- Fußball bei den Olympischen Spielen
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Olympisches Fußballturnier der Männer Verband FIFA / IOC Erstaustragung 1908 Mannschaften 16 Spielmodus Rundenturnier (4 Gruppen á 4 Teams)
K.-o.-System (ab Viertelfinale)Titelträger Argentinien (2. Titel) Rekordsieger Ungarn (3 x Gold) Rekordspieler Antal Dunai
Dezső Novák
Lajos Szűcs
(je 13 Spiele)Rekordtorschütze Antal Dunai
Sophus Nielsen
(je 13 Tore)Website fifa.com
olympic.org (engl.)Olympisches Fußballturnier der Frauen Verband FIFA / IOC Erstaustragung 1996 Mannschaften 12 Spielmodus Rundenturnier (3 Gruppen á 4 Teams)
K.-o.-System (ab Viertelfinale)Titelträger Vereinigte Staaten Rekordsieger Vereinigte Staaten
(3 x Gold)Rekordspieler Formiga (21 Spiele) Rekordtorschütze Cristiane
Birgit Prinz (je 10 Tore)Website fifa.com
olympic.org (engl.)Inhaltsverzeichnis
Olympisches Fußballturnier der Männer
Geschichte
Fußball ist seit Olympischen Spielen 1908 eine offizielle olympische Disziplin. Bei den Olympischen Spielen 1900 und 1904, sowie den Zwischenspielen 1906 in Athen fanden bereits Demonstrationswettbewerbe im Fußball statt. Dort traten jedoch noch Fußballvereine und teils gemischte Auswahlen gegeneinander an. Erst ab 1908 kam es zu Länderspielen. Die erste offizielle Begegnung der Geschichte gewann beim Olympischen Fußballturnier 1908 die dänische Nationalmannschaft gegen Frankreich. Dort wurde auch festgelegt, dass bezahlte Spieler (Profis) nicht teilnehmen dürfen. Nur einmal, bei Olympia 1932, war Fußball nicht im Olympischen Programm vertreten. Offiziell hatte das IOC Fußball wegen Amateurstatus-Streitigkeiten gestrichen. Anderen Quellen zufolge standen die Gastgeber des Turniers in Los Angeles Fußball ablehnend gegenüber. 1952 wurden erstmals Qualifikationsspiele eingeführt. Die Spiele, vor allem der ersten Runden, finden in der Regel nicht nur im eigentlichen Austragungsort der Sommerspiele, sondern auch in anderen Orten des Landes statt.
Bedeutung und Spielerstatus
Hatte das Olympiaturnier bis 1928 quasi den Stellenwert einer Fußball-Weltmeisterschaft, nahm dessen Bedeutung nach Einführung derselben 1930 und dem Aufkommen des Professionalismus vor allem in einigen Ländern Europas in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts stark ab, da ausschließlich Amateure startberechtigt waren und die besten Spieler dieser Länder nicht mehr an den Turnieren teilnehmen durften. Bis 1980 waren daher offiziell nur Amateurspieler startberechtigt. Dazu zählten auch die sogenannten "Staatsamateure" der Ostblock-Staaten, wodurch diese in der Regel mit ihren Nationalmannschaften antreten konnten, was zu großen Leistungsunterschieden gegenüber den Ländern mit Profifußball führte. Aufgrund dessen stellten die Ostblockstaaten, die bei Fußball-Weltmeisterschaften und Fußball-Europameisterschaften zumeist wenig erfolgreich abschnitten, nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1988 allein acht mal den Olympiasieger. 1984 wollte das IOC erstmals auch Profispieler bei den Turnieren zulassen, nachdem das Turnier immer weiter an Bedeutung verlor. So einigte man sich als Kompromiß mit der FIFA darauf, dass Nationalmannschaften aus der UEFA und der CONMEBOL nur Profis aufstellen durften, die bis dato noch an keiner Fußball-Weltmeisterschaft teilgenommen hatten. Diese Regel wurde 1992 durch eine Altersbeschränkung ersetzt, nach der nur noch Spieler, die nicht älter als 23 Jahre sind, egal ob Amateur oder Profi, teilnehmen dürfen. Jede Mannschaft darf jedoch um bis zu drei ältere Spieler ergänzt werden, so dass beispielsweise 2008 Argentinien und Brasilien mit Mannschaften antraten, die durch A-Nationalspieler (u.a. Ronaldinho, Messi, Riquelme) verstärkt waren.
Die FIFA erkennt daher grundsätzlich nur die Begegnungen bis zum Turnier der Spiele von Melbourne 1956 als offizielle A-Länderspiele an.
Siehe dazu auch: FIFA-Regelung zu Länderspielen
Qualifikation
Für die Qualifikation, ist derzeit in Europa die U21-Europameisterschaft maßgeblich, in Südamerika ist es die U-20-Fußball-Südamerikameisterschaft. Auf den übrigen vier Kontinenten finden gesonderte Qualifikations-Wettbewerbe statt.
Die Turniere in Überblick
* Die Demonstrationsturniere von 1900 und 1904 werden vom IOC, im Gegensatz zur FIFA, als offizielle Olympiaturniere betrachtet und entsprechend in deren Statistiken berücksichtigt. Obwohl in beiden Fällen keine Länderauswahlmannschaften oder Nationalmannschaften am Start waren, werden die Medaillen den Ländern der teilnehmenden Vereinen bzw. Auswahlen zugeordnet.
Medaillenspiegel
nach 22 Turnieren seit 1908
Rang Land Gold Silber Bronze Gesamt 1. / Ungarn 3 1 1 5 2. Argentinien 2 2 0 4 3. UdSSR 2 0 3* 5 4. Großbritannien 2 0 0 2 Uruguay 6 Jugoslawien 1 3 1 5 7. Polen 1 2 0 3 / Spanien 9. DDR 1 1 1* 3 10. Tschechoslowakei 1 1 0 2 Nigeria 12. / Italien 1 0 2 3 Schweden 14. Belgien 1 0 0 1 Frankreich Kamerun 17. Dänemark 0 3 1 4 18. Brasilien 0 2 2 4 19. Bulgarien 0 1 1 2 20. Österreich 0 1 0 1 Paraguay Schweiz 23. Niederlande 0 0 3 3 24. Gesamtdeutsche Mannschaft /
BR Deutschland0 0 2** 2 25. Norwegen 0 0 1 1 Japan Ghana Chile * 1972 wurden zwei Bronzemedaillen vergeben, weil das Spiel um Platz 3 zwischen der DDR und der UdSSR 2:2 (2:1) nach Verlängerung ausgegangen und ein Elfmeterschiessen damals noch nicht vorgesehen war.
** Die Deutschland zugerechnete Bronzemedaille von 1964 wurde eigentlich von einer DDR-Auswahl errungen, die 1964 letztmalig in einer gemeinsamen Olympiamannschaft mit der BRD unter der Bezeichnung Deutschland an den Olympischen Spielen teilnahm. Zuvor hatte sich die DDR in den Qualifikationsspielen gegen die DFB-Auswahl durchgesetzt.
Rekordtorschützen
Rang Spieler Tore Zeitraum 1 Antal Dunai 13 1968 (6), 1972 (7) Sophus Nielsen 1908 (11), 1912 (2) 3 Ferenc Bene 12 1964 4 Pedro Petrone 11 1924 (7), 1928 (4) Domingo Tarasconi 1928 Harold Walden 1912[1] 7 Kazimierz Deyna 10 1972 (9), 1976 (1) Gottfried Fuchs 1912 9 Vilhelm Wolfhagen 9 1908 (8), 1912 (1) 10 Adolfo Baloncieri 8 1920 (1), 1924 (1), 1928 (6) Kunishige Kamamoto 1964 (1), 1968 (7) Rajko Mitić 1948 (2), 1952 (6) Ibrahim Riad 1964 Héctor Scarone 1924 (5), 1928 (3) Jan Vos 1912 Carlos Tévez 2004 Bebeto 1988 (2), 1996 (6) Olympisches Fußballturnier der Frauen
Seit 1996 ist der Frauenfußball olympische Disziplin. Im Gegensatz zu den Männern gibt es beim Frauenturnier keine Altersbeschränkung. Daher besitzt das Olympische Fußballturnier der Frauen einen weitaus größeren sportlichen Wert als bei den Männern und ist vergleichbar mit der Frauen-Weltmeisterschaft. Die Qualifikation der europäischen Vertreter erfolgt über die Platzierung bei der jeweils letzten Frauen-Weltmeisterschaft, die der südamerikanischen über die Platzierung bei der letzten Südamerikameisterschaft der Frauen und die der Teams aus den anderen vier Fußball-Kontinenten jeweils über separate Qualifikationsturniere.
Die Turniere im Überblick
Jahr Gastgeber Finale Spiel um Bronze Gold Ergebnis Silber Bronze Ergebnis 4. Platz 1996
DetailsAtlanta
(Vereinigte Staaten)
Vereinigte Staaten2:1
China
Norwegen2:0
Brasilien2000
DetailsSydney
(Australien)
Norwegen3:2 n.V
Vereinigte Staaten
Deutschland2:0
Brasilien2004
DetailsAthen
(Griechenland)
Vereinigte Staaten2:1 n.V
Brasilien
Deutschland1:0
Schweden2008
DetailsPeking
(China)
Vereinigte Staaten1:0 n.V.
Brasilien
Deutschland2:0
Japan2012
DetailsLondon
(Großbritannien)Medaillenspiegel
Rang Land Gold Silber Bronze Gesamt 1. Vereinigte Staaten 3 1 0 4 2. Norwegen 1 0 1 2 3. Brasilien 0 2 0 2 4. China 0 1 0 1 5. Deutschland 0 0 3 3 Rekordtorschützinnen
Rang Spielerin Tore Zeitraum 1 Cristiane 10 2004 (5), 2008 (5) Birgit Prinz 1996 (1), 2000 (3), 2004 (5), 2008 (1) 3 Pretinha 8 1996 (4), 2000 (1), 2004 (3) 4 Marta 6 2004 (3), 2008 (3) 5 Tiffeny Milbrett 5 1996 (2), 2000 (3) Sun Wen 1996 (1), 2000 (4) Mia Hamm 1996 (1), 2000 (2), 2004 (2) Weblinks
- FIFA: Olympisches Fussballturnier der Männer / alg. Infos-pdf.
- FIFA: Olympisches Fussballturnier der Männer / Statistik-pdf.
- FIFA: Olympisches Fussballturnier der Frauen / allg. Infos-pdf.
- FIFA: Olympisches Fussballturnier der Frauen / Statistik-pdf.
- IFFHS: Olympische Fußballturniere Infos und Statistik
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