Struga

Struga
Struga
Струга
Struga/Strugë
Wappen von Struga
Struga (Mazedonien)
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Basisdaten
Staat: Mazedonien
Region: Südwesten
Gemeinde: Struga
Koordinaten: 41° 11′ N, 20° 41′ O41.177520.678888888889698Koordinaten: 41° 10′ 39″ N, 20° 40′ 44″ O
Höhe: 698 m. i. J.
Fläche: 2,5 km²
Einwohner: 16.559 (2002)
Bevölkerungsdichte: 6.624 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+389) 046
Postleitzahl: 6330
Kfz-Kennzeichen: OH
Struktur und Verwaltung (Stand: 2011)
Bürgermeister: Ramiz Merko (DUI-BDI)
Postanschrift: Marsal Tito bb
6330 Struga
Webpräsenz:
Seeuferpromenade an einem Herbstmorgen (2008)

Struga [ˈstruɡa] (mazedonisch Струга, albanisch auch Strugë, anhören?/i) ist eine am Ohridsee gelegene Kleinstadt mit rund 16.500 Einwohnern im Südwesten Mazedoniens. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde und wird durch den Schwarzen Drin in einen westlichen und östlichen Bereich geteilt. Die albanische Grenze ist nur 8 Kilometer entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Schwarze Drin in der südlichen Innenstadt mit beidseitigen Promenaden
Der Globočica/Glloboçica-Staudamm nördlich von Struga
Das Jablanica-Gebirge nordwestlich der Stadt

Struga liegt nördlich des Ohridsees unweit der albanischen Grenze und wird durch den Schwarzen Drin, der den See entwässert, durchflossen. Der Schwarze Drin wird nach etwa 20 Kilometern bei Globočica/Glloboçicë gestaut und bildet so den gleichnamigen Stausee. Das Wasserkraftwerk wurde 1965 vollendet und hat eine Gesamtleistung von 42 Megawatt.

Im Westen erheben sich die Berge des Jablanica (höchste Erhebung auf Gemeindegebiet 2.257 m), im Norden das Šar Planina-Korab-Massiv (höchste Erhebung auf Gemeindegebiet 1.791 m) und im Osten eine außerhalb der Kommune liegende Bergkette (höchste Erhebung 1.196 m), die die Ebenen von Struga und Ohrid teilt.

Die Nachbardörfer von Struga sind (im Uhrzeigersinn drehend von Südwesten beginnend): Kališta/Kalishti, Radolišta/Ladorishti, Šum/Shumi, Zagračani/Zagraçani, Dolna Belica/Belica e poshtme, Vraništa, Moroišta und Misleševo.

Flora und Fauna

An den Hängen des Jablanica-Gebirges gibt es viele Weinbauflächen und Kastanien-Plantagen. So wurde hier 1984 erstmals in Europa die Rosskastanienminiermotte nachgewiesen. Weiters ist auch die Rotbuche sehr verbreitet. Ab einer Berghöhe von 1.200 m gibt es vermehrt Nadelhölzer. In der Nähe des Sees wachsen Walnuss- und Feigenbäume. Außerdem gibt es vielerorts Zypressen und Pyramidenpappeln.

In den höheren Gebirgslagen leben unter anderem – heute weitaus weniger exemplarreich als früher – Wölfe, Luchse, Gämsen, Steinböcke und Braunbären. Auch Rehe, Hirsche, Marder und Wildschweine finden in den Waldgebieten – vor allem im Norden des Gemeindegebiets – geeigneten Lebensraum. Die Vogelwelt rund um den See ist sehr artenreich entwickelt.

Klima

Das Klima ist mediterran-kontinental, sodass es im Sommer oft sehr heiß wird und kaum Niederschlag fällt und es im Winter oft sehr kalt wird und sehr viel Niederschlag fällt. Wald- und Buschbrände kommen im Sommer wegen Trockenheit häufig vor.


Monatliche Durchschnittstemperaturen für Struga
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 6 8 11 16 21 26 28 29 23 19 12 6 Ø 17,1
Min. Temperatur (°C) -2 -1 1 4 9 11 13 14 11 8 3 -1 Ø 5,8
Regentage (d) 11 9 11 14 13 6 7 4 10 8 14 11 Σ 118
Luftfeuchtigkeit (%) 86 81 77 76 77 68 65 64 73 80 86 87 Ø 76,6
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Bevölkerung

Struga hatte laut der Volkszählung 2002 genau 16.559 Einwohner[1] und zählt somit zu den kleineren Städten Mazedoniens.

Zur Bevölkerung in der Gemeinde siehe: Gemeinde Struga

Landflucht

In den letzten Jahren sind viele Dörfer in der Gemeinde wüst geworden oder haben einen rapiden Bevölkerungsrückgang verzeichnet (Landflucht), so sind vor allem viele Mazedonier aus diesen Dörfern in die Stadt eingewandert. Aber auch aus dem östlichen Teil des Landes sind viele Mazedonier eingewandert. So leben diese mehrheitlich in Wohnungen und Apartments. Diese Bewegungen haben große demographische Veränderungen hervorgerufen.

Religionen

Struga wird von zwei Religionen geprägt. Auf der einen Seite ist der sunnitische Islam maßgebend, dem die Mehrheit der Bevölkerung angehören und auf der anderen Seite das Orthodoxe Christentum vertreten, dem die Minderheit angehört. Struga ist im Gegensatz zu seinen Dörfern weniger religiös. Während in den Dörfern an Festtagen und unter der Woche (Freitagsgebet und Sonntagsgottesdienst) die Gotteshäuser meist rege gefüllt sind, steht der Großteil in Struga oft leer da.

Zum Islam gehören die Albaner, Torbeschen, Türken und ein Teil der Roma. Zum Orthdoxen Christentum zählen sich Mazedonier und ein anderer Teil der Roma.

Struga ist Sitz der gleichnamigen islamischen Gemeinde (albanisch Bashkia fetare islame e Strugës). Ihr Mufti ist Ferat Polisi.

Sakralbauten

Die Große Moschee am Mutter-Teresa-Platz
Islamisch
  • Die Große Moschee von Struga aus dem 16. Jahrhundert im Stadtzentrum
  • Die Halveti-Hayati-Tekke aus dem frühen 18. Jahrhundert mit dazugehöriger Moschee, südöstlich des Stadtzentrums gelegen
  • Die Sulejman-Arap-Moschee im Süden der Stadt, am Ohridsee gelegen
Christlich-Orthodox
  • Kirche des Heiligen Nikolaus Drimeni
  • Kirche des Heiligen Georg mit einer Freske aus dem Jahr 1267, welches den Patron der Kirche darstellt; die Kirche wurde auf dem Grund einer älteren errichtet

Weitere bedeutende Kirchen in der Region gibt es in Kališta (rund 5 Kilometer südwestlich am Ohridsee gelegen) und in Vraništa (ca. 4.5 Kilometer nördlich gelegen).

Die Basiliken in den benachbarten Dörfern Zagračani und Oktisi sowie südlich des Dorfes Podmolje stammen vermutlich aus dem 3. Jahrhundert bzw. aus dem 6. Jahrhundert. Heute sind sie zum Teil verfallen.

Christlich-Katholisch

Westlich der Stadt in Zagračani stehen außerdem die Ruinen einer katholischen Kirche, die möglicherweise von eingewanderten katholischen Albanern aus Nordalbanien gebaut wurde.

Persönlichkeiten

Geburtshaus der Gebrüder Miladinov

Geschichte

Erste Fischersiedlung

Der Ort von Struga ist schon seit 3000 v. Chr. bewohnt. Damals im Neolithikum gründeten die ersten Siedler eine Pfahlbausiedlung beim Ausfluss des Ohridsees. Archäologen fanden heraus, dass die Siedler hauptsächlich Fischerei betrieben, außerdem wurden viele Steinwerkzeuge, Knochen und Waffen aus der frühen Steinzeit gefunden.

Illyrer, Makedonen, Römer und Christianisierung

Die illyrischen Bryger und Encheläer waren wohl die ersten Völker, die den Ort besiedelten. Später kamen die ebenfalls illyrischen Dassareten hinzu. Mit dem Verlauf der Jahrhunderte entwickelte sich die Fischersiedlung in einen stadtähnlichen Ort, welcher Enhallon („Aal“) genannt wurde. Bisher wurde jedoch diese Vorgängerin von Struga nicht lokalisiert.

Der antike Historiker Polibius erwähnt Enhallon in seinen Werken und sagt, dass der Ort ab 359 v. Chr. zusammen mit dem benachbarten Lychnidos und anderen Städten am Ohridsee von Philipp II. erobert wurde. Die Stadt war Teil des Antiken Makedonien bis ins Jahr 148 v. Chr., wo sie dann von den Römern erobert wurde. Die wichtige römische Handelsstraße Via Egnatia verlief in dieser Zeit durch Enhallon.

Mit der Verbreitung des Christentums ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. werden die antiken Tempel zerstört und auf ihrem Grund werden viele frühchristliche Basiliken errichtet. Viele Überreste dieser Basiliken wurden in der Umgebung von Struga entdeckt. So ist auch die Kirche Heiliger Erasmus (mazedonisch Св. Еразмо, albanisch Shën Erazëm) – rund 9 Kilometer östlich vom Stadtzentrum entfernt – die erste christliche Missionierung im Gebiet (ca. 6. Jahrhundert).

Im 6. Jahrhundert werden Enhallon, Lychnidos und andere Siedlungen um den See Teil des Oströmischen (Byzantinischen) Reiches. In dieser Zeit siedelt sich der slawische Stamm der Wersiten in der Region an (siehe auch: Landnahme der Slawen auf dem Balkan).

Mittelalter

Zum ersten Mal wurde die Stadt mit ihrem heutigen Namen im 11. Jahrhundert erwähnt. In einer Urkunde des bulgarischen Zaren Kaliman Asen vom 13. Jahrhundert wird erwähnt, dass ein Teil der Erträge vom Fischfang in der Stadt für das Athoskloster Zográfou bestimmt waren.

Etwa um das Jahr 1394 kommen die Osmanen in die Region und erobern u. a. die Städte Ohrid, Pogradec und auch Struga.

Osmanische Epoche

1668 berichtet der osmanische Reisende Evliya Çelebi über die Stadt: Der Großgrundbesitzer Emin Agha soll am Ausfluss des Drin eine Holzbrücke mit zwölf Pfeilern erbaut haben. Auf dieser soll er sein Serail gebaut haben, welches von Wachen beschützt wurde. Die kleine Stadt Struga soll unter der gerichtlichen Zuständigkeit des Kadi von Ohrid gestanden haben. Weiters berichtet er, dass die Stadt 301 zweistöckige Häuser mit Ziegeldächern, die von Obstgärten und Weinreben umringt waren, und 40 Geschäfte gehabt haben soll.[2] In dieser Ära wurden außerdem die Halveti-Hayati-Tekke eines Sufi-Ordens, die sunnitische Große Moschee von Struga und andere osmanische Bauten in der Altstadt errichtet.

Balkankriege, Weltkriege und Jugoslawien

Innenstadt wird von serbischen Soldaten bewacht (1915)
Hauptgasse in der Innenstadt (1922)

Im Ersten Balkankrieg wurde Struga Anfang des 1913 von das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen erobert. Da die bulgarische Führung mit dem Friedensvertrag des ersten Balkankrieges nicht einverstanden war; unter anderem war man mit der Abtretung Mazedoniens an Serbien nicht zufrieden, begann deshalb der Zweite Balkankrieg. Im September 1913 brach in der Region der Ohrid-Debar-Aufstand aus. Er wurde vom Bulgarischen Makedonien-Adrianopeler Revolutionären Komitee (BMARK) sowie von albanischen Clan-Führern organisiert und richtete sich gegen die neue serbische Herrschaft. Der Aufstand wurde zwei Wochen später von der serbischen Armee blutig niedergeschlagen. Über 25.000 Albaner und rund 30.000 Bulgaren flohen aus dem heutigen Westmazedonien nach Albanien und Bulgarien. Diese Ereignisse führten zur Stationierung von einer große Anzahl serbische Soldaten und Polizeibeamte in der Region bis weit in den 1920er. Fortan waren mohammedanische Kleidung verboten und viele Moscheen wurden in Kirchen umgewandelt. Mehrere Hundert Muslime flüchteten in die Türkei. Binnen weniger Monate endete die jahrhundertelange Herrschaft der Osmanen.

Für Struga hatte der Erste Weltkrieg, keine nennenswerten Folgen, es verblieb unter serbischer Herrschaft. Während dem Zweiten Weltkrieg geriet die Region unter der Besatzung der Achsenmächte. 1943 wurde das gesamte Westmazedonien dem faschistischen unter italienischer Kontrolle stehenden Albanien zugeschlagen, welches dann Großalbanien bildete. Bei ihrem Rückzug töteten deutsche Truppen im benachbarten Radolišta/Ladorishti rund 80 unbewaffnete Menschen als „Vergeltung“ vorheriger Partisanenangriffe (siehe hierzu: Massaker von Ladorisht).

Nach dem Weltkrieg wurde die Region Teil des sozialistischen Jugoslawien unter der Teilrepublik SR Mazedonien. In dieser Zeit wurde Struga leicht industrialisiert: es entstanden unter anderem einige Fabriken im Norden der Stadt. Auch viele Verkehrsachsen wurden erstellt, die zum Teil bis heute nicht erneuert wurden.

Seit 1990

Als die Teilrepublik am 8. September 1991 ihre Unabhängigkeit erklärte, folgte ein Bruch im wirtschaftlichen Leben der Stadt; die Betriebe wurden mehrheitlich geschlossen und der Lebensstandard sank stark.

Eine Erholung der Wirtschaft sieht man erst seit den 2000er Jahren, als viele Gewerbe- und Handelsbetriebe gegründet wurden und die Touristenzahlen sprunghaft anstiegen.

Stadtbild

Balkanesische Architektur, welche u. a. auch in Ohrid und in den albanischen Städten Berat und Gjirokastra anzutreffen ist
Promenade am Seeufer und kleiner Bootshafen

Die osmanische Altstadt ist geprägt von zweistöckigen Häusern, die typisch für die Region sind. Doch in den letzten Jahrzehnten wurden auf deren Grund ohne Rücksicht neue Häuser und Restaurants gebaut. Gegen diese unkontrollierte Bautätigkeit unternahmen die Behörden bisher nichts.

Im Westen der Stadt steht der große Markt (Basar), der einer der größten in der Region ist. Unter anderem werden Frischprodukte aus den benachbarten Dörfern verkauft.

Heute ist Struga ein Zentrum der Tourismusbranche in Mazedonien. Dutzende von Hotels, Restaurants, Bars, Cafés, Boutiquen, Läden und Apartments sind in den letzten Jahren entstanden. Diese Bautätigkeit hat das Bild der Stadt maßgebend verändert.

Weiters sind die fünf Brücken, weswegen Struga in Mazedonien auch „Stadt der Brücken“ genannt wird, und die vielen Villen, die von Diaspora-Albanern errichtet wurden, in den Außenbezirken der Stadt Bestandteil des Stadtbildes.

Während der Touristen-Saison im Sommer und am Jahreswechsel ist das Nachtleben an den Flaniermeilen in der Innenstadt und am Flussufer sehr präsent.

Die Sandstrände ziehen im Sommer viele Touristen aus dem ganzen Land und auch aus benachbarten Ländern zum Baden in den kühlen Ohridsee an. Oft ist die Stadt dem Andrang der Touristen nicht gewachsen und Folgen sind vor allem Verkehrs- und Umweltprobleme.

Ezerski Lozja

Nach etwa drei Kilometern vom Stadtzentrum führt ein Abzweig der alten Hauptstraße nach Ohrid in das „Villenviertel“ von Struga. Das Viertel wird Ezerski Lozja genannt (albanisch Vreshtat, zu dt. in etwa „Die Weinreben am See“). Das Quartier entstand erst in den letzten Jahren, als der Tourismus in der Region größeren Auftrieb bekam. Im Viertel stehen viele Privat-Villen und aber auch Apartments für Sommertouristen. Die Villen wurden vor allem von Diaspora-Albanern gebaut, die von den benachbarten Dörfern hier Grundstück erwerben konnten. Westlich des Viertels steht eines der größten Hotelkomplexe am Ohridsee, das Eurohotel mit vier Sternen wurde in der jugoslawischen Ära errichtet und ist heute sehr veraltet.

Sehenswürdigkeiten und Monumente

  • Große Moschee von Struga
  • Holzstauwehr am Flussbeginn
  • Der Hammām von Struga im Stadtzentrum, zum Teil verfallen und nicht zugänglich
  • Mutter Teresa-Statue auf dem gleichnamigen Zentralplatz

Kultur

Die Kultur ist aufgrund der vielen Volksgruppen sehr vielfältig. Osmanische, Slawische, Albanische und Aromunische Kulturelemente haben sich in den Jahrhunderten in die Stadtkultur von Struga integriert. Goldverarbeitung, Schmuckherstellung, Strickarbeiten, Tonverarbeitung sowie Holzschnitzerei gehören zur traditionellen Stadtkultur von Struga.

Festivals

Logo der Abende der Poesie
  • Die Abende der Poesie; literarisches seit 1962 alljährlich stattfindendes Dichtertreffen, ältestes und größtes Treffen dieser Art weltweit
  • Festivali i këngëve dhe valleve të stilizuara popullore „Këngë Jeho“, albanisches seit 1992 alljährlich stattfindendes Folkfestival. Bis zu 200 verschiedene Vereine und Verbände aus der ganzen Welt haben bereits in Struga daran teilgenommen.
  • Defileja e veshjeve popullore, seit 1971 stattfindendes multikulturelles Trachtenfestival, an dem sich verschiedene Vereine aus der ganzen Gemeinde von Struga mit ihren traditionellen Trachten einfinden. Das Festival findet an den Ufern des Drins statt und wird von Musik und Tanz sowie von kulinarischen Spezialitäten begleitet.

Museen

  • Naturhistorisches Museum Dr. Nikola Nezlobinski

Politik

Bürgermeister ist seit 2005 Ramiz Merko von der Demokratischen Union für Integration.

Partei Gemeinderatssitze
BDI 8
VMRO-DPMNE 6
PDSH 4
SDSM 3
PAE (Torbeschen-Partei) 3
Neue Demokratie 2
PLD 1
Insgesamt 27

Gemeindegliederung

Hauptartikel: Gemeinde Struga

Partnerstädte

Bildung

  • Gymnasium Niko Nestor (Unterricht auf Albanisch und Mazedonisch)
  • Gymnasium Yahya Kemal (Unterricht auf Türkisch)
  • Gymnasium FON (Unterricht auf Albanisch)
  • Gymnasium Euro College

Wirtschaft

Neu errichtete Wohnanlage und Einkaufläden am Fluss

Die Landwirtschaft ist heute mehrheitlich verfallen. Nur einzelne Familien und Gewerbebetriebe bebauen noch die fruchtbare Niederung von Struga. Viele Äcker sind heute von Bäumen und wilden Sträuchern bewachsen. Einst wurde das ganze Drin-Tal in Struga (Ebene von Struga: 103.407 Hektaren groß) landwirtschaftlich bebaut. Damals waren die Anbauprodukte Mais, Kartoffeln, Tomaten, Sonnenblumen, vereinzelt auch Weizen und vor allem Peperoni. Heute werden diese Pflanzen vor allem in Häusergarten in vielen Dörfern des Tales und auf wenigen Äckern in der Niederung angebaut. Heute sind weite Flächen des Tales verwildert.

Tourismus ist heute wohl der wichtigste Wirtschaftsfaktor während der Sommersaison und während des Jahreswechsels (Neujahr). An den Stränden von Struga sind in den letzten Jahren – wie in Ohrid und Pogradec (Albanien) auch – viele Hotels und Restaurants entstanden. Vor allem kommen Touristen aus Mazedonien, dem Kosovo, Albanien, Bulgarien, Griechenland und Serbien in die Stadt am Drin. Seit einigen Jahren sieht man vermehrt auch Holländer und Japaner.

An den Hängen des Jablanica-Gebirges befinden sich Weinreben, wo im Herbst prächtige Trauben gedeihen. Auch Kastanienbäume und Walnussbäume wachsen in diesen Wäldern. Außerdem wurde dort einst Tabak angebaut. Heute ist aber die Technik der Anbauung und Bewirtschaftung größtenteils verloren gegangen.

Im nördlichen Industriegebiet an der Hauptstraße nach Skopje und Albanien befinden sich einige Gewerbebetriebe und die Busstation.

Fischerei wird heute noch kaum betrieben; es gibt jedoch noch einige Betriebe, die vor allem die bekannte Ohridforelle züchten. Das größte Unternehmen dieser Art befindet sich im benachbarten Dorf Šum/Shumi.

Verkehr

Nur sieben Kilometer östlich der Stadt liegt der Flughafen Ohrid, der jährlich bis zu 800 Flugbewegungen verzeichnet und 30.000 Passagiere abfertigt.

Aus Struga führen vier wichtige Hauptstraßen. Eine davon ist die alte Hauptstraße nach Ohrid (dort genannt Goce Delčev). Drei davon kommen im Norden von Struga im Industriegebiet zusammen in eine Kreuzung. Die Abzweige führen (von Westen angefangen im Uhrzeigersinn) nach Tirana (Europastraße E852 über den Qafë Thana), Debar, Skopje (Abzweig auch nach Ohrid) sowie in die Innenstadt. Alle Straßen befinden sich in einem guten bis sehr guten Zustand, außer die Strecke nach Debar, diese ist heute mit vielen Schlaglöchern versehen und befindet sich in einem schlechten Zustand. Etwa 5 km östlich der Stadt befindet sich eine Abzweigung, wo sich die Straße nach Ohrid (E852) und nach Skopje teilt. Der Flughafen Ohrid ist von der Hauptstraße nach Skopje erreichbar. Diese Strecke (Skopje-Tetovo-Struga-Albanien) ist Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridor VIII, der die bulgarische Hafenstadt Burgas mit der albanischen Hafenstadt Durrës verbindet. Sie ist momentan Priorität der mazedonischen Regierung zum Ausbau der Straße zu einer Autobahn. Man plant bei diesem Korridor eine neue Eisenbahn zu bauen oder die bestehenden auszubauen (siehe unten).

Die nächsten Eisenbahnstationen befinden sich in Pogradec (Albanien), welche 43 km entfernt ist und Kičevo, welche 59 km entfernt ist. Über eine Verbindung zwischen diesen Eisenbahngesellschaften (albanische Hekurudha e Shqipërisë und mazedonische Makedonski Železnici) liegen ebenfalls einzelne Planungen vor. Sie ist von beiden Regierungen die Hauptpriorität im Bereich Eisenbahn-Infrastruktur. Die beiden Länder verfügen bis heute keine Verbindung zueinander. Die Realisierung dieses Vorhabens wird schwierig werden, Albanien hat momentan vor allem im Bereich Straßeninfrastruktur wichtigere Prioritäten, wie auch Mazedonien, das in den kommenden Jahren nun vor allem im Ostteil des Landes investieren wird.

Struga und Ohrid sowie ihre Dörfer sind mit einem guten Busstreckennetz verbunden. Darüber hinaus führen Busverbindungen in viele Landesstädte (vor allem Skopje und Bitola), in touristische ausländische Städte (Durrës, Vlora, Thessaloniki, Istanbul und Burgas), nach Westeuropa (Zürich, Wien, München, Köln, Berlin und Kopenhagen) sowie in andere ausländische Großstädte (Belgrad, Sofia, Sarajewo, Athen und Tirana). Die westeuropäischen Ziele werden vor allem von der großen albanischen Diaspora-Gemeinde angereist.

Sport

Im Norden der Stadt befindet sich das Heimstadion des FC Vllaznimi Strugë. Außerdem hat Struga ein Schwimmbad, das zu Ehren der Gebrüder Miladinov benannt wurde.

Söhne und Töchter

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2002: Offizielle Resultate, auf S. 57
  2. struga.org: Frühe Geschichte von Struga

Weblinks


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