Yontrakit

Yontrakit

Yontrakit ist ein seit dem Jahre 1961 bestehendes Unternehmen zur Montage und dem Vertrieb von Automobilen mit Unternehmenssitz im Khet Pathum Wan der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Es handelte sich dabei zu Beginn um ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen der deutschen Bayerische Motoren Werke AG mit der französischen Peugeot S.A. Die Investition zur Errichtung des Montagewerkes wird auf 2.340 Millionen Baht angegeben. Zu jener Zeit ist die Yontrakit Motor Co., Ltd. (Thai: บริษัท วายเอ็มซีแอสเซ็มบลีจำกัดYMC Assembly Ltd.) ein Mitglied der Automobile Works Group (Thai: ยนตรกิจ กรุ๊ปYontrakit Group) gewesen. Zum Jahrtausendwechsel stieg BMW als Investor aus. Den Platz des Vorgängers nahm unterdessen die Volkswagen-Gruppe ein. Die heutigen Unternehmensnamen Yontrakit Corporation und Yontrakit Kia Motors Co., Ltd. sind erst seit 2009 in Verwendung. Seit 2003 gilt neben PSA Peugeot Citroën die südkoreanische Kia Motors als einer der Hauptinvestoren für das Unternehmen.

Inhaltsverzeichnis

Daten des Unternehmens

Das Werksgelände umfasst eine Fläche von 80.000 m², wovon 75.600 m² überdacht sind. Rund 670 Arbeitnehmer werden hier in einer acht-stündigen Tagschicht beschäftigt, in welcher bis zu 40 CKD-Bausätze für den lokalen Markt zusammengebaut werden. Dies entspricht einer maximalen Jahreskapazität von 14.600 Fahrzeugen.

Unternehmensgeschichte

Das Projekt zur Automobilmontage in Thailand wurde anlässlich der politischen Umsetzung der Demokratie beschlossen. Verantwortlich für den politischen Umschwung waren vorwiegend die Anhänger des zum Premierminister ernannten Sanya Dharmasakti. Die Arbeit nahm das Werk im September 1974 mit der Montage der BMW 5er-Serie und dem Peugeot 504 PickUp auf. 1979 folgte dann auch die BMW 5er-Serie.

Zur selben Zeit trat auch ein Gesetz in Kraft, das den Import von Komplettfahrzeugen nach Thailand strafrechtlich untersagte. So waren alle ausländischen Automobilhersteller von nun an gezwungen ihre Fahrzeuge in Thailand zu montieren oder herzustellen, sofern diese auf dem dortigen Markt präsent sein wollten. Auf diesem Weg wurden schließlich auch die französische Lancia Automobili S.p.A. und die französische Automobiles Citroën S.A. weitere nennenswerte Investoren der Yontrakit Motor Co., Ltd.

Citroën ist seit 1976 in Thailand aktiv und hat zunächst die Modelle 2CV, CX, GS angeboten. Mit dem Importverbot von Komplettfahrzeugen entschied sich der PSA-Konzern einige seiner Modelle in Thailand bauen zu lassen. Für Reklamezwecke baute man in einer Kleinstserie den Traction Avant welcher auf der Plattform des BMW 730L aufbaute. Aber auch der CX wurde nun in Thailand gebaut. Der GSA ist inzwischen durch den moderneren GSA abgelöst worden. Neu im Modellprogramm war hingegen der Kleinwagen Visa. Der italienische Autobauer Lancia bot lediglich den Lancia Beta an. Diesen gab es dort als Stufenhecklimousine Berlina wie auch als Coupé. Aber auch Peugeot hatte seine Modellpalette erneuert. Dabei ist der 504 PickUp gegen den 505 ausgetauscht worden. Im Jahre 1982 nahm Lancia in sein thailändischen Modellprogramm den moderneren Beta Trevi auf.

In den Mittachtzigern gab es von BMW dann die neue 5er-Serie auf die Peugeot im Folgejahr mit dem Lancia Thema als Konkurrenten antwortete. 1987 wurde dann auch die 3er-Serie erneuert, worauf Citroën mit der Einführung des Kleinwagen AX und dem Kompaktklassemodell BX reagierte. Das Nachsehen bekam allerdings Peugeot, da veraltete 505 über die letzten Jahre einen enormen Verkaufsrückgang verzeichnete. Das Image der Marke wollte man dann schließlich wieder mit dem 405 und dem 605 aufpolieren. Ein Jahr später sind auch die neue Generation der BMW 5er-Serie und der Citroën XM etabliert worden. Eine neue Generation der 3er-Serie kam schließlich 1993 auf den Thai-Markt, welche aber parallel zum älteren E30 rangierte. Um die Modelle voneinander zu trennen erhielt das neue Modell den Namenszusatz TH, womit aber viel mehr auf die thailändische Montage aufmerksam gemacht werden sollte. Das neue Modell war zudem in der unteren Mittelklasse angesiedelt und somit ein direkter Angriff gegen den BX von Citroën. Die Antwort kam 1994 schließlich mit dem Xantia, der nun als Stufenheck aufgebaut war. Das letzte Citroën-Modell war schließlich der 1996 eingeführte Saxo.

Mit der Außerkraftsetzung des Importfahrzeuges für Komplettfahrzeuge im Spätjahr 1999 beendeten Citroën und Lancia ihre lokale Montageaktivitäten, blieben aber als Importmarken weiterhin bestehen. Des Weiteren hatte auch BMW seine Zusammenarbeit aufgekündigt und verlagerte die Montage der Fahrzeuge nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Frist in das neu errichtete Werk der BMW Manufacturing (Thailand) Co., Ltd. in Rayong. Die Montage in Bangkok wurde parallel dazu noch bis in das Jahr 2003 aufrechterhalten. In Anbetracht dessen hatte man die 3er- und 5er-Serie erneuert. Peugeot hatte bereits seit 1997 noch seinen 406 im Programm, welcher für die dortigen Verhältnisse sehr teuer ist und daher wie fast alle Modelle des Herstellers im sogenannten Premiumsegment eingestuft werden. Um auch die niedrigere Preisklasse abzudecken fügte man noch den 306 Sedan hinzu.

Da BMW als einer der Hauptinvestoren abgesprungen war, entschloss sich die Volkswagen-Gruppe deren Position einzunehmen. Als Resultat der Verhandlungen hatte man nun die auf derselben Plattform aufbauenden Modelle Audi A6 und Volkswagen Passat aufgelegt. Drei Jahre später fing nun auch Kia Motors an sich an dem thailändischen Unternehmen zu beteiligen. Als erstes Modell der südkoreanischen Marke hatte man in Thailand schließlich den Carnival aufgelegt.

Im Jahre 2008 hat der Konzern seine Geschäftsfelder dann aufgespaltet. So ist die Montage der Kia-Modelle in das neu gegründete Unternehmen namens Yontrakit Motor Co., Ltd. abgespaltet worden. Die Montage für die Peugeot-Modelle wird von der Firma Yontrakit Corporation durchgeführt. Mit dieser Trennung endete die Montage der älteren Modelle, wobei Kia noch im selben Jahr mit der Einführung des Grand Carnival reagierte und das Vorgängermodell damit ersetzte. Zugleich hatte man die Verantwortung über die Importmarken an die neu erworbene Tochtergesellschaft Directional Automobiles Development Co.,Ltd. übergeben.

Die Naza Corporation, ein malaiischer Automobilhersteller, hält seit 2009 eine Aktienmehrheit von 66 Prozent an der Yontrakit Corporation. Bereits im Jahr davor gab es erste Verhandlungen um die Produktion der Peugeot-Modelle für den ASEAN-Raum untereinander aufzuteilen. Darüber hinaus gelten die Firmen PT. Gaya Motor und Nasim Sdn. Bhd., welche ebenfalls für die Versorgung des ASEAN-Raumes mit Peugeot-Fahrzeugen verantwortlich sind, als ernst zu nehmende Konkurrenten. Das einzige Peugeot-Modell welches zurzeit in Thailand von der Yontrakit montiert wird ist der Hochdachkombi Bipper Metro. 2010 lief unter anderem die Montage des Mitsuoka Galue und des Mitsuoka Himiko an.

Import und Vertrieb

  • Audi, seit 1991 (Yontrakit Intersales Co.,Ltd.)
  • BMW, 1961 bis 2009 (zunächst Thai Yarnyon Co., Ltd., später BMW (Thailand) Co., Ltd.)
  • Citroën, seit 1976 (Yontrakit Auto Center Co., Ltd.)
  • Foton, seit 2009 (Directional Automobiles Development Co.,Ltd.)
  • Kia, seit 1999 (Yontrakit Kia Motor Co., Ltd.)
  • Mitsuoka, seit 2008 (Mitsuoka Motor Thailand Co., Ltd.)
  • mtm Motorentechnik Mayer, seit 2008 (MTM Thailand Co. Ltd.)
  • Peugeot, 1972 bis 2009 (European Motor Cars Co.,Ltd.)
  • Seat, 1995 bis 2009 (Yontrakit Automobiles Co.,Ltd.)
  • Škoda, seit 2000 (Directional Automobiles Development Co.,Ltd.)
  • speedART, seit 2010 (CT. Europart Co., Ltd.)
  • Spyker, seit 2006 (SL. International Automobiles Co., Ltd.)
  • Volkswagen, 1999 bis 2009 (Yontrakit Volkswagen Marketing Co., Ltd.)

Weblinks


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