- Daisendorf
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Wappen Deutschlandkarte 47.7083333333339.2708333333333497Koordinaten: 47° 42′ N, 9° 16′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Bodenseekreis Gemeindeverwal-
tungsverband:Meersburg Höhe: 497 m ü. NN Fläche: 2,44 km² Einwohner: 1.576 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 646 Einwohner je km² Postleitzahl: 88718 Vorwahl: 07532 Kfz-Kennzeichen: FN Gemeindeschlüssel: 08 4 35 010 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Ortsstraße 22
88718 DaisendorfWebpräsenz: Bürgermeister: Frank Lemke (CDU) Lage der Gemeinde Daisendorf im Bodenseekreis Daisendorf ist eine Gemeinde im Bodenseekreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Daisendorf liegt im Bodensee-Hinterland in 480 bis 550 Meter Höhe, etwa zwei Kilometer nordwestlich von Meersburgs Stadtzentrum und etwa ebensoweit südöstlich von Uhldingen-Mühlhofen. Im Süden grenzt Daisendorf direkt an Meersburg.
Geschichte
Die erste bekannte Besiedelung der eiszeitlich geprägten Hochfläche fand im 8. Jahrhundert statt. 1222 wurde Daisendorf erstmals urkundlich erwähnt, als das Kloster Salem dort die Zehntrechte von den Herren von Vaz (Graubünden) erwarb. Die Herrschaftsrechte lagen allerdings von alters her beim Bischof von Konstanz. Dadurch entstand ein Konflikt, der erst 1285 durch einen von den örtlichen Geschworenen (jurati, quasi Vorgänger des heutigen Gemeinderates) vermittelten Vergleich beigelegt werden konnte.
Im 14. Jahrhundert brachten Missernten und die Pest wirtschaftliche Schwierigkeiten, die das Bistum Konstanz zwangen, Daisendorf an die freie Reichsstadt Überlingen abzutreten. Erst 1507 konnte der Bischof das Dorf zurückkaufen. Überlingen kaufte dafür vom Fürstbischof von Konstanz die Vogtei Hohenbodman.[2]
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde 1803 die Gemeinde selbstständig und fiel an Baden. Ab 1857 gehörte sie zum Bezirksamt Überlingen, ab 1939 zum Landkreis Überlingen, ehe dieser 1973 im Zuge der Kreisreform im Bodenseekreis aufging.
Religionen
Daisendorf gehörte ursprünglich zur Pfarrei Seefelden, die als eine der Urkirchen am Bodensee gilt. Durch Beschluss des Konstanzer Bischofs vom 26. Januar 1684 kommt es zur Pfarrei Meersburg. Katholische Gottesdienste werden wöchentlich, evangelische monatlich in der St.-Martins-Kapelle abgehalten.
Politik
Gemeindeverwaltungsverband
Daisendorf hat sich mit der Stadt Meersburg und den Gemeinden Hagnau, Stetten und Uhldingen-Mühlhofen zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen.
Bürgermeister
- 1905 - 1927: Adolf Bernhard[3]
- 1927 - 1934: Heinrich Brunner[3]
- 1935 - 1951: Otto Bernhard[3]
- 1951 - 1957: Bernhard Waldvogel[4][3]
- 1957 - 1985: Wolfgang Wegener[4][3]
- 1985 - 2009: Helmut Keser[5][3]
- Seit 2009: Frank Lemke[6]
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl am 6. Juni 2009[7] ergab sich folgende Sitzverteilung:
Wappen
Das in zwei Felder gespaltene Wappen Daisendorfs zeigt links den halben Reichsadler von Überlingen und rechts das halbe Kreuz des Hochstiftes Konstanz. Es benennt damit zwei der historisch wichtigsten Herrschaften Daisendorfs.
Wirtschaft und Infrastruktur
Etwa ein Quadratkilometer des Gemeindegebiets wird bis heute landwirtschaftlich benutzt (Weinbau, Obstanbau und Waldbewirtschaftung). Ansonsten ist vor allem der Tourismus als Wirtschaftsfaktor zu erwähnen: Daisendorf gilt als ruhiger und preisgünstiger Urlaubsort in der Nähe des Bodensees mit Sicht auf den See, bei guter Fernsicht auf den Säntis.
Verkehr
Daisendorf ist über die Bundesstraße 31 an das überregionale Straßennetz angebunden, der Zugänge zur Bundesstraße befinden sich jedoch in Meersburg bzw. Uhldingen-Mühlhofen.
Im Sommerhalbjahr bindet ein Pendelbus die Gemeinde an Meersburg und damit an die Buslinie 7395 (Friedrichshafen-Überlingen) an. Die Gemeinde ist mit einigen Buslinien u. a. mit Überlingen, Markdorf und Meersburg verbunden und befindet sich im Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Kapelle St. Martin, um 1500 erbaut, 1508 Martin von Tours geweiht, mit Fresken aus der Zeit der Renaissance, die im Bodenseeraum einmalig sind. Dargestellt sind neben zwei Veduten hochrangige Heilige, in der Mehrzahl Frauengestalten. Die Botschaft die der unbekannte Künstler mit der Darstellung gerade dieser Heiligenfiguren übermitteln wollte und welche Bedeutung diesen heute noch zukommt bleibt der Deutung offen.[8]
- Döbele-Brunnen
Regelmäßige Veranstaltungen
- Fastnacht (Fasnet) mit Setzen des Narrenbaums
- Dorffest im Juli, bewirtet durch die Pfadfinder und Jugendfeuerwehr Daisendorf
- Brunnenfest der Zimmermannsgilde Daisendorf e.V.
- Weinfest am dritten Augustwochenende durch die Freiwillige Feuerwehr Daisendorf ausgerichtet
- Theaterabende im Oktober mit den Bänklehocker
Wanderwege
Von Daisendorf nach Riedetsweiler: Vom nördlichen Ortsrand verläuft der Weg entlang des Neuweihers, von dort über den Höhenzug „Schüssel“ mit Aussicht auf den Obersee zur Ortschaft Riedetsweiler.
Von Daisendorf nach der Wallfahrtskirche Baitenhausen: Vom nördlichen Ortsrand geht der Weg in Serpentinen talabwärts durch einen Wald. Vom Waldrand aus ist die Wallfahrtskapelle auf einer Anhöhe zu sehen.
Naturschönheiten
Der östlich des Ortes gelegene Neuweiher ist ein relativ unberührter Weiher inmitten eines ruhigen Waldes. Laut einer Urkunde im Meersburger Stadtarchiv wurde der Neuweiher bereits 1445 angelegt, im Mittelalter diente er als Wasserspeicher zur Flutung des Stadtgrabens von Meersburg. Der Weiher hat eine Fläche von etwa 5,7 ha bei einer Maximaltiefe von 4,1 m. Der Weiher fasst etwa 101 Mio. Liter Wasser. In der Gegenwart dient der Weiher als Naherholungsgebiet sowie im Falle eines Waldbrandes als Löschwasserteich. Schwimmen und Bootsfahrten sind im Weiher verboten.[9] Eigentümerin des Weihers ist die Stadt Meersburg, er liegt aber auf Daisendorfer Gebiet. Der Teich wird durch das Ablassen des Wassers alle 6 Jahre „gewintert“ und alle 20 Jahre „gesömmert“, um den Teichboden zu mineralisieren und den Fischbestand zu erneuern.[10]
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Karel Liška (1914-1987): Tschechischer Maler und ehemals Lehrer am Aufbau-Gymnasium in Meersburg. Er malte zahlreiche Bodenseelandschaften und Bilder von Daisendorf, Meersburg und Prag. An ihn erinnert ein unpolierter Naturgrabstein auf der Südseite des (neuen) Friedhofs. Bei guter Sicht sieht man von dort die Bodensee- und Voralpenlandschaft wie auf einigen seiner Bilder.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ J. Nolle: Die Kapelle St. Martin Daisendorf. Ein Kleinod erbaut im Jahr 1508. Daisendorf 2008. (Faltblatt).
- ↑ a b c d e f Im Daisendorfer Rathaus ausgestellte Portraits ehemaliger Bürgermeister mit Regierungszeit (14. März 2011)
- ↑ a b Persönliches Telefonat mit Herrn Wegener (3. Januar 2010 ca. 14:20)
- ↑ Kandidaten setzen persönliche Akzente, Südkurier, 18. September 2009
- ↑ Frank Lemke zum Bürgermeister gewählt, Südkurier, 27. September 2009
- ↑ Wahlergebnisse im Südkurier
- ↑ Linzgau-Tour. Führung in der St.–Martins–Kapelle. In: Südkurier vom 30. Juli 2010
- ↑ Beschreibung des Neuweihers bei www.seenprogramm.de
- ↑ Infotafel am Weiher
Literatur
- Staiger, Fr. Xav. Conr.: Meersburg am Bodensee, ehemalige fürstbischöfliche konstanzische Residenz-Stadt, dann die Stadt Markdorf, ferner die Ortschaften Baitenhausen, Daisendorf, Hagnau, Immenstaad, Ittendorf, Kippenhausen, Stetten und die Pfarreien Berkheim, Hepbach und Kluftern sowie die Schlösser Helmsdorf, Herrschberg und Kirchberg. Nach Akten, Chroniken und Archival-Urkunden. Constanz 1861. Verlag von J. Stadler.
Weblinks
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