- Edmond Farhat
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Edmond Y. Farhat (* 20. Mai 1933 in Ain Kfaa, Libanon) ist emeritierter Apostolischer Nuntius.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Farhat gehört der mit Rom unierten Kirche der Maroniten an. Am 28. März 1959 weihte ihn der Patriarch von Antiochia zum Priester. Er absolvierte das Studium der Theologie, Philosophie und des Kanonischen Rechts in Paris und Rom. Edmond Farhat wurde zum Doktor der Theologie promoviert. Farhat war von 1967 bis 1989 Mitarbeiter und Untersekretär des Generalsekretariats der Bischofssynode in Rom sowie von 1970 bis 1989 Professor für Islamisches Recht an der Staatlichen Universität von Sassari (Italien). Papst Paul VI. verlieh ihm am 26. Februar 1971 den Ehrentitel Kaplan Seiner Heiligkeit[1] (Monsignore); am 25. November 1983 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Titel Ehrenprälat Seiner Heiligkeit.[2]
1989 wurde er zunächst Apostolischer Delegat für Libyen, sowie Apostolischer Pro-Nuntius für Tunesien und Algerien. Am 20. Oktober 1989 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von Byblus geweiht. 1995 bis 2001 war er Nuntius in Slowenien und Mazedonien. In dieser Eigenschaft war er in Mazedonien auch Vermittler der diplomatischen Beziehungen zwischen dem souveränen Malteser-Orden und der jungen Republik, die damit den Orden offiziell anerkannte.[3] Von 2001 bis 2005 wirkte er als Nuntius in Turkmenistan und der Türkei, bis er 2005 zum Nachfolger des aus Altersgründen zurückgetretenen Erzbischofs Georg Zur zum Apostolischen Nuntius in Österreich ernannt wurde.
Am 14. Januar 2009 nahm Papst Benedikt XVI. Farhats altersbedingten Rücktritt vom Amt des Apostolischen Nuntius in Österreich an. Nuntius Farhat blieb allerdings noch bis 15. März 2009 im Amt.
Wirken
Edmond Farhat gilt als Kenner der Verhältnisse des Nahen Ostens. Er sprach sich während seiner Amtszeit in der Türkei für einen EU-Beitritt der Türkei aus, mahnte aber in scharfen Worten ein Einhalten der Religionsfreiheit in dem laizistischen Staat an.[4] In der Türkei seien Gewalttaten und Morddrohungen gegen Christen an der Tagesordnung, die Unterdrückung christlicher Intellektueller keine Seltenheit. Um einzulenken, müssen die Christen in Europa ihr Profil stärken.[5]
Mitgliedschaften
- Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse (seit 2009)[6]
- Ehren-Konventualkaplan des Souveränen Malteser-Ritterordens
Ehrungen
- Großoffizier des Verdienstordens der Italienischen Republik (2008)
- Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (2009)
Werke
- Gerusalemme nei documenti pontifici from 1887 to 1984. Libreria Editrice Vaticana, Rom 1987, ISBN 88-209-1664-9
Quellen
- ↑ Annuario Pontificio per l’anno 1982, Città del Vaticano 1982, S. 1780.
- ↑ Annuario Pontificio per l’anno 1987, Città del Vaticano 1987, S. 1851.
- ↑ ORF: Edmond Farhat neuer Apostolischer Nuntius 26. Juli 2005
- ↑ Kath.net: Die Zukunft der Christen im Nahen Osten 21. April 2007
- ↑ Radio Vatikan: Europa muss seinen Ursprung wiederfinden 28. April 2007
- ↑ Nomina di membri della Congregazione delle Cause dei Santi, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 22. Dezember 2009.
Weblinks
- Eintrag zu Edmond Farhat auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Vorgänger Amt Nachfolger Georg Zur Apostolischer Nuntius in Österreich
2005–2009Peter Zurbriggen Kategorien:- Diplomat (Heiliger Stuhl)
- Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Sassari)
- Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großoffizier)
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- Maroniten
- Kaplan (Malteserorden)
- Libanese
- Geboren 1933
- Mann
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