 in Verden ein Außenlager, in dem acht KZ-Häftlinge für die SS-Bauleitung Verden beim Ausbau einer Schulungsstätte der Schutzstaffel (SS) im Sachsenhain arbeiten mussten[3]. Von Kampfhandlungen blieb die Stadt weitgehend verschont.
Nachkriegszeit
Von 1945 bis 1993 war Verden Garnisonsstadt der Britischen Rheinarmee u.a. der 7. britischen Panzerdivision (7th Armoured Division). Im Stadtgebiet siedelten sich viele Neubürger aus Schlesien, Ostpreußen, Pommern und dem Sudetenland an. Hinzu kamen in den 1960er Jahren Gastarbeiter aus Südeuropa und Anatolien. Im Jahr 1985 feierte die Stadt das 1000-jährige Bestehen von eigenen Markt-, Münz-, Zoll- und Bannrechten. Nach 1990 kamen viele Zuwanderer aus Osteuropa nach Verden, wo nicht zuletzt auch als Folge des Abzugs der britischen Truppen Wohnraum frei geworden war.
Politik
Bürgermeister und Stadtdirektoren
Hauptamtliche Bürgermeister in Verden:
- 1806–1837 Carl-Christian Münchmeyer
- 1837–1855 Christoph Gottlieb Pfannkuche
- 1855–1890 Theodor Otto Münchmeyer
- 1890–1919 Wilhelm Schorcht
- 1919–1937 Dr. Friedrich Urban
- 1937–1945 Dr. Eduard Lang
- 1945–1946 Johann Thies (von der Besatzungsmacht eingesetzt)
Ehrenamtliche Bürgermeister in Verden:
- 1946–1948 Andreas Willmesen (DP-CDU)
- 1948–1951 Gustav Schäfer (SPD)
- 1951–1952 Andreas Willmsen (DP-CDU)
- 1952–1956 Gustav Schäfer (SPD)
- 1956–1961 Dr. Hartmut Friedrichs (Wahlgemeinschaft)
- 1961–1964 Johann Thies (CDU)
- 1964–1969 Kurt Winkel (SPD)
- 1970 Hanns Toonen (SPD)
- 1970–1990 Dr. Hartmut Friedrichs (CDU)
- 1990–2001 Wolfgang Krippendorff (CDU)
- 2001–2004 Angelika Lürman (CDU)
Stadtdirektoren in Verden:
- 1946–1947 Werner Cassebaum
- 1948–1955 Gustav Hoffmann
- 1955–1964 Helgo-Fritz Töwe
- 1964–1985 Kai Füllgraf
- 1985–2004 Dirk Richter
Nach Einführung der kommunalen Eingleisigkeit und Ablauf der Amtszeit des letzten Stadtdirektors sind beide Positionen seit dem 1. April 2004 im Amt des Hauptamtlichen Bürgermeisters vereint.
Hauptamtlicher Bürgermeister:
Lutz Brockmann (SPD) seit 2004
Stadtrat
Sitzverteilung aufgrund der Stadtratswahl am 11. September 2011:
- SPD 15 Sitze
- CDU 12 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen 5 Sitze
- FDP 2 Sitze
- Linke 1 Sitz
- NPD 1 Sitz
Als Auszeichnung verleiht der Stadtrat der Stadt Verden die "Städtische Verdienstmedaille".
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein schwarzes Nagelkreuz.“
Partnerstädte
- Saumur/Frankreich (1967),
- Havelberg/Sachsen-Anhalt, Deutschland (1990),
- Warwick/Großbritannien (1990),
- Zielona Góra (fr. Grünberg)/Polen (1993),
- Bagrationowsk (fr. Preußisch Eylau)/Russland (1996),
- Górowo Iławeckie (fr. Landsberg)/Polen (1996)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Stadt und Bauwerke
Sehenswert in Verden sind
- die historische Altstadt an der Aller mit der Fußgängerzone Große Straße, das Domviertel am Lugenstein als Kneipengegend, die Stadthalle, das Domherrenhaus, die Museumseisenbahn und die Fahrgastschiffe auf der Aller
- der gotische Dom zu Verden, eine dreischiffige Hallenkirche aus dem 13. und 15. Jahrhundert
- die romanische St. Andreas-Kirche, in der die Grabplatte des Bischofs Yso aufbewahrt wird
- die St. Johanniskirche, die zu den ältesten Backsteinkirchen Norddeutschlands zählt
- das alte Rathaus
- der Panoramablick auf die Altstadt vom unbebauten, gegenüberliegenden Allerufer im Ortsteil Hönisch
Museen und Freizeitparks
- Das Domherrenhaus - Historisches Museum Verden, im ältesten Stadtteil, dem Fischerviertel, gelegen, birgt u. a. eines von dreien der ältesten Holzartefakte der Menschheit, die „Lanze von Lehringen“; dieser Fundkomplex dokumentiert ein Jagdgeschehen einer Neandertaler-Jagdgruppe auf einen Waldelefanten und ist für die Erforschung der Evolution des Menschen von weltweiter Bedeutung.
- Deutsches Pferdemuseum am Holzmarkt, welches deutschlandweit einzigartig die Kulturgeschichte des Pferdes und dessen Funktionen für den Menschen im Laufe der Jahrhunderte präsentiert.
- Der Magic Park Verden, ein Freizeitpark für Kinder, der sich auf die Themen Zauberei und Märchen spezialisiert hat.
Natur und Denkmale
- Im Sachsenhain (Ortsteil Dauelsen) stehen beiderseits eines von großen Eichen gesäumten Weges 4.500 Findlinge, die 1935 zum Gedenken an die hier angeblich hingerichteten Sachsen aufgestellt wurden.
- Auf dem Domfriedhof befindet sich das „Goldmanngrab“, das durch seine Einzäunung auffällt. Am 11. Mai 1818 verstarb Franz Goldmann im jungen Alter von nur 20 Jahren infolge eines Jagdunfalls in Rieda bei Verden. Sein Vater, der Amtmann und Pächter zu Förste am Harz Christoph Goldmann, hielt die Erinnerung seines Sohnes durch ein Vermächtnis aufrecht, für das er 1.000 Thaler stiftete. Am 11. Mai jeden Jahres sollte ein „unbescholtenes und tugendhaftes Mädchen“ 30 Thaler erhalten, wenn sie am gleichen Tag heiratete und am Tag zuvor das Grab von Franz Goldmann mit Blumen geschmückt hatte und dort betete. Das Vermächtnis wird heute noch erfüllt.
- In der Nähe der Stadt Verden liegt das Naturschutzgebiet Verdener Dünen.
- Im Nordosten der Stadt, unweit der Dünen, befindet sich die ehemalige Heilquelle Verdener Brunnen.
- Das einzige Denkmal für John Lennon in Deutschland befindet sich in der Altstadt. Es erinnert an Dreharbeiten in der Verdener Altstadt zum Film Wie ich den Krieg gewann, in dem John Lennon mitwirkte.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Pferdeauktionen, nationale und internationale Turniere, Pferderennen, Ausstellungen, Freizeit- und Breitensportfestival rund ums Pferd
- Verdener Domweih, eines der ältesten Volksfeste Norddeutschlands; in der Innenstadt (Anfang Juni)
- Lätarespende, Verteilung von Brot und Heringen als Vermächtnis von Klaus Störtebeker (am Montag nach dem Lätare Sonntag – drei Wochen vor Ostern)[4][5]
- Domfestspiele, saisonales Freilichttheater im Schatten des Doms
- Verdener Jazz- und Bluestage
- Kurzfilmfestival „Filmsalat“, veranstaltet vom Verein Kommunal Kino Verden e.V. ( seit 1987 )
- Autosonntag (einmal im Jahr)
- Sport und Schau (einmal im Jahr, meistens Januar)
- Verdener Tanznacht (dreimal im Jahr)
Einrichtungen
Öffentliche Einrichtungen
- Das Rathaus der Stadt Verden (Aller), Große Straße 40, 27283 Verden (Aller)
- Die Stadtbibliothek, Am Holzmarkt 7
- Die Freiwillige Feuerwehr, Lindhooper Straße 52
- Der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung
Bildungseinrichtungen
In Verden gibt es zahlreiche Bildungseinrichtungen und zwar
- fünf Grundschulen (sowie die freie Schule Verden)
- die Klaus Störtebeker-Schule als Hauptschule,
- die Andreasschule sowie die Janusz Korczak-Schule als Förderschulen
- die Realschule
- das Gymnasium am Wall
- das Domgymnasium Verden, das Nachfolger einer vor 1002 bestehenden Schule ist
- die Berufsbildende Schule Verden mit der höchsten Schüleranzahl
- die Kreisvolkshochschule.
Sozialeinrichtungen
- Krankenversorgung
- Verden ist gemeinsam mit Achim Standort der Aller-Weser-Klinik, eines Krankenhauses der Regelversorgung im ProDiako-Verbund in kommunaler Trägerschaft.
- weitere Sozialeinrichtungen
- Kindertagesstätten: Sieben städtische Kindertagesstätten und fünf Kindertagesstätten von Freien Trägern
- Jugendheime: Die Jugendherberge Verden
- Altenheime: Die St. Johannis- sowie die Sankt Josef-Seniorenwohnanlage, Pflegeheim CURA
Sport
Verden hat ein umfangreiches Sportangebot mit über 40 Sportvereinen. Neben einer Vielzahl von kleineren Freiluftanlagen und Sporthallen sind das Stadion am Berliner Ring sowie die Aller-Weser-Halle als Verdens größte Sportstätten erwähnenswert. In der Niedersachsenhalle finden überwiegend Veranstaltungen des Reitsports und Viehauktionen statt.
Tierzucht
Verden ist ein Zentrum der Pferdezucht. So hat der Verband der Hannoveraner-Pferde seinen Hauptsitz in Verden, in der zugehörigen Niedersachsenhalle werden auch die international besuchten Hannoveraner-Auktionen abgehalten. Daneben spielt die Rinderzucht ebenfalls eine bedeutende Rolle. Die hier ansässige Masterrind GmbH veranstaltet ebenfalls Auktionen in der Niedersachsenhalle.
Religion und Glaubensgemeinschaften
- Evangelische Gemeinden
Traditionell ist Verden evangelisch-lutherisch geprägt und Sitz des Kirchenkreises Verden.
Daneben bestehen Kirchgemeinden
- der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (Zionsgemeinde),
- der Evangelisch-Freikirchlichen-Gemeinde (Baptisten)[6]
- der Freien Christengemeinde,
- der Neuapostolischen Gemeinde
- der Adventgemeinde.
- Katholische Kirche
Verden ist Sitz eines römisch-katholischen Dekanats im Bistum Hildesheim mit Sitz in der Propsteikirche Sankt Josef.
- Zeugen Jehovas
- Islamische Gemeinde
In der Verdener Innenstadt, unweit des Domes, befindet sich in einem früheren Lagergebäude eine islamische Moscheegemeinde, die organisatorisch zur DITIB gehört.
- Jüdische Gemeinde
Bis 1938 existierte in Verden eine jüdische Gemeinde mit einer Synagoge im Bereich des Johanniswalls, nahe dem heutigen Justizzentrum. Diese Synagoge wurde im Zuge der Reichspogromnacht zerstört, an die Gemeinde erinnert noch ein erhaltener jüdischer Friedhof an der Ecke Ahornweg/Eichenweg.
Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaft
Größter Industriebetrieb in Verden ist Mars Petcare (Heimtierbedarf). Erwähnenswert sind weiter die Verdener Keks- und Waffelfabrik Hans Freitag, das Kühl-und Logistikunternehmen Nordfrost, die Badenhop Fleischwerke, der Maschinenbau Focke & Co. Verpackungsmaschinen, Vemag Maschinenbau und Vemag Anlagenbau, Thom Metall- und Maschinenbau, Matthäi Straßenbau, Holzkamm Hochbau, die Tierzucht Masterrind GmbH, Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung, der Hannoveraner-Zuchtverband sowie der Lebensmitteldiscounter Netto im Gewerbegebiet Verden Ost. Im Umland der Stadt wird unter anderem Pferdezucht und Milchwirtschaft betrieben.
Verkehr
Straße
Verden liegt an der Bundesautobahn 27 Cuxhaven-Bremen-Walsrode, an der Bundesstraße 215 Rotenburg (Wümme)-Nienburg/Weser-Minden sowie an den Landesstraßen 171 Verden - Visselhövede - Schneverdingen und 203. Im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin gibt es drei Fotos, die den Bau der „Allerbrücke bei Verden“ dokumentieren. [7]
Eisenbahn
Verden liegt an der Bahnstrecke Wunstorf–Bremen sowie an der Bahnstrecke nach Rotenburg (Wümme). Die beiden Strecken gehören zum Netz der Deutschen Bahn. Der Bahnhof Verden (Aller) ist Halt für Intercity-, Regionalexpress- und Regionalbahnzüge. Inzwischen hält auch zweimal am Tag ein ICE in Verden. Vorgesehen ist Mitte Dezember 2011 eine Anbindung an das Netz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen.
Außerdem ist Verden Sitz der Verden-Walsroder Eisenbahn (VWE), die eine 12,5 km lange Bahnstrecke von Verden nach Stemmen und eine weitere Strecke von Böhme nach Walsrode betreibt (früher waren beide Strecken verbunden). Auf der VWE-Strecke findet seit Jahrzehnten nur Güterverkehr und gelegentlicher Museumseisenbahnverkehr statt. Unter anderem wird über die VWE das Mars-Werk an das Schienennetz angebunden.
ÖPNV
Darüber hinaus verfügt die Stadt über einige lokale und regionale Buslinien. Verden gehört dem Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen an. Der innerstädtische Verkehr und der Busverkehr nach Kirchlinteln wird von der Verdener Verkehrsgesellschaft (VVG, Tochter der VWE) versorgt, während die meisten regionalen Verbindungen von Bussen der Verden-Walsroder Eisenbahn, vereinzelt auch von der Weser-Ems Bus (WEB) bedient werden.
Wasser
Die Kernstadt liegt unmittelbar an der für die Binnenschifffahrt befahrbaren Aller (nur äußerst geringer Sportboot- und Ausflugsschiff-Verkehr), die im Norden des Stadtgebietes (Ortsteil Eissel bei Dauelsen) in die Weser mündet. Die Weser wird auch für die gewerbliche Binnenschifffahrt genutzt.
Die Lage an zwei Flüssen führt regelmäßig zum Ende des Winters zu Hochwasser. Dabei werden zumeist die Landesstraße 203 (Verden-Blender) sowie die Kreisstraße zwischen Eissel und Verden sowie Eissel und Langwedel überflutungsbedingt gesperrt. Eissel ist dann vorübergehend nur per Boot zu erreichen, Autofahrer aus Richtung Blender müssen kilometerweite Umwege über Hoya (Kreis Nienburg) oder Achim in Kauf nehmen.
Luft
In Verden-Scharnhorst befindet sich der Flugplatz Verden-Scharnhorst, ein Verkehrslandeplatz (ICAO-Code: EDWV) für Maschinen bis 2000 kg Höchstabfluggewicht.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Stadt Verden
Zeitliche Reihenfolge
- 1862: Wilhelm Freiherr von Hammerstein, 1854–1862 Amtmann (Landrat) des Kreises Verden, später Minister des Königs von Hannover
- 1868: Dr. phil. Hermann Gottlieb Plass, 1833–1871 Direktor des Verdener Domgymnasiums
- 1887: Dr. iur. Friedrich Georg Wilhelm Müller, Justizrat, Bürgervorsteher
- 1890: Theodor Otto Münchmeyer, 1855–1890 Bürgermeister der Stadt Verden
- 1919: Wilhelm Schorcht, 1890–1919 Bürgermeister der Stadt Verden
Söhne und Töchter der Stadt Verden
Alphabetische Reihenfolge
- Anita Augspurg (1857–1943), Frauenrechtlerin, Wahlrechtreformerin
- Martin Biermann (* 1943), Kommunalpolitiker, ehemaliger Oberbürgermeister von Celle
- Jaan-Frederik Brunken (* 1990), Tennisprofi
- William Adolph von Hassell (1796-1865), Hann. Generalleutnant und Hippologe
- Adolf Heincke (1901–1986), Politiker (NSDAP)
- Adolf Köster (1883–1930), Politiker und Diplomat
- Marcus Lehmann (1831–1890), orthodoxer Rabbiner
- Nina-Marlisa Lenzi (* 1975), Fernsehmoderatorin
- Johannes von Lüpke (* 1951), evangelischer Theologe und Universitätsprofessor
- Hans Meyboden (1901–1965), Maler, Professur an der Karlsruher Akademie der Bildenden Künste
- Thomas Rönnau (* 1962), Professor an der Bucerius Law School in Hamburg
- Hermann Schröder (1876–1942), Zahnmediziner, Professor in Greifswald und Berlin
- Siegmund Seligmann (1853–1925), langjähriger Generaldirektor der Gummiwerke Continental AG in Hannover
- Florian Langmann (* 1983), deutscher Turnierpokerspieler, u.a. Deutscher Pokermeister 2006
Sonstige Persönlichkeiten
Alphabetische Reihenfolge
- Artur Becker (* 1968 in Bartoszyce), in Verden lebender Schriftsteller
- Tillmann Benfer (* 1956), Kirchenmusikdirektor
- Johann Bornemacher (auf dem Scheiterhaufen verbrannt) 3. Januar 1526 in Verden/Aller; luth. Theologe und Märtyrer
- Peter Bohlmann (* 1972 in Coesfeld), Politiker, Landrat des Landkreises Verden
- Wilhelm von Dommes (1867-1959), Generalleutnant
- Karl von Einem (1853–1934), preußischer Kriegsminister
- Friedrich Gottlieb Müller (* 1816, † 1908 in Verden), Maler und Zeichner von Stadtansichten u. a. moderne Bauten und Industriebetriebe im nordwestdeutschen Raum
- Friedrich Lang (1778–1859), Jurist und Politiker, Stadtsyndikus in Verden
- Henning Pertiet (*1965), Blues und Jazz-Pianist
- Walther von Seydlitz-Kurzbach (1888–1976), General der Artillerie
- Ludwig Stubbendorff (1906–1941), 1936 Doppelolympiasieger in der Einzel- und Mannschaftswertung der reiterlichen Vielseitigkeitsprüfung (Military)
Sonstiges
- Bilderbuch Deutschland: Verden - die Reiterstadt. Dokumentation, 45 Min. Ein Film von Britta Lübke, Produktion: Radio Bremen, Erstsendung: Sonntag, 5. November 2006.
- Auf den Namen Verden wurde 1997 ein Airbus A319-114 (Kennung: D-AILU, Seriennummer: 744) der Lufthansa getauft. Davor trug eine Lufthansa-Boeing 737-230 (D-ABMF, 23158/1089) den Namen der Stadt.
- Die Stadt Verden hat 1966 die Patenschaft für das Schnellboot Hyäne der Deutschen Marine übernommen. Das Boot gehört dem 7. Schnellbootgeschwader mit Heimathafen Warnemünde an.
Literatur
- Die Geschichte von Verden wurde in 17 Bänden von 1972-1991 aufgearbeitet.
- Jürgen Weidemann: Novemberpogrom 1938 „Kristallnacht“ in Verden. 1988
- Das Weinkaufsbuch, Übertragung von Carl-Christian Hesse 1988
- Urgroßvaters Tagebuch, Max Lehmann 1936-1989
- J. C. Trumph: 1744 - Die Verdener, ihre Gesundheit und ihr Bier. Neubearbeitung: F. Schmitz, W. Schöttler, 1991
- Otto Voigt: Bauernreihen in den Dörfern der Kirchspiele das alten Amtes Verden. 2 Bände, 1993
- Margarethe Wolters: Testamente 1774-1850. 2 Bände, o.J. (ca. 1994)
- Björn Emigholz: Die Tagebücher der Gertrud Schädla 1914 - 1918. 2000
- Jürgen Siemers: Das historische Verden. 2000
- Edmund von Lührte: Die Holzmarktkaserne im Wandel zu einem neuen Zentrum städtischen Lebens. 2002
- Joachim Woock: Zwangsarbeit ausländischer Arbeitskräfte im Regionalbereich Verden/Aller (1939-1945). 2004
- Daniela Piplat: Entwicklung und gegenwärtige Struktur der Pferdehaltung im Raum Verden. 2005
- Bernd Kappelhoff, Jan Lokers: Verdener Gerichts- und Geschichtsquellen 1663-1909. 2006
- Chroniken der zu Verden gehörenden Orte
- Elisabeth Söhl: Scharnhorst. 1981
- Otto Voigt: Walle. 1981
- Else Arens: Eitze. 1989
- Jürgen Siemers: Döhlbergen-Hutbergen. 1995
- Arbeitskreis Dorfchronik (Hrsg.): Eissel. 1996
- Arbeitskreis Dorfchronik: (Hrsg.): Dauelsen.1996
- Jürgen Siemers, Arbeitskreis Dorfchronik (Hrsg.): Hönisch. 1997
- Heimatverein Borstel in Verden e.V. (Hrsg.): Borstel. 2004
weitere Werke
- Karl Nerger: Verden stellt sich vor. Ein Führer für Touristen. Verden (Aller) 1981, 24 S. m. 12 Abb.
- Jürgen Bohmbach: Verden. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seite 1518-1523 ; ISBN 3-89244-753-5
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Joachim Woock, Rede anlässlich der Wanderausstellung "Justiz im Nationalsozialismus", 2002
Am 9. November 1943 wurde der Sitz des Plünderungs-Sondergerichtes formell von Wesermünde, wo weiterhin Verhandlungen stattfanden, nach Verden verlegt - ↑ Marc Buggeln: In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 5, Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. Beck-Verlag, München 2007, S. 530. ISBN 3-406-52965-8
- ↑ http://www.domgymnasium-verden.de/buch/stoertebekerstrasse-.html
- ↑ http://www.matjestag.de/stoertebeker.html
- ↑ http://www.efg-verden.de
- ↑ 3 Fotos aus der Bauzeit der Allerbrücke
Weblinks
Commons: Verden (Aller) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Verden – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis VerdenAchim | Blender | Dörverden | Emtinghausen | Kirchlinteln | Langwedel | Ottersberg | Oyten | Riede | Thedinghausen | Verden (Aller)
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