Fränkische Saaletalbahn

Fränkische Saaletalbahn
Fränkische Saaletalbahn
Strecke der Fränkische Saaletalbahn
Streckenkarte
Kursbuchstrecke (DB): 803
Streckennummer (DB): 5210, 5233
Streckenlänge: 56,3 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Würzburg Hbf
Bahnhof, Station
0,0 Gemünden (Main) 159 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
Fränkische Saale
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
1,3 nach Aschaffenburg Hbf
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Fulda / Schlüchtern
   
1,9 Kleingemünden (1975 aufgelassen)
Haltepunkt, Haltestelle
2,3 Kleingemünden (seit 11. September 2011)[1]
   
2,7 Josefshaus (1922 aufgelassen)
   
5,3 Schönau (1975 aufgelassen)
Haltepunkt, Haltestelle
8,9 Wolfsmünster (früher Bahnhof)
   
11,0 Seewiese
Bahnhof, Station
12,1 Gräfendorf 167 m
   
13,8 Hurzfurt (1922 aufgelassen)
Haltepunkt, Haltestelle
15,8 Michelaubrück (in Michelau)
Haltepunkt, Haltestelle
17,8 Weickersgrüben
Haltepunkt, Haltestelle
19,9 Morlesau (früher Bahnhof) 180 m
Haltepunkt, Haltestelle
24,0 Diebach
Bahnhof, Station
27,5 Hammelburg
Haltepunkt, Haltestelle
29,0 Hammelburg Ost (Ibn 11. Sept. 2005)
Haltepunkt, Haltestelle
31,6 Westheim-Langendorf (früher Bahnhof)
Brücke über Wasserlauf (groß)
2 x Fränkische Saale
Bahnhof, Station
35,2 Elfershausen-Trimberg 191 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
Fränkische Saale
Haltepunkt, Haltestelle
39,8 Euerdorf (früher Bahnhof)
   
46,9
9,4
Bad Kissingen 215 m
Haltepunkt, Haltestelle
1,5 Oerlenbach
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Meiningen
Bahnhof, Station
0,0 Ebenhausen (Unterfranken) 295 m
Strecke – geradeaus
nach Schweinfurt Hbf

Die Fränkische Saaletalbahn ist eine rund 55 Kilometer lange eingleisige und nicht elektrifizierte Bahnstrecke im nördlichen Unterfranken. Sie führt von Gemünden (Main) über Bad Kissingen nach Ebenhausen und folgt dabei größtenteils der Fränkischen Saale.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Anbindung der Saaletalbahn an den Fernverkehr der Bahn

Die Saaletalbahn verlässt Gemünden (Main) zunächst in nördlicher Richtung auf dem Richtungsgleis Gemünden–Jossa der älteren Bahnstrecke Flieden–Gemünden, bevor sie in km 1,3 nach Osten dem Saaletal folgend abzweigt. Sie verläuft von Gemünden bis kurz vor Euerdorf nur an der Fränkischen Saale entlang, der Fluss ist beinahe immer zu sehen. Dabei beschreibt die Strecke oft langgezogene Kurven, führt durch die Misch- und Nadelwälder der Naherholungsregion und über offene Landschaften mit guter Aussicht. Ab Euerdorf entfernt sie sich vom Talboden, um dem höher gelegenen Bahnhof Bad Kissingen bzw. dem älteren Streckenabschnitt Ebenhausen–Bad Kissingen zuzustreben.

Die Strecke der Saaletalbahn beginnt in Gemünden am Main, wo sie von der zweigleisigen und elektrifizierten Hauptstrecke Main-Spessart-Bahn (WürzburgHanau) abzweigt, um als eingleisige, nicht elektrifizierte Hauptbahn zu verlaufen. Die Haltepunkte folgen teils in rascher Abfolge, da auch kleinere Ortsteile angefahren werden; die hohen Beschleunigungswerte der heute eingesetzten Fahrzeuge können dies aber weitgehend ausgleichen. Im Kopfbahnhof von Bad Kissingen endet die Saaletalbahn historisch und geografisch gesehen. Kursbuchtechnisch ist jedoch auch der Abschnitt Bad Kissingen–Ebenhausen als Teil der ehemaligen Stichstrecke aus Schweinfurt der Kursbuchstrecke 803 zuzuordnen.

Seit den 1970er Jahren teilen sich die Streckenäste aus Gemünden und Ebenhausen auf den letzten 1,3 Kilometern ein Gleis. Früher liefen hier beide Strecken auf eigenen Gleisen parallel in den Bahnhof hinein.

Geschichte

Den ersten Anschluss an das Eisenbahnnetz erhielt die Kurstadt Bad Kissingen am 9. Oktober 1871 mittels einer rund zwanzig Kilometer langen Stichbahn von Schweinfurt aus, nachdem Bemühungen um eine durchgehende Strecke von Gemünden (Main) nach Meiningen gescheitert waren. Für eine Eisenbahnerschließung des Saaletals sah man seitdem nur wenig Hoffnung, dennoch konnte am 1. Juli 1884 durch die Bayerische Staatsbahn eine zweite Stichbahn von Gemünden am Main nach Hammelburg eröffnet werden. Nach vierzig Jahren, am 15. April 1924 konnte schließlich der Lückenschluss zwischen Hammelburg und Bad Kissingen in Betrieb gehen.

Ein Triebwagen (Unterfranken-Shuttle) auf der Saaletalbahn

Der nun durchgehenden Strecke kam zunächst eine wachsende Bedeutung zu. In den autoorientierten 1960er Jahren wurde das Fahrplanangebot jedoch deutlich eingeschränkt. Erst die Eingliederung in den landesweiten Bayern-Takt brachte wieder einen durchgehenden Zwei-Stunden-Takt auf die Saaletalbahn, zwischen Bad Kissingen und Ebenhausen zu einem stündlichen Angebot verdichtet.

Gegenwärtige Nutzung

Die Strecke hat Bedeutung für den Fremdenverkehr sowohl von und in die Naturparks Spessart und Rhön und die entsprechenden Naherholungsgebiete, als auch für An- und Abreise im Kur- und Bäderort Bad Kissingen. Des Weiteren kommt ihr die typische Aufgabe regionaler Bahnlinien für Pendler, Schüler und Familien zu. Im regionalen Güterverkehr spielen insbesondere Holz und die Bedienung der Bundeswehrkaserne in Hammelburg eine Rolle. Nach der Inbetriebnahme des Haltepunkts Hammelburg Ost am 11. September 2005 erfolgte am 9. September 2011 die Inbetriebnahme des Haltepunkts Gemünden-Kleingemünden. Beide Verkehrsstationen dienen vorrangig der Erschließung des Schülerverkehrs.[1]

Eingesetzte Fahrzeuge

Deutsche Bahn AG Neigetechnik-Triebwagen VT612 in Bad Kissingen
Deutsche Bahn AG Triebwagen VT 642 in Bad Kissingen

Mit der Auslieferung der Baureihe 614 Anfang der 1970er Jahre erhielt die Saaletalbahn zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn erstmals moderne Fahrzeuge. Diese wurden jedoch Ende der 1980er Jahre wieder von der Strecke abgezogen, danach prägten lange Zeit wieder die Diesellokomotiven der Bundesbahn-Baureihe V 100 (Deutsche Bahn AG Baureihe 212), jetzt mit einem Personen- und einem Steuerwagen, das Bild der Saaletalbahn. Um die Jahrtausendwende merkte man bei der Bahn aber, dass die fast 40 Jahre alten Loks und die nicht viel neueren Waggons nicht mehr zeitgemäß waren. Nach einem kurzen Gastspiel diverser alter Triebwagen traten die modernen Dieseltriebwagen der Baureihe 642 ihre Nachfolge an.

Bei einer wenig später erfolgten Ausschreibung durch die für die Bestellung des Nahverkehrs zuständige Bayerische Eisenbahngesellschaft konnte sich die Erfurter Bahn durchsetzen. Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 hat sie unter dem Namen „Unterfranken-Shuttle“ den Betrieb auf der Kursbuchstrecke 803 übernommen, der durchgehende Züge bis zum Schweinfurter Stadtbahnhof vorsieht. Dafür hat die EIB zwanzig Triebwagen vom Typ RegioShuttle RS1 beschafft. Diese einteiligen Dieselfahrzeuge sind für einfaches und schnelles Kuppeln oder Trennen mit Scharfenbergkupplungen ausgestattet. Panoramaverglasung, Polstersitze und Klimaanlage sorgen für Fahrkomfort. Auf der Saaletalbahn wurden die Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn abgebaut, da die EIB den Verkauf über Automaten im Zug organisiert. Die Fahrscheine von DB und EIB werden gegenseitig anerkannt, außerdem gibt es seit Ende 2005 ein besonderes „Fränkisches Saaletal Ticket“ für Fahrten zwischen Bad Kissingen und Gemünden am Main für eine Person mit Hin- und Rückfahrt.

Unterfranken-Shuttle

Bad Kissingen wird im Zwei-Stunden-Takt durch Regional-Express-Zügen der Deutschen Bahn von Würzburg aus bedient. Außerdem werden täglich zwei Zugpaare dieser Linie bis nach Hammelburg verlängert. Eingesetzt werden Dieseltriebwagen mit Neigetechnik der Baureihe 612

Anschlüsse bestehen in Gemünden am Main nach Schlüchtern, Aschaffenburg und Würzburg sowie in Ebenhausen nach Erfurt und Meiningen.

Im Güterverkehr wird hauptsächlich die Baureihe 294 eingesetzt. Die Verkehrstage sind Dienstag und Donnerstag. Dabei wird nur noch Hammelburg von Schweinfurt über Gemünden her bedient. Als Ladegut wird überwiegend Holz in den Versand gebracht. Gelegentlich verkehren auch Truppenzüge der Bundeswehr.

Einzelnachweise

  1. a b http://www.stmwivt.bayern.de/presseinfo/pressearchiv/2011/09/pm502.html?PHPSESSID=7eaed25a4272b9a713a31f827a7e653d

Weblinks


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