- Franz Mutzenbecher
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Franz Mutzenbecher (* 27. August 1880 in Hamburg; † 1968 in Berlin-Wannsee) war ein deutscher Maler.
Mutzenbecher wurde als Sohn des Johann August Fritz Mutzenbecher und der Marie Mutzenbecher geb. Bartels geboren. Er studierte, gefördert von Alfred Lichtwark (1852-1914), an der Kunstakademie Karlsruhe und war Meisterschüler von Leopold von Kalckreuth und Adolf Hölzel. Im Jahre 1906 gehörte er zu der Pfullinger Künstlerkolonie "Erlenhof".
1907 wurde er in den Illustrirten Monatsheften für moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungs-Kunst und künstlerische Frauenarbeiten neben Käthe Kollwitz erwähnt, sowie eine seiner Radierungen gedruckt. Seine Werke sind u.a.:
- die Ausmalung der evangelischen Kirche in Beutelsbach (zwei Wandmalereien „Anbetung der Hirten“ und „Christi Himmelfahrt“, entstanden 1908-1909),
- vier Bilder aus dem Leben Christi in der neuen Kirche zu Schwenningen im Jahre 1910,
- auf der Internationalen Baufachausstellung Leipzig 1913 die Ausmalung des Pavillons „Monument des Eisens“ von Bruno Taut,
- die Ausmalung der Dorfkirche in Unterriexingen bei Ludwigsburg im Jahre 1906,
- die Ausmalung der Dorfkirche von Nieden in der Uckermark im Jahre 1911,
- die Ausmalung des Nordsternhauses in Berlin-Schöneberg in den Jahren 1913 und 1914,
- Hinterglasmalerei (?) einer Ladendecke für das Kunstgewerbemuseum in Hagen (entstanden 1914 im Rahmen der Kölner Werkbundausstellung, heute im Osthaus Museum Hagen),
- die Ausmalung des Festsaals im Restaurant des Ledigenheims in Berlin-Schöneberg im Jahre 1922,
- die Ausmalung des gotischen Raumes im Rathaus in Magdeburg,
- Farbverglasungen im Foyer der Deutsche Länderbank AG in Berlin (Unter den Linden 80) im Jahre 1928,
- Farbverglasungen „Der zwölfjährige Christus im Tempel“ in der Garnisonkirche in Ulm.
Franz Mutzenbecher fertigte auch die legendären, beweglichen Bilder für das riesige Kaleidoskop, das sein Freund Bruno Taut für sein „Glashaus“ auf der Kölner Werkbundausstellung 1914 entworfen hatte. In Berlin arbeitete er mit Walter Gropius, Paul Mebes, Bruno Taut, Max Taut, Paul Goesch und dem Bildhauer Gottlieb Elster zusammen. Mutzenbecher besaß ein kleines Grundstück auf der Insel Hiddensee und war bekannt mit Gerhart Hauptmann. Beerdigt wurde er auf dem Friedhof Ohlsdorf in der Familiengrabstätte Mutzenbecher in Hamburg-Ohlsdorf.
Die Wochenzeitung Die Zeit würdigte in einer Notiz im Jahre 1950 sein Werk. Einige seiner Arbeiten und ein Teil der Korrespondenz befinden sich im Archiv der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Mutzenbecher war Mitglied im Arbeitsrat für Kunst, im Deutscher Künstlerbund sowie im Choriner Kreis. In der Familie sind seine Frühwerke erhalten, insbesondere ein Bildnis seiner Schwester Hilde Mutzenbecher, das 1904 auf der Kunstausstellung in Dresden gute Kritiken erhielt.
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