Feuerwehr Lübeck

Feuerwehr Lübeck

Feuerwehr Lübeck

Wappen von Lübeck  Amt der Stadt Lübeck

Berufsfeuerwehr
Gründungsjahr: 1898
Standorte: 4
Mitarbeiter: 282
Freiwillige Feuerwehr
Gründungsjahr: 1889
Abteilungen: 23
Aktive Mitglieder: 753
feuerwehr.luebeck.de/

Die Feuerwehr Lübeck ist die Brandschutzbehörde der Stadt Lübeck. Sie gliedert sich in verschiedene Berufs- und Freiwillige Feuerwehren. Die Freiwilligen Feuerwehren sind zudem im Stadtfeuerwehrverband der Hansestadt Lübeck organisiert und werden durch diesen vertreten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entwicklung des Brandschutzes in Lübeck seit dem Mittelalter

Nach dem großen Stadtbrand des Jahres 1276 erließ der Rat der Stadt Lübeck erstmals eine bau- und feuerpolizeiliche Ratsverordnung, die Umfassungswände von Gebäuden nur noch aus Stein zuließ und feuerfeste Bedachungen vorschrieb. Die erste Feuerordnung wurde schließlich 1461 erlassen und ist die älteste Feuerlöschordnung Norddeutschlands. Ein Teil der Löschwasserversorgung wurde seit dem Mittelalter durch die vorbildlichen Wasserkünste vor dem Hüxtertor an der Wakenitz sichergestellt.

Eine entsprechende Verordnung von 1761 hatte fast 100 Jahre Gültigkeit und schrieb vor, dass auf St. Marien und St. Jakobi Türmer stationiert waren, die ein entdecktes Feuer mittels Feuerglocke und roter Brandfahne bzw. Laterne zu melden haben. In solch einem Fall wurden die Stadttore sowie das Rathaus geschlossen und Spritzenkommandeur sowie Spritzenleute sammelten sich an den sechs städtischen Spritzenhäusern. Die Einsatzkräfte eilten dann mit Spritzen, Wasserkufen, Eimern, Feuerhaken und Leitern zum Brandherd, das Wasser wurde u. a. von Brauereigespannen gebracht. Insgesamt waren bei einem Großfeuer im alten Lübeck bis zu 600 Mann im Einsatz.

1878 erhielt das Lübecker Brandschutzwesen nach einigen Reformen eine strukturiertere Gestalt:

Die Wehr bestand aus Das Korps der Feuerleute bestand aus
  • 12 Unteroffizieren
  • 23 Gefreiten
  • 60 Mann
  • 3 Tambours

Die Hilfsarbeiter bestanden aus

  • 3 Führern
  • 83 Mann

Der Stadtfeuerwehrverband der Hansestadt Lübeck wurde 1889 als „Verband der Freiwilligen Feuerwehren der Hansestadt Lübeck“ gegründet, der aus neun Freiwilligen Feuerwehren mit 231 Mann bestand.

Die Wehr und das Korps wurden als Pflichtfeuerwehr mit telegraphischen Weckeinrichtungen alarmiert, während die Hilfsarbeiter als mehr oder weniger freiwillige Einrichtung unzuverlässig und tagsüber schwer erreichbar waren. Aufgrund dieser Unzuverlässigkeit, die sich mehr aus organisatorischen Gründen denn aus Nachlässigkeit oder Ungehorsam ergab, wurde das städtische Feuerlöschkorps zum 1. Juli 1898 per Senatsbeschluss in eine ständige Berufsfeuerwehr mit dem damaligen Branddirektor Eugen Paul Theodor Deditius als erstem Leiter umgewandelt.

Brand des St.-Annen-Klosters
Brennende Domtürme 1942
Februar 2010
Roddenkoppel Oktober 2011

Großbrände in Lübeck

  • 1157: Die erste Feuersbrunst vernichtet die junge Stadtgründung
  • 1251: Der erste große Stadtbrand des 13. Jahrhunderts führt zur Einführung von Brandverhütungsvorschriften im Bereich des Bauordnungsrechts. Brandwände werden vorgeschrieben und die Benutzung von Holz als Baustoff eingeschränkt.
  • 1276: Dem zweiten großen Stadtbrand dieses Jahrhundert fällt die nördliche Altstadt zum Opfer. Darunter das Burgkloster und die romanische erste Jakobikirche; nach diesen Brandkatastrophen beginnt der auferlegte Brandschutz zu greifen und Lübeck bleibt bis 1942 von Feuersbrünsten verschont
  • 1835: St. Annen-Armen- und Werkshaus
  • 1842: Großer Hamburger Brand, bei dem Lübeck sechs Spritzen mit Mannschaft beisteuerte
  • 1849: Haus Ecke Königstraße/Hüxstraße
  • 1880: Pächterhaus der Parcham'schen Stiftung in Padelügge
  • 1942: Luftangriff auf Lübeck am 29. März 1942
  • 1982: Stadtgut Krummesse [1]
  • 1987: Flugzeugbrand Flughafen Lübeck - Blankensee [2]
  • 1996: Lübecker Brandanschlag, Holzhandlung Havemann im Vorwerker Hafen [3]
  • 1997: Brandanschlag auf die St. Vicelinkirche [4]
  • 1999: Großbrandserie: Teppich Hof [5] Voco Möbelmarkt [6] Stadtgut Falkenhusen [7]
  • 2005: Campells-Werke, früher Erasco
  • 2005: Gut Nienhüsen [8] [9]
  • 2007: Reethaus in Dummersdorf
  • 2007: Flächenbrand Dänischburg [10]
  • 2008: Mülldeponie [11]
  • 2010: An der Untertrave 9
  • 2010: Schrottplatz in Lübeck-Kücknitz[12]
  • 2011: Gewerbehallen an der Roddenkoppel

Zuständigkeiten

Die Feuerwehr Lübeck ist ein Amt im „Fachbereich Umwelt, Sicherheit und Ordnung“ der Verwaltung der Hansestadt Lübeck und untersteht somit dem diesem Fachbereich vorsitzenden Senator. Neben der eigentlichen Brandbekämpfung fallen auch der vorbeugende Brandschutz (Überwachung von Brandmeldeanlagen, Brandsicherheitswachen im Theater), die technische Hilfeleistung, der kommunale Rettungsdienst sowie der Katastrophenschutz in ihr Ressort.

Katastrophenschutz

Im Jahre 1985 ging das bisherige „Zivilschutzamt“ in die Feuerwehr über, so dass diese seither auch für den Katastrophenschutz verantwortlich ist. Die Feuerwehr übernimmt hierbei Führung (Stab), technische Hilfe und Brandschutz, die Bereiche der medizinischen und sozialen Betreuung werden von JUH, DRK, Arbeiter-Samariter-Bund und MHD abgedeckt, das THW beteiligt sich mit zwei Technischen Zügen und verschiedenen Fachgruppen im Bereich der schweren Bergung.

Für Großschadensereignisse unterhalb der Katastrophenschwelle wird eine personell und technisch überdurchschnittlich gut ausgestattete Schnelleinsatzgruppe vorgehalten, deren Personal sich aus den ehrenamtlichen Helfern im Rettungs- und Sanitätsdienst der Hilfsorganisationen (JUH, DRK, ASB) zusammensetzt. Auch hier bleibt die Regie bei der Feuerwehr, die in einem solchen Fall eine Kraft für die Funktion des Organisatorischen Leiter Rettungsdienst bereitstellt und zusammen mit dem Leitenden Notarzt die Technische Einsatzleitung Rettungsdienst bildet.

Freiwillige Feuerwehr

Etwa zeitgleich mit der Gründung der Berufsfeuerwehr begannen sich auch die Freiwilligen Feuerwehren in Lübeck zu strukturieren. Beginnend mit den Einheiten in Schlutup und Moisling 1881, bestanden im Jahr 1914 bereits 15 Freiwillige Feuerwehren mit insgesamt 311 Mitgliedern. Diese Feuerwehren aus engagierten Ehrenamtlichen führten lange Zeit ein Nischendasein und wurden nur selten alarmiert, bis der damalige Innensenator im Jahre 1976 nachdrücklich eine intensivere Zusammenarbeit von Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Wehren forderte. Dies wurde durch ein neues Alarmierungskonzept sowie Unterstützung in Sachen Material und Ausbildung für die Ehrenamtlichen umgesetzt, sodass die Freiwilligen Feuerwehren in Lübeck heute ca. 750-mal pro Jahr alarmiert werden. Darüber hinaus erfreut sich die Feuerwehr Lübeck zahlreicher, sehr aktiver Jugendfeuerwehren, die sowohl stetig Nachwuchs ausbilden, als auch eine wichtige Funktion in der Jugendarbeit übernehmen.

Die Freiwilligen Feuerwehren werden in Lübeck über digitale Funkmeldeempfänger alarmiert. Einige Wachen der Freiwilligen Feuerwehren haben auch ein Faxgerät, wo ein Alarmfax (Alarmschreiben) bei Alarm zugesendet wird. Auf dem Fax sind Einsatzort, Stichwort, Einsatznummer sowie Anfahrt und ebenfalls alarmierte Fahrzeuge zu sehen.

Tagsüber von 06:00-18:00 Uhr werden allgemein bei Brandeinsätzen zwei Freiwillige Feuerwehren mit alarmiert, bei Brandeinsätzen in der Innenstadt drei Freiwillige Feuerwehren, am Wochenende jedoch nur zwei. Zudem werden in Randgebieten wie Travemünde und Krummesse die Freiwilligen Feuerwehren zu Brandmeldeanlagen und Kleinbränden sowie Containerbränden mit alarmiert.

Struktur

Erste Bereitschaft
  • FF-Krummesse (gegr.1907)
  • FF-Wulfsdorf-Vorrade (gegr. 1909)
  • FF-Kronsforde (gegr. 1925)
  • FF-Büssau (gegr. 1934)
  • FF-Moorgarten (gegr. 1925)
  • FF-Niendorf (gegr. 1883)
  • FF-Moisling (gegr. 1881)
  • FF-Genin (gegr. 1889)
Zweite Bereitschaft
  • FF-Padelügge-Buntekuh
  • FF-Schönböcken (gegr. 1882)
  • FF-Groß Steinrade (gegr. 1897)
  • FF-Vorwerk (gegr. 1909)
  • FF-Dänischburg (gegr. 1922)
  • FF-Innenstadt auf der Wallhalbinsel (gegr. 1964)
  • FF-Israelsdorf (gegr. 1909)
  • FF-Schlutup (gegr. 1881)
  • LZ Gefahrgut der FF
Dritte Bereitschaft
  • FF-Siems (gegr. 1926)
  • FF-Kücknitz (gegr. 1925)
  • FF-Dummersdorf (gegr. 1928)
  • FF-Pöppendorf (gegr. ?)
  • FF-Ivendorf (gegr. 1951)
  • FF-Travemünde (gegr. 1890)
  • FF-Priwall (gegr. 1954)

Ältere, inzwischen aufgelöste Freiwillige Feuerwehren existierten in Behlendorf (gegründet 1882), Reecke (1882), Malkendorf (1884), Krempelsdorf (1888) und Nusse (1888).

LZ Gefahrgut

45 Frauen und Männer aus den Wehren Dänischburg, Dummersdorf, Innenstadt und Israelsdorf sind auf Einsätze mit Gefahrstoffen spezialisiert, in zahlreichen Seminaren haben sie den Umgang mit gefährlichen Substanzen gelernt. Den Kameraden steht eine teure Spezialausrüstung zur Verfügung. Rohre, Auffangbehälter, Schutzanzüge, Pumpen, Werkzeuge und Abdichtmaterialien müssen nicht nur feuerfest sein sondern, auch aggressiven Substanzen stand halten. In Kücknitz auf der Feuerwache 3 ist der Gerätewagen Gefahrgut beheimatet, der für Gefahrguteinsätze bereitsteht. Die im Löschzug aktiven Kameraden müssen für den schweren Dienst besonders fit sein. Neben einer Sonderausbildung im Umfang von rund 200 Unterrichtsstunden ist die körperliche Eignung unverzichtbar.

Die Zusammenarbeit der Freiwilligen- und Berufsfeuerwehr ist bei Alamierungen zu Gefahrguteinsätzen eng. Eine gewisse Besonderheit zeigt sich in der Organisation. 45 Mitglieder aus 4 Freiwilligen Feuerwehr des Stadtfeuerwehrverbandes, dabei sind die Mitglieder noch in den Ortsfeuerwehren für den Brandschutz aktiv.

Berufsfeuerwehr

Wachbereiche der Lübecker Feuerwehr mit Standorten der Feuerwachen der BF und Feuerwehrhäuser der FF

Das Lübecker Stadtgebiet ist aufgeteilt in vier Wachbereiche, in jedem von diesen liegt eine Feuerwache. Jede Feuerwache wird von drei Wachabteilungen mit je 56 Stunden wöchentlichem Dienst besetzt und ist somit rund um die Uhr einsatzbereit. Zwischen den Einsätzen wird die Arbeitszeit mit Übungen, Unterricht, Dienstsport und Pflege von Fahrzeugen und Einsatzmaterial verbracht. Jede Feuerwache ist dazu mit mindestens einer Werkstatt ausgestattet und besitzt unterschiedliche Sporteinrichtungen (Tennisplatz, Sportraum, Fußballplatz u. ä.).

Zusätzlich zu den unten genannten Einsatzeinheiten ist an jeder Feuerwache mindestens ein RTW besetzt, der jedoch nicht ausschließlich als Begleitfahrzeug für den Löschzug vorgehalten wird, sondern im regulären Rettungsdienst mit eingesetzt wird. Außerdem wird das Notarzteinsatzfahrzeug der Hansestadt Lübeck, welches am Universitätsklinikum stationiert ist, von einem Beamten der Berufsfeuerwehr als Fahrer besetzt.

Alarmiert wird die Berufsfeuerwehr über die Rundspruchanlage auf der Feuerwache. Bei Alarm ertönt ein Gong. Es werden das Einsatzstichwort, die Straße und die Fahrzeuge ausgerufen. Dabei handelt es sich um besprochene WAV-Dateien (ca. 2600) die der Einsatzleitrechner anhand der Eingabe durch den Disponenten zu einer Durchsage zusammenfügt. Zudem geht in der ganzen Wache das Licht an und die Abgasanlage in der Fahrzeughalle wird aktiviert. Der Löschzug erhält über eine Standleitung ein Alarmschreiben mit Einsatzort, Anfahrt und Bemerkungen. Nur der Wachabteilungsleiter und der Einsatzleitdienst (ELD) haben einen DME mit Display, wo die Einsatzdaten ebenfalls angezeigt werden. Die Fahrzeugführer der anderen Fahrzeuge haben einen Nurtonmelder.

Feuerwache 1

Die Hauptfeuerwache 1 liegt in der Bornhövedstraße, direkt an der BAB 1-Anschlussstelle Lübeck-Zentrum. Der 1984 bezogene Gebäudekomplex ist durch den hohen Schlauchturm weithin sichtbar und beherbergt neben den unten genannten Einsatzkräften die integrierte Leitstelle (Rettungsdienst/Feuerwehr), die Desinfektion, einige Reserve- und Spezialfahrzeuge, deren Besatzung bei Bedarf aus dem Tagesdienst abgezogen wird, sowie die Verwaltung der Berufsfeuerwehr.

Angabe der Personalstärke
Einsatzfahrzeuge Stärke
1 Leitungsdienstfahrzeug 1/0/0/1
1 Einsatzleitfahrzeug 1/0/1/2
1 Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 10/6 0/1/3/4
1 Drehleiter mit Korb 23-12 0/0/2/2
1 weiteres Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 10/6 0/0/4/4
1 Tanklöschfahrzeug 24/50 0/0/2/2
1 Gerätewagen Wasser mit Schlauchbootanhänger 0/0/4/4
3 Wechselladerfahrzeuge mit
1 Abrollcontainer "Einsatzleitung" als Stabsraum
1 Abrollcontainer "Atem- und Strahlenschutz"
1 Abrollcontainer "Dekontamination"
1 Abrollcontainer "Rüst Schiene"
1 Abrollcontainer "Schiffbrand"
2 Abrollcontainer "Mulde"
2 Abrollcontainer "Ölwehr"
1 Anhänger "Ölwehrboot"
1 Schlauchwagen 2000 auch Fahrschulwagen
1 LKW Ladebühne
1 Tanklöschfahrzeug 16/25 (Reserve)
2 Drehleiter mit Korb 23/12 (Reserve)
2 Rettungswagen (je 1 Feuerwehr und Rotes Kreuz) 0/1/1/2
4 Rettungswagen (als Zusatz-RTW) 0/1/1/2
1 Baby-Notarztwagen 0/1/1/2
2 Langstrecken Krankentransportwagen 0/1/1/2
2 Krankentransportwagen (nur für Infektionstransporte) 0/1/1/2
Wache 1 2/1/14/17

Feuerwache 2

Die Feuerwache 2 liegt in der Welsbachstraße in Innenstadtnähe und bedient einwohner- (120000 Einw. = 56 %) und flächenmäßig (100 km² = 48 %) den größten Wachbereich, einschließlich der brandschutztechnisch besonders anspruchsvollen Altstadt-Insel sowie den Flughafen Blankensee, Hafenanlagen, Krankenhäuser, Altenheime und den neuen Stadtteil "Hochschulstadtteil". Die Wache 2 ist zudem für die Hilfeleistungen auf der neuen Bundesstraße 207 (Richtung Pogeez) sowie die Autobahn 20 zuständig. Die JUH fährt im Wachgebiet der Wache 2 mit im Rettungsdienst (7 RTW 08.83.01-07, 3 KTW 08.85.01-03, allerdings von ihrer eigenen Wache in der der Straße "Bei der Gasanstalt". Der 08.85.01 ist von Montags-Freitags von 06-14 Uhr in Dienst. Der 08.85.02 Montags-Donnerstags von 08-17 Uhr,Freitags von 08-15 Uhr sowie Samstags von 10-16 Uhr. Der 08.85.03 fährt Montags-Freitags von 14-20 Uhr.

Der ASB besetzt für das Wachgebiet 2 zwei KTW 06.85.01 und 06.85.02.

Seit dem 1. April 2010 ist ein zusätzlicher RTW in Dienst: der 02.83.04. Von Montag bis Sonntag in der Zeit von 07:00-15:00 Uhr wird der RTW vom ASB besetzt. In der restlichen Zeit wird er wieder zum Zusatz-RTW 02.83.05.

Am 28. Juni 2010 wurde der 06.83.01 wieder zurück verlegt nach Feuerwache 2. Er läuft dort nun unter der Kennung 02.83.03

Einsatzfahrzeuge Stärke
1 Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 10/6 0/1/3/4
1 Drehleiter mit Korb 23/12 0/0/2/2
1 weiteres Hilfeleistungslöschfahrzeug 10/6 0/0/4/4
4 Rettungswagen (1x Feuerwehr, 3x ASB, 1x Zusatz-RTW ausschließlich für Notfälle (BF+ASB)) 0/1/1/2
Wache 2 0/1/9/10

Feuerwache 3

Die Feuerwache 3 liegt in der Elbingstraße im Stadtteil Kücknitz. Ihr Wachbereich zeichnet sich dadurch aus, dass er weit vom Stadtzentrum (und damit von der Hauptfeuerwache) entfernt liegt, und in weiten Teilen ländliche Randbezirke des Stadtgebietes abdeckt. Weitere Besonderheiten sind der Skandinavienkai sowie die nur per Fähre erreichbare Halbinsel Priwall. Der Gerätewagen-Gefahrgut wird im Einsatzfall von der Besatzung der Drehleiter besetzt. Im äußersten Bereich der Wache 3 (Brodten) fährt am Tage von 06:00-18:00 Uhr die FF Niendorf an der Ostsee mit, um die Vorgabe der Zeiten einzuhalten. Die Feuerwache 3 soll im "Dreieck" Skandinavienkai / Alte Travemünder Landstraße neu gebaut werden. Der Beschluss wurde von der Bürgerschaft schon genehmigt. Im Tagesdienst Montag bis Freitag 07:00-15:00 wird der 03.83.02 von Angestellten Rettungsassistenten der Feuerwehr besetzt. Danach wechselt der RTW die Kennung auf 03.83.05 und wird wie aund Wache 2 als Z-RTW eingesetzt.

Einsatzfahrzeuge Stärke
1 Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/16 0/1/5/6
1 Drehleiter mit Korb 23/12 0/0/2/2
1 Gerätewagen Gefahrgut 0/0/0/0
2 Rettungswagen (davon 1 Zusatz-RTW) 0/1/1/2
Wache 3 0/1/7/8

Feuerwache 4

Die Feuerwache 4 liegt im Stadtteil Schlutup „Am Fischereihafen“. Hier liegt auch das Löschboot der Lübecker Feuerwehr vor Anker. Die ersten Prahme (und damit die ersten Vorläufer der heutigen Löschboote) wurden in Lübeck 1888 eingesetzt. Das erste echte Löschboot wurde 1914 in Dienst gestellt. Das heutige Löschboot „Senator Emil Peters“ wurde 1972 gebaut, seit 1981 wird es bei Bedarf von der Wache 4 aus besetzt. Die Besatzung wird vom HLF gestellt, das beim Einsatz für das Löschboot außer Dienst geht. Der Zusatz-RTW wird nur bei einer Wachenstärke von 1/5 besetzt. Die RTW Besatzung wird dann vom Schlauchtrupp des HLF besetzt, genau wie auf Wache 3 der 03.83.05. Ist diese Stärke nicht erreicht so wird das Wachgebiet von der Wache 2 mit bedient. Der Zusatz-RTW fährt nur Notfälle im Wachgebiet. Bei Bedarf auch in Kücknitz, Israelsdorf und im Kreis NWM.

Einsatzfahrzeuge Stärke
1 Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20/16 0/1/5/6
1 Löschboot 0/0/0/0
1 Rettungswagen als Zusatz-RTW 0/0/0/2
Wache 4 0/1/5/6

Rettungsdienst

Nachdem kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung von den britischen Besatzern neu strukturiert wurde, fiel die Durchführung des Rettungsdienstes wie überall in der britischen Besatzungszone an die Feuerwehr, die diesen in Lübeck auch schon vor dem Krieg gestellt hatte. Im Jahre 1975 beteiligte sich als erste Hilfsorganisation in Lübeck die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) mit einem ehrenamtlich besetzten Rettungsmittel von ihrer eigenen Wache in Kücknitz am kommunalen Rettungsdienst. 1984 folgten das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und der Malteser Hilfsdienst (MHD; bis 1991) mit eigenen Fahrzeugen, die vertraglich in den Rettungsdienst der Hansestadt eingebunden waren. Bis 1997 führten die Hilfsorganisationen vor allem Krankentransporte durch, während die Notfallrettung überwiegend in Feuerwehrhand blieb. In Lübeck zurzeit wird nach dem Prinzip "first in, first out" für das jeweilige Wachgebiet gearbeitet. Außerdem wird ein neues Programm getestet. Danach arbeitet der Disponent mit dem "GEO-Vorschlag". Alle RTW sind mit Navigationssystem und der "Carlsbox" ausgestattet, der Einsatzleitrechner ermittelt anhand der geographischen Koordinaten, welche alle 500 Meter bzw. 45 Sek. an den Einsatzleitrechner gesendet werden, welches Fahrzeug für den Einsatz am günstigsten steht. Die Abfrage nach dem Standort für einzelne Fahrzeuge kann auch manuell von dem Disponenten durchgeführt werden. Wird das Fahrzeug alarmiert, so werden die geographischen Koordinaten an das Fahrzeug anhand eines FMS-Telegramm gesendet. Die "Carlsbox" wandelt die Daten um und berechnet die Route vom Standort bis zum Einsatzort und überträgt diese an das Navigationssystem im Fahrzeug, so dass der Besatzung die Anfahrt angezeigt wird. Zudem wird über den 2 m-Kanal die Besatzung über die Digitalen Meldeempfänger (DME) alarmiert. Die Besatzung trägt Displaymelder bei sich. Hier werden ggf. das Objekt, der Ort, die Straße, die Hausnummer, Name, Einsatzstichwort, Alarmzeit und Einsatznummer übertragen. Befindet sich das Fahrzeug auf der Wache, wird zudem noch ein Alarmschreiben über eine Standleitung ausgedruckt, wo die gleichen Daten wie auf dem DME zu lesen sind. Zudem ist die Anfahrt von der Wache bis zu Einsatzort beschrieben sowie Meldeweg, Meldender, Patientenname und evtl. mit alarmierte Fahrzeuge. Bekommt der RTW einen Einsatz, wenn er sich auf der Wache befindet, wird er beim Zugalarm (Feuer, Hilfeleistung) zusätzlich über die Rundspruchanlage (vorgegebene WAV-Dateien) mit ausgerufen.

Nach einem Gutachten der Fa. Forplan wurde das Rettungswesen umstrukturiert, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Die Hilfsorganisationen wurden stärker eingebunden. Alle drei Hilfsorganisationen besetzten Kranken- und Rettungswagen der Feuerwehr in den Feuerwachen (DRK: Wache 1 sowie eigene Wache am Herrendamm, ASB: Wache 2 und eigene Wache Hoeschstraße (2 KTW), JUH: eigene Wache in der Straße "Bei der Gasanstalt"), das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) wurde von Feuerwehr und Johanniter-Unfallhilfe besetzt.

Dieses Gutachten sollte nicht das letzte seiner Art sein, so dass mittlerweile der Anteil der Hilfsorganisationen am kommunalen Rettungsdienst weiter gewachsen ist und diese nun wieder von ihren eigenen Standorten aus teilweise mit ihren eigenen Fahrzeugen am Rettungsdienst teilnehmen. Lediglich das NEF, ein Rettungswagen (RTW) pro Wache sowie der Baby-Notarztwagen werden noch von Feuerwehr-Beamten besetzt, welche sich den Baby-NAW mit Rettungsassistenten des DRK (Wache 1) teilen.

Werkfeuerwehren und Betriebsfeuerwehren

Literatur

  • Peter Guttkuhn: 75 Jahre Berufsfeuerwehr der Hansestadt Lübeck. In: Vaterstädtische Blätter, 24. Jg., Lübeck 1973, S. 30-31.

Einzelnachweise

  1. http://www.feuerwehr-krummesse.de/einsatze/groeinsaetze/stadtgutkrummesse.php
  2. http://www.feuerwehr-krummesse.de/einsatze/groeinsaetze/flugzeugbrandblankensee.php
  3. http://www.feuerwehr-krummesse.de/einsatze/groeinsaetze/0331a799aa0fa5e08.html
  4. http://www.feuerwehr-krummesse.de/einsatze/groeinsaetze/stvicelinkirche.php
  5. http://www.feuerwehr-krummesse.de/einsatze/groeinsaetze/teppichhof.php
  6. http://www.feuerwehr-krummesse.de/einsatze/groeinsaetze/vocomoebelmarkt.php
  7. http://www.feuerwehr-krummesse.de/einsatze/groeinsaetze/luebeckerstadtgutfalkenhusen.php
  8. http://www.ff-moisling.de/feuer_23.jpg.jpg
  9. http://www.feuerwehr-krummesse.de/einsatze/groeinsaetze/hofnienhuesen.php
  10. http://www.hl-live.de/aktuell/text.php?id=31936
  11. http://www.hl-live.de/aktuell/text.php?id=45353
  12. http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=63133

Weblinks


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