Einern

Einern
Einern
Stadt Wuppertal
Koordinaten: 51° 18′ N, 7° 13′ O51.30257.2130555555556310Koordinaten: 51° 18′ 9″ N, 7° 12′ 47″ O
Höhe: 310 m ü. NN
Postleitzahl: 42279
Vorwahl: 0202
Einern (Wuppertal)
Einern

Lage von Einern in Wuppertal

Einern ist eine Ortslage im Wuppertaler Stadtbezirk Oberbarmen (Ortsteil Nächstebreck-West) an der Stadtgrenze zu Sprockhövel-Gennebreck. Sie geht aus einem Oberhof aus dem 11. Jahrhundert hervor.

Lage

Einern liegt im Wuppertaler Norden auf 314 Meter ü. NN auf der Wasserscheide zwischen den Flusssystemen der Wupper und der Ruhr. An der Nordseite entspringt auf 310 Meter ü. NN der Deilbach. Die Ortslage weist eine lockere Wohnbebauung auf und grenzt im Süden nahtlos an den stark besiedelten Wuppertaler Ortsteil Schraberg. Im Norden schließen sich Felder und kleine Waldgebiete an. Die Landesstraßen L432 und L924 kreuzen sich in der Ortslage.

Geschichte

Einern wurde zuerst um das Jahr 1050 im Urbar C des Klosters Werden als Ober- oder Sattelhof erwähnt. Ein Eneri von Enhard war dem Abt des Klosters verpflichtet, erhebliche Abgaben und Zinsleistungen zu erbringen. Aufgrund der Abgabenhöhe lässt sich schließen, dass dem Hof schon zu dieser Zeit mehrere weitere Höfe unterstanden. Aus späteren Urkunden ist belegt, dass zu diesen Höfen die halbe Bauernschaft des benachbarten Gennebreck gehörte. Die Bauern der Bauernschaft teilten sich genossenschaftlich die Nutzung des Waldgebiets Einerner und Schee'er Mark.

Einern war der Oberhof des Werdener Höfeverbands innerhalb im Bereich Gennebreck, Nächstebreck und Obersprockhövel und daher Sitz des lokalen Hofgerichts. Hier wurden die Niedere Gerichtsbarkeit über alle die dem Kloster hörigen Hofesleute im Einerner Höfeverband ausgeübt. Im Spätmittelalter ging die Territorialherrschaft der Gebietes um den Hof Einern zu den Grafen von der Mark über, die schon zuvor das klösterliche Vogteiamt besaßen. Der Höfeverband Einern wurde dem Amt Wetter zugeteilt und der Oberhof war seit dem 14. Jahrhundert Grenzort zum Herzogtum Berg. Kirchenrechtlich lag es im Kirchspiel Schwelm.

Zu den Unterhöfen gehörten laut einem Urbar aus dem Jahr 1150 Horath, Melbeck, Schneppendahl und eine Mühle, sowie zehn weitere, nicht namentlich genannte Höfe. Erst eine Liste aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts gibt Aufschluss über weitere Unterhöfe. Neben den bereits genannten zählten dazu Allenkotten, Bracken, Ellinghausen, Oberdräing, Kustot, Mählersbeck, Nickhorn, Nockenberg, Schee, Schellenbeck und Kleinensiepen.

Nach der Besetzung des Rheinlands und Westfalens durch Frankreich und der anschließend durchgeführten Säkularisation der klösterlichen Besitztümer wurde Einern 1806 Teil der Mairie Haßlinghausen im Arrondissement Hagen im Département Ruhr des Großherzogtums Berg. Nach dem Rückzug der Fransosen 1813 kam das französisch besetzte Gebiet als Generalgouvernement Berg erst provisorisch, ab 1816 ständig zu Preußen, das Einern im Folgejahr dem neu geschaffenen Kreis Elberfeld zuteilte. 1860 ging der Weiler an den Stadtkreis Barmen und gelangte so 1929 zur neu gegründeten Stadt Wuppertal.

Einern war Stammsitz der Familie Eynern.

Literatur

  • Ernst von Eynern, „Die Geschichte des Sattelhofes Eynern“, 1885.
  • Gerd Helbeck, „Schwelm – Geschichte einer Stadt und ihres Umlands“, Band I (Von den Anfängen im Mittelalter bis zum Zusammenbruch der altpreußischen Herrschaft (1806)), Verein für Heimatkunde Schwelm, 2. Auflage, 1995
  • Erich Schultze-Gebhardt, „Besiedlung und Industrie zwischen Ruhr und Wupper – Ein Beitrag zur Kulturgeographie des Niederbergisch-Märkischen Hügellands im Raum der Stadt Sprockhövel“, Schriftenreihe des Heimat- und Geschichtsvereins Sprockhövel e.V., Band 2, 1980

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