- Eriskirch
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Wappen Deutschlandkarte 47.6291666666679.5291666666667400Koordinaten: 47° 38′ N, 9° 32′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Bodenseekreis Höhe: 400 m ü. NN Fläche: 14,58 km² Einwohner: 4.542 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 312 Einwohner je km² Postleitzahl: 88097 Vorwahl: 07541 Kfz-Kennzeichen: FN Gemeindeschlüssel: 08 4 35 013 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schussenstraße 18
88097 EriskirchWebpräsenz: Bürgermeister: Markus Spieth (parteilos) Lage der Gemeinde Eriskirch im Bodenseekreis Eriskirch ist eine Gemeinde am Bodensee, etwa in der Mitte zwischen Friedrichshafen und Langenargen und sieben Kilometer südlich von Tettnang.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Gemeindegebiet liegt an der Mündung der Schussen und ist geprägt durch ausgedehnte Waldflächen sowie durch das größte Naturschutzgebiet am nördlichen Bodenseeufer, das 550 Hektar große Eriskircher Ried.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Eriskirch gehören die Teilorte Eriskirch, Mariabrunn mit Moos, Gmünd, Schlatt, Schussenreute, Röcken, Ziegelhaus, Knöbelhof, Wolfzennen, Langenacker, Hofstatt, Braitenrain und Dillmannshof (seit der Gemeindereform im Jahr 1937), Schlatt sowie Ober- und Unterbaumgarten (seit 1818).
Klima
Die durchschnittliche Jahreslufttemperatur beträgt 9 °C, die mittlere Niederschlagsmenge 950 bis 1000 mm pro Jahr, es herrscht ein günstiges Klima für Obst- und Hopfenanbau.
Monatsmittelwerte für Eriskirch-Mariabrunn, 1961 bis 1990Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Temperatur (°C) -0,3 0,8 4,2 8,2 13,0 16,2 18,4 17,3 14,1 9,1 3,8 0,7 Ø 8,8 Niederschlag (mm) 68,4 62,7 75,8 82,8 116,9 126,6 128,8 129,9 98,4 61,8 80,2 64,4 Σ 1.096,7 Sonnenstunden (h/d) 1,2 2,3 3,9 5,2 6,3 6,7 7,8 6,8 5,2 3,2 1,4 1,1 Ø 4,3 Quelle: DWD Klimadaten Deutschland[2]Geschichte
Wie auch an anderen Orten der Bodenseeregion sind durch archäologische Funde bereits Siedlungen aus der Steinzeit belegt. Um 50 n. Chr. errichteten die Römer hier eine Brücke über die Schussen. Weitgehend unerforscht ist die zugehörige römische Siedlung am westlichen Schussenufer, der römische Vicus von Eriskirch.
Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung Eriskirchs datiert auf das Jahr 1257. Die Herrschaft Baumgarten gehörte bis 1472 dem Bischof von Konstanz. Gegen den Verkauf an die Freie Reichsstadt Buchhorn (heute Friedrichshafen) leisteten die Eriskircher Bauern erbitterten Widerstand.
Ende des 14. Jahrhundert wurde eine frühgotische Kirche errichtet und Eriskirch wurde zu einem Wallfahrtsort. Das Gebäude wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1666 wiederaufgebaut.
Im 18. Jahrhundert wirkten auch die Grafen von Montfort in der Gemeinde und stifteten unter anderem eine Kirche im heutigen Ortsteil Mariabrunn.
Im 19. Jahrhundert fiel Eriskirch zunächst an Bayern, 1810 dann an Württemberg. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt die Gemeinde, als sie 1899 an die Bodenseegürtelbahn angeschlossen wird.
Bei Eriskirch (Oberbaumgarten) befinden sich die Reste der Burg Baumgarten.
Religionen
Seit 1353 ist eine eigene Pfarrgemeinde nachgewiesen. Seit 1823 ist auch der heutige Teilort Mariabrunn Pfarrgemeinde. Auch heute noch ist der Ort überwiegend römisch-katholisch geprägt. Im 750. Jubiläumsjahr 2007 wurden zwei neue Glocken (Franziskus und Benedikt XVI.) für die Eriskircher Kirche Maria Himmelfahrt gestiftet. Beide Glocken wurden von Bischof Gebhard Fürst gesegnet. Am 6. Mai 2007 zog die Gemeinde die Glocken in den Turm.
Die 800 evangelischen Christen der Gemeinde (Stand: 2004) gehören der Kirchengemeinde Langenargen-Eriskirch im Kirchenbezirk Ravensburg der Evangelischen Landeskirche in Württemberg an. Im Ortsteil Schlatt wurde 1970 die evangelische Kreuzkirche errichtet.
Eingemeindungen
- 1818: Ober- und Unterbaumgarten
- 1937: Mariabrunn
Politik
Eriskirch hat sich mit den Gemeinden Langenargen und Kressbronn zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen.
Bürgermeister
Bei der Bürgermeisterwahl am 5. April 2009 wurde Markus Spieth (parteilos) mit 79,11 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 64,72 Prozent für eine dritte Amtszeit bestätigt.[3]
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab sich folgende Sitzverteilung:
CDU 54,8 % +3,3 8 Sitze ±0 FWV 45,2 % -3,3 6 Sitze ±0 Wappen
Das Wappen der Gemeinde Eriskirch zeigt in gespaltenem Schild vorne in Blau eine goldene Lilie, hinten in Gold eine blau bedachte silberne Kirche mit rechtsstehendem spitzem Turm.
Gemeindepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur
Eriskirch dient vor allem als Wohngemeinde für Menschen, die in den umliegenden größeren Städten wie Friedrichshafen arbeiten. In Eriskirch selbst befindet sich der Hauptsitz des Maschinenbauunternehmens DRIAM Anlagenbau, dem Weltmarktführer im Bereich Großcoater für das Beschichten von Tabletten und Dragees.
Darüber hinaus hat sich die Gemeinde bis heute eine landwirtschaftliche Prägung bewahrt, wobei vor allem Obst- und Hopfenanbau eine Rolle spielen. Schließlich ist in dem „staatlich anerkannten Erholungsort“ auch der Tourismus von Bedeutung.
Die Energieversorgung erfolgt durch das Regionalwerk Bodensee.
Verkehr
Eriskirch liegt an der Bundesstraße 31 und ist durch die Bodenseegürtelbahn (Radolfzell - Lindau) auch an das Schienennetz angebunden.
Die Gemeinde ist darüber hinaus mit einigen Buslinien u. a. mit Friedrichshafen, Tettnang und Langenargen verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.
Zum internationalen Flughafen Friedrichshafen sind es fünf Kilometer.
Als direkt am See liegende Gemeinde ist Eriskirch auch Station des Bodensee-Radwegs und des Bodensee-Rundwanderwegs.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Eriskirch liegt an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße.
Naturschutzzentrum
Eriskirch bietet ein Naturschutzzentrum, das auf die Tier- und Pflanzenwelt und den Naturschutz des naheliegenden Riedes spezialisiert ist. Insbesondere die Ausstellungen zum Thema Natur am Bodensee, aber auch die Führungen durch das 450 Hektar große Eriskircher Ried, dem größten Naturschutzgebiet am nördlichen Bodenseeufer sind sehenswert. Das Ried wurde bereit 1937 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der Bestand der blau blühenden Sibirischen Schwertlilie ist der größte seiner Art in Deutschland. Trotz früherer Hochwasser und auch durch die zeitweise Nutzung des Riedes als Truppenübungsplatz ist das gesamte Gebiet heute wieder in einem guten ökologischen Zustand.[4]
Bauwerke
- In der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, die um 1400 erbaut wurde, sind im hochgotischen Chorraum seltene Seccomalereien zu sehen. Diese Wandmalereien sind von 1420 bis 1430 entstanden. Im Chor des heute als Pfarrkirche genutzten Sakralbaues befinden sich weiterhin zwei bunte Glasfenster, die von den Grafen von Montfort gestiftet wurden. Eine besondere Kostbarkeit ist das Gnadenbild der Gottesmutter mit Christus, thronend auf dem Sockel mit Mondgesicht aus dem Jahre 1350. Einzigartig auch das Bildnis der Darstellung einer Hostienmühle als Wandmalerei.[4]
- Außerdem gibt es zwei historische Holzbrücken von 1824 und 1828 in Oberbaumgarten und Eriskirch zu sehen.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Schwäbisch-alemannische Fasnet mit der Narrenzunft „Streibemahder“, den „Schussenhexen“ und der „Lumpenkapelle Eriskirch“.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Ernst Zodel, wegen seiner Verdienste um den Erhalt der Selbständigkeit der Gemeinde und sein kommunalpolitisches Engagement.
Literatur
- Johann Daniel Georg von Memminger: Gemeinde Eriskirch, in: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1838 (Volltext bei Wikisource)
- Gemeinde Eriskirch (Hrsg.): 750 Jahre Eriskirch. Beiträge zur Geschichte und Ausblick in das 21. Jahrhundert. Gemeinde Eriskirch, Eriskirch 2006, ISBN 978-3-88812-208-8
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_windowLabel=T3200039671164966383319&_state=maximized&_pageLabel=dwdwww_start
- ↑ Staatsanzeiger Nr. 13 vom 9. April 2009, Seite 10
- ↑ a b Wanderer bewundern Schwertlilien. Inzigkofer Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins im Eriskircher Ried am Bodensee unterwegs. In: Südkurier vom 6. Juni 2009
Weblinks
Commons: Eriskirch – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Eriskirch in der Beschreibung des Oberamts Tettnang von 1838 – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im BodenseekreisBermatingen | Daisendorf | Deggenhausertal | Eriskirch | Frickingen | Friedrichshafen | Hagnau am Bodensee | Heiligenberg | Immenstaad am Bodensee | Kressbronn am Bodensee | Langenargen | Markdorf | Meckenbeuren | Meersburg | Neukirch | Oberteuringen | Owingen | Salem | Sipplingen | Stetten | Tettnang | Überlingen | Uhldingen-Mühlhofen
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