Wolfgang Frankenstein

Wolfgang Frankenstein
Wolfgang Frankenstein (rechts) neben Inge Keller, 1960

Wolfgang Frankenstein (* 5. Mai 1918 in Berlin; † 7. März 2010 in Berlin) war ein deutscher Maler, Grafiker und Hochschulprofessor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einem Abendstudium im Zeichnen an der Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg von 1933 bis 1937 bei Max Kaus war Wolfgang Frankenstein bis 1939 Volontär für Gebrauchsgrafik. Da er „Halbjude“ war, erhielt er 1939 ein Studienverbot und wurde zum Kriegsdienst einberufen. 1941 konnte er sein Studium an der Kunsthochschule Charlottenburg fortsetzen, erhielt jedoch 1943 ein endgültiges Studienverbot, verbunden mit dem Verbot jeglicher künstlerischer Arbeit. 1943/44 erhielt er eine Dienstverpflichtung.

Nach Kriegsende arbeitete Wolfgang Frankenstein freischaffend als Maler und wirkte unter anderem bei den Kulturzeitschriften Der Ruf und Athena mit. Zudem war er Mitbegründer und Akteur des Künstlerkabaretts Die Badewanne. Von 1948 bis 1951 übernahm er die künstlerische Leitung der Galerie Gerd Rosen. 1951 trat Frankenstein massiv gegen die Remilitarisierung in Westdeutschland ein, worauf er aus verschiedenen Verbänden ausgeschlossen wurde. 1953 siedelte er in die DDR über. Von 1952 bis 1954 war er Meisterschüler bei Heinrich Ehmsen an der Akademie der Künste.

1962 erfolgte die Berufung als Professor für Theorie und Praxis in der bildenden Kunst an die Universität Greifswald, ab 1968 war er Professor und Leiter des Bereichs Kunsterziehung an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Studienreisen führten ihn unter anderem nach Italien, Ägypten, Bulgarien, Kolumbien, Frankreich, Chile, Peru, in den Irak und in die Sowjetunion.

Zitate

„Es gibt Dinge, die man singen kann, aber nicht sagen, es gibt Dinge, die man sagen, aber nicht machen kann, es gibt Dinge, die man nicht singen und auch nicht sagen kann, die man malen muß. Solche Dinge versuche ich zu malen.“ (W. F. 1947)

„Ältere Bilder aus einer Zeit, die wir uns schwer vergegenwärtigen können, brauchen Erläuterungen. Ebenso Neuschöpfungen, die stets – das gehört zum Wesen des Schöpferischen – nicht nur schon Dagewesenes wiederholen, sondern in vieler Beziehung Unerwartetes vorstellen. Der Betrachter kann sie nicht an den bereits vorhandenen messen, obwohl bei näherem Hinsehen viel mehr Traditionelles enthalten ist, als er meint. Er braucht einen Schlüssel, eine Interpretation.“ (W. F. 1972)

Werke (Auswahl)

„Sport-Fries“ am Sportforum Hohenschönhausen (Ausschnitt)

Baugebundene Arbeiten

Gemälde und Zeichnungen

Seine Werk umfasst über 800 Arbeiten, von denen sich viele im Besitz deutscher und internationaler Museen befinden.

Auszeichnungen

Literatur

  • Gerburg Förster: Wolfgang Frankenstein. Verlag der Kunst Dresden, 1976. (Reihe Maler und Werk).
  • Wolfgang Frankenstein Werkkatalog. Kunstsammlungen zu Weimar anlässlich der Wanderausstellung in Berlin, Rostock, Schwerin, Halle, 1978.
  • Wolfgang Frankenstein – Malerei und Grafik. Katalog der Berlinischen Galerie, 1993.

Weblinks


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