Georg Ludwig von Dalwig

Georg Ludwig von Dalwig
Georg Ludwig von Dalwig
General Georg Ludwig von Dalwig
Rabe Ludwig von Dalwigk, Vater des Georg Ludwig

Georg Ludwig von Dalwig (* 26. Dezember 1725 in Silkerode, Eichsfeld; † 27. September 1796 in Ratibor, Schlesien) war preußischer General der Kavallerie und Kommandeur des Kürassier-Regiments Nr. 12. Er war Inhaber des Ordens Pour le Mérite und des Schwarzen Adlerordens.

Georg Ludwigs Vater war der Hessische Generalleutnant Rabe Ludwig von Dalwigk, seine Mutter Elisabeth Franziska Sophie, geb. von Bobenhausen gen. Mernolfs, die zur Zeit der Geburt noch mit dem Leutnant Johann Friedrich von Büssing (Bissing) verheiratet war, von dem sie später geschieden wurde. Der gemeinsame Sohn wurde auf Veranlassung des Vaters durch Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel legitimiert. Seine Nachkommen führen den Freiherrentitel mit der Namensform Dalwig (Bestätigung durch das Kgl. preuß. Heroldsamt 1881).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg Ludwig von Dalwig wurde am 31. Dezember 1725 getauft. Sein Geburtsort Silkerode war das Gut seines Paten Ludwig von Minnigerode, der mit einer Schwester der Mutter – Sibilla Catharina – verheiratet war.

Der Junge wuchs bei seinem Vater auf dem Gut Campf im heutigen Dalwigsthal (Kr. Waldeck) auf, den er auch in dessen Garnisonen (u. a. Hessisch Oldendorf an der Weser, Kassel und Ziegenhain begleitete. Im Alter von zehn Jahren gab ihn der Vater in eine Kadettenanstalt. 1740 trat Georg Ludwig als Standartenjunker in das preußische Kürassier-Regiment Markgraf Friedrich (Nr. 5) in Angermünde ein, nahm sofort am 1. Schlesischen Krieg (1740–42) teil und machte die entscheidende Schlacht bei Mollwitz mit, sowie die Belagerungen von Brieg und Neiße. Im 2. Schlesischen Krieg nahm er an allen Schlachten teil.

Im Siebenjährigen Krieg war er an den Schlachten bei Lobositz, Prag, Liegnitz und Torgau beteiligt, sowie an den Gefechten bei Jauer, Skalitz, Saalfeld und Storchnest. Er wurde mehrfach verwundet. In der Schlacht von Torgau nahm er den österreichischen General Bibo(w) mit dem größten Teil seiner Grenadiere gefangen und erbeutete eine Batterie mit sechs Kanonen, wofür er den Orden Pour le Mérite erhielt.

Im Bayerischen Erbfolgekrieg 1778/79 befand sich Dalwig beim Heer des Königs und kommandierte den linken Flügel der Kavallerie. Das Heer rückte in Böhmen ein, doch kam es zu keiner Schlacht.

Georg Ludwig starb 1796 in Ratibor und wurde dort in der Heiligen-Geist-Kirche beigesetzt.

Familie

Dalwig war dreimal verheiratet und hatte aus diesen drei Ehen elf Kinder. Er besaß in Oberschlesien die Güter Guttentag, Baumgarten, Mokrau, Belk, Pottesch, Krawarn und Mackau, die alle im Regierungsbezirk Oppeln lagen.

Aus seiner Ehe mit Antonie von Stechow (†1764) sind folgende Kinder bekannt:

  • Agnes Louise (* 22. Dezember 1756; † 8. September 1796) ∞ Balthasar Philipp von Thun auf Krawarn und Mackau († 27. August 1816)
  • Georg Ludwig (* 3. November 1762; † 14. Mai 1832)
∞ Helene von Blankensee,
∞ 6. Mai 1798 Charlotte von Gaffron ( † 16. Februar 1802)

Militärische Karriere

  • 1740 Standartenjunker
  • 1744/45 Leutnant
  • 1749 Rittmeister und Eskadronschef im Husaren-Regiment von Wartenberg.
  • 1750 Major
  • 1756 Kommandeur des Husarenregments
  • 1757 Oberstleutnant
  • 1759 Kommandeut des Spaen’schen Kürassier-Regements (Nr. 12).
  • 1761 Oberst und Chef seines Regiment, das den Namen „Regiment von Dalwig“ bekam.
  • 1764 Generalmajor
  • 1770/71 Kommandeur des „Pestkordons“ an der oberschlesisch-polnischen Grenze, mit der das Eindringen der Pest aus Polen verhindert werden sollte.
  • 1781 Generalleutnant
  • 1785 Verleihung des Schwarzen Adlerordens.
  • 1787 Kommandierender General der Kavallerie
  • 1793 Abschied aus der Armee.

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1935–1942 (10 Bände)
  • Anton Balthasar König: Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Berlin 1788, S. 331 (Digitalisat)
  • Kurt Wolfgang von Schöning: Die Generale der Chur.Brandenburg u. Kgl. Preuß Armee von 1640–1840. Berlin 1840.
  • Ernst Graf zur Lippe-Weißenfeld: Dalwigk, Georg Ludw.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 713 f.

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