- In weiter Ferne, so nah!
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Filmdaten Deutscher Titel In weiter Ferne, so nah! Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Italienisch Erscheinungsjahr 1993 Länge 144 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie Wim Wenders Drehbuch Wim Wenders, Richard Reitinger, Ulrich Zieger Produktion Wim Wenders, Ulrich Felsberg Musik Laurent Petitgand Kamera Jürgen Jürges Schnitt Peter Przygodda Besetzung - Otto Sander: Cassiel
- Bruno Ganz: Damiel
- Nastassja Kinski: Raphaela
- Rüdiger Vogler: Phillip Winter
- Horst Buchholz: Tony Baker
- Heinz Rühmann: Konrad
- Willem Dafoe: Emit Flesti
- Peter Falk: (er selbst)
- Michail Gorbatschow: (er selbst)
- Monika Hansen: Hanna/Gertrud Becker
- Hanns Zischler: Dr. Becker
- Solveig Dommartin: Marion
- Lou Reed: (er selbst)
In weiter Ferne, so nah! ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1993 von Regisseur Wim Wenders. Der Film ist die Fortsetzung des Films Der Himmel über Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Engel Cassiel ist traurig darüber, dass er als ein Unsterblicher die Menschen wegen ihrer Sorgen nur trösten kann, anstatt aktiv in ihr Schicksal eingreifen zu können, ohne selbst ein Mensch zu werden. Seinem Freund Damiel widerfuhr dies, so dass er Cassiel alleine seines Weges ziehen lassen musste. Cassiel wandert umher und lässt die Zeit verstreichen, bis die Mauer fällt. Er rettet ein Mädchen, die kleine Raissa, die das Gleichgewicht verloren hat und vom Balkon fällt, und wird danach, ohne dass er sich dies gewünscht oder gewollt hatte, ebenfalls zum Menschen.
Cassiel läuft nun durch Berlins Straßen und beobachtet die Menschen. Ihn deprimiert die Traurigkeit unter den Menschen, doch dann trifft er auf seinen alten Freund Damiel, der mittlerweile zu einem lebensfrohen Pizzabäcker geworden ist, und seine Frau, die Hochseilakrobatin Marion, die Cassiel nun aufbauen und ihm helfen soll, sich auf Erden als Mensch einzuleben. Aber Cassiel spürt seine Hilflosigkeit und fühlt sich überflüssig. Auf Schritt und Tritt wird er von Emit Flesti (rückwärts gelesen: „Time Itself“, deutsch: die Zeit selbst), einer zynischen Gestalt, verfolgt, der seine verstreichende Lebenszeit verkörpert. Cassiel wird obdachlos; er ist ein gefallener Engel.
Jedoch beginnt für Cassiel bald ein neuer Lebensabschnitt: Er rettet den Geschäftsmann Tony Baker vor der Mafia, die einen Anschlag auf ihn verüben wollte. Zum Dank macht Tony Baker Cassiel zu seinem Partner. Doch bald stößt Cassiel auf Tonys dunkle Vergangenheit: Nationalsozialismus, Pornographie und schmierige Waffengeschäfte. Er ist zutiefst enttäuscht, fällt jedoch nicht in ein Loch, sondern plant eine raffinierte Aktion, um Tony das Handwerk zu legen. Zusammen mit seinen Freunden, Damiel, Peter Falk, Marion und ihren Artisten, plant er, Tonys geheimes unterirdisches Lager unter dem Flughafen Tempelhof in Berlin zu zerstören. Das Vorhaben gelingt, doch wenig später findet Cassiel den Tod. Emit Flesti hatte zuvor erklärt, es sei seine Mission, Cassiel klar zu machen, dass er nicht zu den Menschen gehört. Während seine Freunde noch um ihn trauern, spürt Damiel, dass Cassiel weiter existiert und bei ihm ist.
Kritiken
Das Lexikon des Internationalen Films urteilte, dass der Film „durch vorzügliche Kameraarbeit und Schauspieler“ überzeuge. „Weniger gelungen“ sei die „bruchstückhafte kriminalistische Rahmenhandlung“, aber „die Botschaft des Films, seine Wärme und viele anrührende Momente entschädigen für diese Defizite“.[1]
Auszeichnungen
- Der Film gewann beim Filmfestival Cannes 1993 den Großen Preis der Jury.
- Wim Wenders gewann den Bayerischen Filmpreis für die beste Regie.
- Beim Deutschen Filmpreis wurde der Film als bester Film ausgezeichnet. Jürgen Jürges gewann in der Kategorie Beste Kamera.
- Der Song Stay von U2 wurde bei den Golden Globes als bester Filmsong nominiert.
Sonstiges
- Nach zehn Jahren Pause tritt in diesem Film die deutsche Filmlegende Heinz Rühmann zum letzten mal vor die Kamera (mit 91 Jahren).
- U2 steuerten für den Soundtrack das Stück „Stay (Far away so close)“ bei, das im Original auf ihrer CD „Zooropa“ enthalten ist.
Weblinks
- In weiter Ferne, so nah! in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- In weiter Ferne, so nah bei Filmportal.de
- Sammlung von Kritiken zu In weiter Ferne, so nah! bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
Filme von Wim WendersSummer in the City | Die Angst des Tormanns beim Elfmeter | Alice in den Städten | Falsche Bewegung | Im Lauf der Zeit | Der amerikanische Freund | Hammett | Der Stand der Dinge | Paris, Texas | Der Himmel über Berlin | Bis ans Ende der Welt | In weiter Ferne, so nah! | Die Gebrüder Skladanowsky | Am Ende der Gewalt | Buena Vista Social Club | The Million Dollar Hotel | Land of Plenty | Don’t Come Knocking | Palermo Shooting | Pina
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