Falsche Bewegung

Falsche Bewegung
Filmdaten
Originaltitel Falsche Bewegung
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1975
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Wim Wenders
Drehbuch Peter Handke
Wim Wenders
Produktion Bernd Eichinger
Peter Genée
Joachim von Mengershausen
Musik Jürgen Knieper
Kamera Robby Müller
Schnitt Peter Przygodda
Besetzung

Falsche Bewegung ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1975 von Wim Wenders. Der Film ist eine moderne Adaption des klassischen Romans Wilhelm Meisters Lehrjahre von Johann Wolfgang von Goethe.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Wilhelm Meister möchte Schriftsteller werden. Seine Mutter empfindet, dass er dafür zu wenig Erfahrung habe. Er müsse auf Reisen gehen und an Menschenkenntnis gewinnen. Wilhelm macht sich auf den Weg, um von Glückstadt nach Bonn zu fahren. Als er in Hamburg umsteigt, trifft er auf dem Bahnsteig eine gewisse Therese Farner, die Gefallen an ihm findet und ihm ihre Telefonnummer hinterlässt. Während der Bahnreise lernt Wilhelm den alten Laertes kennen, der in Begleitung des stummen Mädchens Mignon unterwegs ist. Als Wilhelm in Bonn ankommt, telefoniert er mit Therese. Diese schließt sich ihm an, sodass die Reisegruppe fortan aus Wilhelm, Therese, Laertes und Mignon besteht. Sie machen Bekanntschaft mit dem österreichischen Dichter Bernhard Landau, der vorschlägt, ins Siebengebirge zu fahren und dort seinen Onkel zu besuchen. Auf dem Schloss, das sie dann erreichen, wohnt jedoch nicht besagter Onkel, sondern ein Industrieller. Durch ihre Ankunft verhindert die Gruppe den Selbstmord des Hausherrn, der bisher sehr einsam und für sich lebte und nun über die Abwechslung durch die unverhoffte Ankunft der Gäste sehr erfreut ist.

Nach einem langen Spaziergang der Reisegruppe auf den Hügeln über dem Rhein muss sie nach ihrer Rückkehr entdecken, dass sich der Schlossherr in ihrer Abwesenheit nun doch das Leben genommen hat. Hals über Kopf verlässt man das Anwesen. Bernhard verschwindet und der Rest fährt nach Frankfurt und übernachtet in der Wohnung von Therese. Die Stimmung ist gereizt. Wilhelm, der eigentlich etwas über seine Mitmenschen lernen sollte, ist zunehmend verwirrt und muss erkennen, dass die Menschen, denen er begegnet ist, sich ihm nicht öffnen und letztlich Fremde bleiben. In Trauer, Verzweiflung und Zorn darüber hätte er fast den alten Laertes erschlagen. Wilhelm reist allein weiter. Schließlich hat er Deutschland von Norden bis Süden durchquert und steht auf dem Gipfel der Zugspitze: ein symbolisches Bild dafür, wie weit er sich von den Menschen entfernt hat. Schriftsteller möchte er dennoch werden.

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: Handkes Vorlage über Kontaktarmut und Sinnsuche gegenwärtigen und tradierten Lebens verdichtete Regisseur Wenders zu einem intensiven Stimmungsbild am Abgrund des "Fortschritts".

Auszeichnungen

Der Film gewann 1975 in sieben Kategorien den Deutschen Filmpreis. Die gesamte männliche und weibliche Besetzung erhielt die Darstellerpreise. Wim Wenders wurde als bester Regisseur des Jahres ausgezeichnet. Robby Müller erhielt den Preis für die beste Kameraführung. Peter Handke wurde für sein Drehbuch ausgezeichnet. Peter Przygodda für den besten Schnitt und Jürgen Knieper für die beste Filmmusik.

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