- Douglas DB-7
-
Douglas A-20 Havoc/Boston Typ: Bomber Entwurfsland: USA Hersteller: Douglas Aircraft Company Erstflug: 23. Januar 1938 Indienststellung: 1941 Produktionszeit: 1940 bis 1944 Stückzahl: 7.478 Die Douglas DB-7 mit der militärischen Bezeichnung A-20 Boston war ein leichter amerikanischer Bomber im Zweiten Weltkrieg.
Dieses Flugzeug wurde von vielen alliierten Nationen eingesetzt und hieß z. B. bei der RAF A-20 Havoc. Der aus der A-20 entwickelte Nachtjäger bekam die Bezeichnung P-70.
Die Entwicklung begann 1937, der Prototyp hatte den Erstflug am 26. Oktober 1938. Trotz Erfüllung der Spezifikationen für einen leichten zweimotorigen Bomber schien das US Army Air Corps (USAAC) kein Interesse am Kauf dieses Flugzeugs zu haben.
Der erste Kunde war im Februar 1939 Frankreich mit einer Bestellung über 100 Maschinen DB-7A, nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurde die Bestellung im Oktober 1939 um 170 weitere Maschinen ergänzt. Auch Belgien bestellte ein Los von 16 Maschinen dieses Typs. Zum Zeitpunkt der deutschen Invasion in Frankreich und den Benelux-Ländern waren erst ca. 70 Maschinen an die Armée de l’air ausgeliefert und wurden gegen die deutschen Truppen eingesetzt. Einige Maschinen gingen im Kampf verloren. Der Rest floh nach Großbritannien oder wurde Teil der Vichy-Luftstreitkräfte.
Der Großteil des 270 Flugzeuge umfassenden französischen Auftrags wurde in den USA einbehalten oder ging (inklusive der belgischen Bestellung) an die Royal Air Force, die dringend einen leichten Bomber/Nachtjäger brauchten. Dort erhielten die Maschinen die Bezeichnung Boston Mk.I. Vor seiner Kapitulation bestellte Frankreich noch einen großen Produktionsauftrag über 480 Maschinen der Version DB-73, bei der es sich im Wesentlichen um die ca. 15 cm längere und leicht verbesserte Variante DB-7B mit französischen Bordinstrumenten handelte. Diese Flugzeuge gelangten niemals zur Auslieferung an Frankreich und wurden stattdessen (nach Umrüstung) an die Royal Air Force geliefert. Großbritannien orderte später noch 300 weitere DB-7B, welche dort als Boston Mk.III bezeichnet wurde.
3.125 Maschinen wurden an die UdSSR im Rahmen des Leih- und Pachtvertrages geliefert. Insgesamt wurden 7.478 A-20 produziert.
Inhaltsverzeichnis
Varianten
- Boston I
- Pratt & Whitney R-1830-S3C-G-Motoren, Übernahme von DB-7A, die Frankreich ursprünglich bestellt hatte, durch die Royal Air Force, ca. 20 gebaut
- Boston II
- R-1830-S3C4-G-Motoren, ebenfalls aus dem französischen Auftrag, 183 gebaut
- Havoc I
- Umbau von 181 französischen DB-7 sowie Boston I und II zu Nachtjägern mit AI-Mk IV oder MK V-Radar
- Havoc I (LAM)
- Umrüstung von 20 Havoc I mit einer Schleppmine (Long Aerial Mine (LAM)), die an einem 610 m langen Kabel in die Flugbahn gegnerischer Flugzeuge gebracht werden sollte. Nach Erfolglosigkeit Rückbau zu Havoc I
- Havoc I Turbinlite
- Ausrüstung 31 Havoc I mit 2.700 Mio. candela (2.7 Gcd)-Scheinwerfer in der Flugzeugnase zum Beleuchten von Feindflugzeugen für Hurricane Nachtjäger
- DB-7A / Havoc II
- Ursprünglich von Frankreich bestellte Version mit 1.600 PS (1195 kW) Wright R-2600-A5B Double Cyclone-Motoren. 39 wurden kurzfristig zu „Turbinlite“-Flugzeugen umgebaut. 200 gebaut
- DB-7B / Boston III
- Als Douglas "DB-7B" erste von Großbritannien bestellte Version mit R-2600-A5B-Motoren, verbesserter Panzerung und größerem Treibstoffvorrat, 568 gebaut
- Boston IIIA
- A-20C der USAAF, 255 gebaut
- DB-7C
- von den Niederlanden bestellte Version für den Einsatz in Niederländisch-Indien, die nach der Eroberung durch Japan an die UdSSR geliefert wurden.
- A-20
- Prototyp der USAAF mit Wright R-2600-7-Motroren, 1 gebaut, später Umbau zur XP-70
- A-20A
- R-2600-3-Motoren, 143 gebaut, 9 1943 an Australien abgegeben, eine an die United States Navy zu Testzwecken als BD-1
- A-20B
- R-2600-11-Motoren, 999 gebaut, 665 davon an die UdSSR geliefert, acht als BD-2 an die U.S. Navy als Zielschleppflugzeuge
- A-20C
- R-2600-23-Motoren, selbst-versiegelnde Tanks, verbesserte Panzerung. die A-20C konnten unter dem Rumpf einen Torpedo tragen. 948 gebaut
- A-20D
- Höhenbomber, nicht gebaut
- A-20E
- Ausrüstung von 17 A-20A mit R-2600-11-Motoren als Testflugzeuge
- XA-20F
- Ausrüstung einer A-20A mit 37 mm T-20-E-1-Kanone in der Flugzeugnase, Spitzname „Porcupine“ (Stachelschwein)
- A-20G
- 1.600 PS (1,200 kW) R-2600-23-Motoren. Die Flugzeugnase wurde nicht verglast, sondern geschlossen und mit vier Hispano-Suiza HS.404-20 mm-Kanonen und zwei Browning M2 MGs des Kalibers .50 BMG (12,7 mm) ausgerüstet. Nach 250 gebauten Maschinen wurden die unzuverlässigen Kanonen gegen MGs ausgetauscht. 2.850 gebaut
- A-20H
- 1.700 PS (1,270 kW) R-2600-29. 412 gebaut
- A-20J / Boston IV
- A-20H mit verglaster Nase. 450 gebaut, wovon 169 an die RAF geliefert wurden
- A-20K / Boston V
- A-20J mit R-2600-29-Motoren, 413 gebaut
- P-70
- Umbau von A-20 in Nachtjäger
- P-70A
- Nachtjäger-Umbau aus A-20C, Ausrüstung mit SCR-540-Radar (Lizenzbau des britischen AI Mk IV)
- P-70B
- Nachtjäger-Umbau aus A-20G und A-20J C, Ausrüstung mit amerikanischem SCR-720 oder SCR-729-Radar
- F-3A
- Umbau von 46 A-20J/K für die Nachtaufklärung
Technische Daten DB-7B
- Spannweite: 18,70 m
- Flügelfläche: 43,1 m²
- Länge: 14,4 m
- Höhe: 5,5 m
- Antrieb: Zwei 14-Zylinder-Doppelsternmotoren Pratt & Whitney R-1830 S3C3-G Twin Wasp mit ca. 1.100 PS
- Maximalgeschwindigkeit: 490 km/h
- Reisegeschwindigkeit: 297 km/h
- Reichweite: ca. 2.500 km
- Gipfelhöhe: ca. 8.000 m
- Bewaffnung
- Bis zu 907 kg Bombenlast
- Sechs 7,62-mm-MGs in der festen Nase und zwei bewegliche 12,7-mm-MGs am Rumpf (Tiefangriffsversion)
- Vier 7,62-mm-MGs seitlich an der verglasten Nase, zwei bewegliche 7,62-mm-MGs am Rumpf (Bomberversion)
Technische Daten A-20G
- Spannweite: 18,69 m
- Flügelfläche: 43,11 m²
- Länge: 14,63 m
- Höhe: 5,36 m
- Antrieb: Zwei Doppelsternmotoren Wright R-2600-23 Double Cyclon mit je 1.622 PS
- Maximalgeschwindigkeit: 546 km/h in 3780 m
- Reisegeschwindigkeit: 410 km/h
- Reichweite: 1.754 km mit normaler Bombenlast
- Gipfelhöhe: 7.865 m
- Bewaffnung
- Bis zu 1.814 kg Bombenlast
- Sechs 12,7-mm-MGs in der festen Nase, zwei bewegliche 12,7-mm-MGs auf dem Rumpfrücken und ein 12,7-mm-MG im unteren Waffenstand
Siehe auchWeblinks
- Seiten des „National Museum of the USAF“ zur A-20 (englisch)
- Umfassende Datensammlung und Beschreibung einzelner Versionen (englisch)
- private Seite zur A-20 (englisch)
Zivile Baureihen Dolphin – DC-1 – DC-2 – DC-3 – DC-4 – DC-5 – DC-6 – DC-7 – DC-8 – DC-9 – DC-10 – MD-11 – MD-12 – MD-80 – MD-90 – MD-95 Militärische Baureihen A-1 – A-3 – A-4 – A-20 – A-26 – A2D – B-18 (C-58) – B-66 – B-23 (C-67) – BTD – C-17 – C-21 (RD) – C-33 (R2D) – C-47 (R4D) – C-54 (R5D) – C-74 – C-110 (R3D) – C-118 (R6D) – C-124 – XC-132 – C-133 – DT-1 – F-4 – F-15 – F/A-18 – F3D – F4D – F5D – F6D – KC-10 – SBD (A-24) – TBD Versuchsflugzeuge D-558-I – D-558-II – DWC – X-3 – XB-19 – XB-42 – XB-43 – Y1B-7
Wikimedia Foundation.