- Oberamt Oberndorf
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Das Oberamt Oberndorf war ein Verwaltungsbezirk im Südwesten Württembergs (auf beigefügter Karte # 40), der 1934 in Kreis Oberndorf umbenannt und 1938 aufgelöst wurde, wobei seine Gemeinden den Landkreisen Rottweil und Freudenstadt zufielen. Allgemeine Bemerkungen zu den württembergischen Oberämtern siehe Oberamt (Württemberg).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem 1810 ein Teil des württembergischen Oberamts Hornberg an Baden abgetreten worden war, entstand das Oberamt Oberndorf aus dem bei Württemberg verbliebenen Rest (Unteramt Schramberg), dem nördlichen Teil des Oberamts Rottweil (mit der Stadt Oberndorf) sowie einem Teil des aufgelösten Oberamts Alpirsbach. Nachbarn des von 1818 bis 1924 dem Schwarzwaldkreis zugeordneten Bezirks waren die württembergischen Oberämter Freudenstadt, Sulz, Rottweil sowie das Großherzogtum Baden.
Ehemalige Herrschaften
1813, nach Abschluss der Gebietsreform, setzte sich der Bezirk aus Bestandteilen zusammen, die im Jahr 1800 zu folgenden Herrschaften gehört hatten:
- Herzogtum Württemberg
- Oberamt Hornberg: Sulgau;
- Oberamt Sulz: Fluorn, sowie die als Teil des Kammerschreibereiguts Marschalkenzimmern mitverwalteten Ramstein, Butschhof und Wenthof;
- Klosteramt Alpirsbach: Alpirsbach, Bach und Altenberg, Betzweiler, Ehlenbogen, Peterzell, Reutin, Römlinsdorf, Rötenbach, Rötenberg, Vierundzwanzig Höfe.
- Vorderösterreich
Zur Grafschaft Hohenberg zählten Oberndorf, Altoberndorf, Beffendorf, Bochingen und Waldmössingen. Unter österreichischer Landeshoheit stand die Herrschaft Schramberg der Reichsgrafen von Bissingen-Nippenburg mit den Orten Schramberg, Aichhalden, Hardt, Lauterbach, Mariazell und Sulgen. - Reichsstadt Rottweil
Epfendorf, Hochmössingen, Seedorf, Winzeln. - Reichsritterschaft
Beim Ritterkanton Neckar-Schwarzwald der schwäbischen Ritterschaft war die Herrschaft Harthausen (Freiherr vom Stain zum Rechtenstein) immatrikuliert.
Gemeinden
Einwohnerzahlen 1867
Folgende Gemeinden waren 1867 dem Oberamt Oberndorf unterstellt:
Nr. frühere Gemeinde Einwohner heutige Gemeinde 1 Oberndorf 2059 Oberndorf am Neckar 2 Aichhalden 1488 Aichhalden 3 Alpirsbach 1202 Alpirsbach 4 Altoberndorf 405 Oberndorf am Neckar 5 Bach und Altenberg 241 Aichhalden 6 Beffendorf 514 Oberndorf am Neckar 7 Betzweiler 481 Loßburg 8 Bochingen 695 Oberndorf am Neckar 9 Ehlenbogen 267 Alpirsbach 10 Epfendorf 1054 Epfendorf 11 Fluorn 991 Fluorn-Winzeln 12 Hardt 557 Hardt 13 Harthausen 358 Epfendorf 14 Hochmössingen 650 Oberndorf am Neckar 15 Lauterbach 1721 Lauterbach 16 Mariazell 652 Eschbronn 17 Peterzell 509 Alpirsbach 18 Reuthin 338 Alpirsbach 19 Römlinsdorf 346 Alpirsbach 20 Röthenbach 567 Alpirsbach 21 Rötenberg 833 Aichhalden 22 Schramberg 3127 Schramberg 23 Seedorf 907 Dunningen 24 Sulgau 361 Schramberg 25 Sulgen 911 Schramberg 26 Vierundzwanzig Höfe 416 Loßburg 27 Waldmössingen 852 Schramberg 28 Winzeln 969 Fluorn-Winzeln Summe 23471 Änderungen im Gemeindebestand seit 1813
Nachdem die Verfassung von 1819 die Grundlage für die kommunale Selbstverwaltung bereitet hatte, konstituierten sich aus den Gerichtssprengeln des früheren Klosteramts Alpirsbach, den „Stäben“, die Gemeinden im heutigen Sinne:
- aus dem Stab Peterzell die Gemeinden Peterzell, Reutin und Römlinsdorf;
- aus dem Stab Rötenberg die Gemeinden Rötenberg und Baach, das spätere Bach und Altenberg;
- aus dem Stab Ehlenbogen die Gemeinden Ehlenbogen und Achtzehn Höfe. Zu letzterer gehörten auch die früher dem Peterzeller Stab unterstellten Fünf Höfe. 1831 änderte die Gemeinde ihren Namen in Vierundzwanzig Höfe.
1835 wurde Hönweiler von Bach und Altenberg nach Peterzell umgemeindet.
1839 wurde Hardt von Mariazell getrennt und zur selbständigen Gemeinde erhoben.
Um 1850 wurde Ramstein von Epfendorf nach Harthausen umgemeindet.
1866 wurde Reichenbächle von Rötenbach nach Lauterbach umgemeindet.
1867 erhielt Schramberg das Stadtrecht.
1869 erhielt Alpirsbach das Stadtrecht.
1934 wurde Sulgau nach Sulgen eingemeindet.
1938 wurde Rötenbach nach Alpirsbach eingemeindet.
Amtsvorsteher
- 1810–1814: Christian Friedrich Klett (1768–1826)
- 1814–1822: Marquard Albert Daub (1782–?)
- 1822–1837: Ludwig von Pfeiffer (1790–1854)
- 1837–1843: Carl Theodor Friedrich von Lang (1801–?)
- 1843–1852: Johannes von Dettinger (1801–1866)
- 1852–1858: August Maier (1819–1882)
- 1858–1871: Wilhelm Schubart (1808–1884)
- 1871–1877: Adolf Eduard Löflund (1832–1892)
- 1877–1885: Wilhelm Vogt (1836–1903)
- 1885–1889: Franz Ruisinger (1839–?)
- 1889–1905: Otto Schwend (1841–?)
- 1905–1929: Camillo Hailer (1862–1931)
- 1930–1933: Hermann Reihling (1892–1949)
- 1934–1936: Robert Molfenter (1901–?)
- 1936–1938: Eduard Quintenz (1888–1977)
Literatur
- Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Oberndorf. Neuausgabe. Unveränd. photomechan. Nachdr. [d. Ausg.] Verlag Lindemann, Stuttgart 1868. Reprint Magstadt (bei Stuttgart): Horst Bissinger KG Verlag und Druckerei, 1969. (Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, Bd. 50). ISBN 3-7644-0081-1
- Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9.
- Der Landkreis Rottweil. Thorbecke, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-1365-5.
Weblinks
- Bestand Wü 65/24 des Staatsarchivs Sigmaringen (Akten des Oberamts Oberndorf)
Oberämter in Württemberg von 1811 bis 1934Aalen | Alpeck | Backnang | Balingen | Besigheim | Biberach | Blaubeuren | Böblingen | Brackenheim | Calw | Cannstatt | Crailsheim | Ehingen | Ellwangen | Eßlingen | Freudenstadt | Gaildorf | Geislingen | Gerabronn | Gmünd | Göppingen | Hall | Heidenheim | Heilbronn | Herrenberg | Horb | Kirchheim | Künzelsau | Laupheim | Leonberg | Leutkirch | Lorch | Ludwigsburg | Marbach | Maulbronn | Mergentheim | Münsingen | Nagold | Neckarsulm | Neresheim | Neuenbürg | Nürtingen | Oberndorf | Öhringen | Ravensburg | Reutlingen | Riedlingen | Rottenburg | Rottweil | Saulgau | Schorndorf | Spaichingen | Stuttgart-Amt | Stuttgart-Stadt | Sulz | Tettnang | Tübingen | Tuttlingen | Ulm | Urach | Vaihingen | Waiblingen | Waldsee | Wangen | Weinsberg | Welzheim | Wiblingen
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