- Fußball-Europameisterschaft der Frauen
-
Fußball-Europameisterschaft der Frauen Voller Name UEFA Europameisterschaft der Frauen Abkürzung Frauen EM Verband UEFA Erstaustragung 1984 Mannschaften 12 Spielmodus Rundenturnier (3 Gruppen à 4 Teams) /
K.-o.-System (ab Viertelfinale)Titelträger Deutschland Rekordsieger Deutschland (7 Siege) Rekordspieler ? Rekordtorschütze ? Website www.uefa.com Die UEFA Europameisterschaft der Frauen (englisch: UEFA-Women's Championship), kurz auch nur Frauen-EM oder UEFA Women's EURO genannt, ist ein Fußballturnier für Nationalmannschaften, durch welches der Fußballeuropameister der Frauen ermittelt wird. Veranstalter ist der europäische Fußballverband UEFA. Das Turnier wird seit 1984 ausgetragen und findet seit 1997 analog zur Europameisterschaft der Männer im vierjährigen Turnus statt, allerdings immer ein Jahr nach dem Turnier der Männer.
Amtierender Europameister und Rekordeuropameister ist Deutschland. Die letzte Europameisterschaft fand im Jahre 2009 in Finnland statt. Dort setzte sich Deutschland im Finale gegen England mit 6:2 durch.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits 1969 und 1979 wurden in Italien inoffizielle Europameisterschaften ausgespielt. Beim ersten Mal setzten sich die Gastgeberinnen, beim zweiten Mal die Auswahl Dänemarks durch. Im Jahre 1980 beschloss die UEFA die Einführung der Europäischen Meisterschaft für Frauenfußball. Der erste Wettbewerb wurde über zwei Jahre zwischen 1982 und 1984 ausgespielt. Erste Europameisterinnen wurden die Schwedinnen, die sich im Finale gegen England durchsetzen konnten. 1987 fand erstmals eine Endrunde mit vier Mannschaften statt. Norwegen nutzte den Heimvorteil und besiegte den Titelverteidiger mit 2:1. Zwei Jahre später qualifizierte sich die deutsche Elf zum ersten Mal für die Endrunde. In Osnabrück schlug der Gastgeber Norwegen mit 4:1.
Die nächste Europameisterschaft wurde unter dem heute offiziellen Titel UEFA-Europameisterschaft für Frauen ausgespielt. 1991 konnten die Deutschen als erste Mannschaft ihren Titel verteidigen. Dieses Mal benötigte man jedoch eine Verlängerung, um Norwegen mit 3:1 zu besiegen. Die EM 1993 in Italien war die letzte, bei der Deutschland nicht Europameister wurde. Norwegen besiegte Italien mit 1:0 und gewann damit seinen zweiten Titel. Zwei Jahre später wurde wegen der im Sommer des gleichen Jahres stattfindenden Weltmeisterschaft auf eine Endrunde verzichtet. Deutschland besiegte Schweden im Finale in Kaiserslautern mit 3:2.
Zur EM 1997, die in Norwegen und Schweden ausgetragen wurde, wurde das Teilnehmerfeld der Endrunde auf acht Mannschaften erweitert. Gleichzeitig war die EM nicht mehr die europäische Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Die deutsche Dominanz setzte sich fort. Im Finale gewann man gegen Italien mit 2:0. Enttäuschend war die Kulisse. Nur 2.221 Zuschauer sahen das Endspiel – bis heute ein Minusrekord. Im Jahre 2001 fand die EM zum zweiten Mal in Deutschland statt. Erstmals wurde mit der Golden Goal-Regel gespielt. Durch ein solches goldenes Tor durch Claudia Müller gewann die deutsche Elf im Endspiel zu Ulm gegen Schweden mit 1:0. 2005 fand die EM in England statt. Die deutsche Mannschaft schlug im Finale Norwegen mit 3:1 und gewann die vierte Europameisterschaft in Folge und die sechste insgesamt.
Die 10. Europameisterschaft fand in Finnland statt. Das Teilnehmerfeld der Endrunde wurde von acht auf zwölf Mannschaften erweitert.
Modus
Qualifikation
Um an der Fußball-Europameisterschaft der Frauen teilnehmen zu dürfen, müssen die Nationalmannschaften eine Qualifikation überstehen. Für die Europameisterschaft 2009 wird die Qualifikation in drei Stufen durchgeführt. Zunächst spielten die 20 schwächsten Mannschaften in fünf Miniturnieren eine Vorqualifikation. Die Gruppensieger bildeten dann mit den restlichen Mannschaften sechs Gruppen zu je fünf Mannschaften. Innerhalb der Gruppen spielt jede Mannschaft einmal zu Hause und einmal auf des Gegners Platz gegen jede andere Mannschaft der Gruppe. Die Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die Europameisterschaft. Die sechs Gruppenzweiten und die vier besten Gruppendritten ermitteln in Hin- und Rückspiel die restlichen fünf Teilnehmer. Die Partien werden ausgelost. Das Gastgeberland ist automatisch für die Europameisterschaft qualifiziert.
Endrunde
Seit 2009 bestreiten jeweils 12 Mannschaften ein Turnier um den Titel des Europameisters. In der ersten Turnierphase (Gruppenphase) sind die Mannschaften nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen mit jeweils vier Mannschaften unterteilt, wobei einige Mannschaften nach gewissen Kriterien (Gastgeber, Europameister, FIFA-Rangliste) gesetzt und die anderen Mannschaften aus nach Spielstärke orientierten Lostöpfen gezogen werden.
Jede Mannschaft spielt in der Vorrunde je einmal gegen jede andere Mannschaft der eigenen Gruppe. Ein Sieg wird mit drei Punkten, ein Unentschieden mit einem Punkt belohnt. Die Gruppenersten und -zweiten erreichen sicher das Viertelfinale. Dazu kommen die zwei punktbesten Gruppendritten. Sollten zwei oder mehrere Mannschaften punktgleich sein, gibt es mehrere Kriterien, die eine Entscheidung herbeiführen. Zunächst zählt das bessere Torverhältnis. Sollte dieses ebenfalls gleich sein, zählt die Anzahl der geschossenen Tore.
Ab dem Viertelfinale geht es im K.-o.-System weiter. Das bedeutet, dass nur der Sieger in die nächste Runde einzieht, während der Verlierer ausscheiden muss. Steht es nach den regulären 90 Minuten unentschieden, geht das Spiel in die Verlängerung. Bei der EM 2001 wurde die Verlängerung nach der Golden Goal-Regel gespielt, d.h. die Mannschaft, die in der Verlängerung das erste Tor schießt, gewinnt das Spiel. Durch ein solches Golden Goal von Claudia Müller wurde die deutsche Mannschaft 2001 Europameister. Diese Regel wurde jedoch wieder abgeschafft, so dass ab 2005 wieder eine komplette Verlängerung gespielt wird. Sollte nach der Verlängerung immer noch kein Sieger feststehen, so wird das Spiel im Elfmeterschießen entschieden.
Frühestens im Halbfinale könnten zwei Mannschaften aus der gleichen Vorrundengruppe erneut aufeinander treffen. Ein Spiel um den dritten Platz wird seit 1997 nicht mehr ausgespielt. Die Gewinner des Halbfinals spielen im Finale um den Europameistertitel. Der Europameister bekommt einen Pokal und darf den Titel bis zur nächsten Europameisterschaft tragen.
Die Turniere im Überblick
Jahr Gastgeber Finale Spiel um Platz drei Europameister Ergebnis Zweiter Platz Dritter Platz Ergebnis Vierter Platz 1984 kein Gastgeber
Schweden1:0 / 0:1
(4:3 i.E.)
EnglandNicht ausgetragen 1987 Norwegen
Norwegen2:1
Schweden
Italien2:1
England1989 Deutschland
BR Deutschland4:1
Norwegen
Schweden2:1 n.V.
Italien1991 Dänemark
Deutschland3:1 n.V.
Norwegen
Dänemark2:1 n.V.
Italien1993 Italien
Norwegen1:0
Italien
Dänemark3:1
Deutschland1995 kein Gastgeber
Deutschland3:2
SchwedenNicht ausgetragen 1997 Norwegen und Schweden
Deutschland2:0
ItalienNicht ausgetragen 2001 Deutschland
Deutschland1:0 n.GG.
SchwedenNicht ausgetragen 2005 England
Deutschland3:1
NorwegenNicht ausgetragen 2009 Finnland
Deutschland6:2
EnglandNicht ausgetragen 2013 Schweden : Nicht ausgetragen Bisherige Teilnehmer
→ Fußball-Europameisterschaft der Frauen/Teilnehmer
Bei den bislang acht ausgetragenen Fußballeuropameisterschaftsendrunden gab es insgesamt 13 Teilnehmer. Die nachfolgende Übersicht zeigt, bei welcher Endrunde welches Land erstmals teilnahm:
1984 keine Endrunde 1987 England Italien Norwegen Schweden 1989 BR Deutschland 1991 Dänemark 1993 keine erstmaligen Teilnehmer 1995 keine Endrunde 1997 Frankreich Russland Spanien 2001 keine erstmaligen Teilnehmer 2005 Finnland 2009 Island Niederlande Ukraine Ewige EM-Tabelle
Diese Aufstellung fasst die Ergebnisse aller Europameisterschaften zusammen, bei denen eine Endrunde stattgefunden hat. Die Europameisterschaften 1984 und 1995 sind hier somit nicht berücksichtigt. Spiele, die im Elfmeterschießen entschieden wurden, werden als unentschieden mit dem Ergebnis nach Ende der Verlängerung gewertet.
Rang Verband Teilnahmen Spiele S U N Tore Punkte 1. Deutschland 7 27 22 4 1 69:16 70 2. Norwegen 8 25 11 5 9 35:33 38 3. Schweden 6 21 10 4 7 30:21 34 4. Italien 8 23 6 5 12 25:40 23 5. Dänemark 6 17 6 3 8 30:26 21 6. Frankreich 4 13 4 4 5 18:24 16 7. England 4 14 4 3 7 20:32 15 8. Finnland 2 8 3 1 4 10:13 10 9. Niederlande 1 5 2 1 2 6:5 7 10. Spanien 1 4 1 1 2 3:4 4 11. Ukraine 1 3 1 0 2 2:4 3 12. Russland 3 9 0 1 8 5:21 1 13. Island 1 3 0 0 3 1:5 0 Rangliste der Fußball-Europameisterschaft der Frauen
Rang Nation Europa-
meister2. Platz 3. Platz (a) 4. Platz (a) Halbfinale (a) Endrunden-
teilnahme1. Deutschland 7 0 0 1 0 7 2. Norwegen 2 3 0 0 3 8 3. Schweden 1 3 1 0 2 6 4. Italien 0 2 1 2 1 8 5. England 0 2 0 1 1 4 6. Dänemark 0 0 2 0 2 6 7. Spanien 0 0 0 0 1 1 Niederlande 0 0 0 0 1 1 9. Finnland 0 0 0 0 1 2 (a) = 3. und 4. Platz nur von 1987 bis 1993 ausgespielt. Die Mannschaften, die modusbedingt nicht um Platz 3 und 4 spielen konnten, finden sich in der Spalte „Halbfinalisten“ (Stand: 10. September 2009).
Torschützenköniginnen
Die nachfolgende Tabelle listet alle Torschützenköniginnen der EM-Endrunden auf. Für die Endrunden 1987 und 1989 liegen leider keine Daten vor.[1]
Jahr Name Land Tore 1991 Heidi Mohr Deutschland 4 1993 Susan Mackensie Dänemark 2 1997 Carolina Morace Italien 4 Marianne Pettersen Norwegen Angélique Rouhas Frankreich 2001 Claudia Müller Deutschland 3 Sandra Smisek 2005 Inka Grings Deutschland 4 2009 Inka Grings Deutschland 6 Einzelnachweise
- ↑ uefa.com: Zahlen und Fakten
Weblinks
Commons: Fußball-Europameisterschaft der Frauen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienDie internationalen Fußball-MeisterschaftenMänner: Weltmeisterschaft • FIFA-Konföderationen-Pokal • Afrika (Nationenmeisterschaft / West / Ost-u.Zentral / Süd) | Asien (Challenge Cup / West / Golf / Ost / Süd / Südost) | Europa | CONCACAF (Mittelamerika / Karibik) | Ozeanien | Südamerika
Frauen: Weltmeisterschaft • Afrika | Asien | Europa | CONCACAF | Ozeanien | Südamerika
Multisportveranstaltungen: Olympia • Panafrikanische Spiele | Indian Ocean Island Games | Asienspiele | Ostasienspiele | Südasienspielen | Südostasienspiele | Mittelmeerspiele | Panamerikanische Spiele | Zentralamerika- und Karibikspiele | Pazifikspiele | Island Games | Universiade
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1997 — UEFA Women s Championship 1997 Anzahl Nationen 34 (8 Endrundenteilnehmer) Europameister Deutschland Deutschland … Deutsch Wikipedia
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1993 — UEFA Women s Championship 1993 Anzahl Nationen 23 (4 Endrundenteilnehmer) Europameister Norwegen Norwegen Austragungsort Italien … Deutsch Wikipedia
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1987 — Anzahl Nationen 16 (4 Endrundenteilnehmer) Europameister Norwegen Norwegen Austragungsort Norwegen … Deutsch Wikipedia
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1991 — UEFA Women’s Championship 1991 Anzahl Nationen 18 (4 Endrundenteilnehmer) Europameister Deutschland Deutschland Austragungsort Danemark … Deutsch Wikipedia
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1989 — Anzahl Nationen 17 (4 Endrundenteilnehmer) Europameister Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Austragungsort BR Deutschland … Deutsch Wikipedia
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1995 — UEFA Women s Championship 1995 Anzahl Nationen 29 Europameister Deutschland Deutschland Endspiel 26. März 1995 Die sechste Fußball Europameisterschaft der Frauen (UEFA Women s C … Deutsch Wikipedia
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1984 — Anzahl Nationen 16 Europameister Schweden Schweden Endspiele 21. und 27. Mai 1984 Die erste Fußball Europameisterschaft der Frauen 1984 wurde nach einer Qualifikation in vier Gruppen im Modus Hin und R … Deutsch Wikipedia
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1997/Qualifikation — Die Qualifikation zur Fußball Europameisterschaft der Frauen 1997 wurde in der Zeit vom 12. September 1995 und dem 28. September 1996 ausgetragen. Inhaltsverzeichnis 1 Modus 2 Kategorie A 2.1 Gruppe 1 2.2 Gru … Deutsch Wikipedia
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2001/Qualifikation — Die Qualifikation zur Fußball Europameisterschaft der Frauen 2001 wurde in der Zeit vom 21. August 1999 und dem 28. November 2000 ausgetragen. Inhaltsverzeichnis 1 Modus 2 Kategorie A 2.1 Gruppe 1 2.2 Gruppe 2 … Deutsch Wikipedia
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2005/Qualifikation — Die Qualifikation zur Fußball Europameisterschaft der Frauen 2005 wurde in der Zeit vom 26. März 2003 und dem 27. November 2004 ausgetragen. Inhaltsverzeichnis 1 Modus 2 Kategorie A 2.1 Gruppe 1 2.2 Gruppe 2 … Deutsch Wikipedia