- Lobositz
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Lovosice Basisdaten Staat: Tschechien Region: Ústecký kraj Bezirk: Litoměřice Fläche: 1189,18 ha Geographische Lage: 50° 31′ N, 14° 3′ O50.51305555555614.056666666667151Koordinaten: 50° 30′ 47″ N, 14° 3′ 24″ O Höhe: 151 m n.m. Einwohner: 9.423 (3. Juli 2006) Postleitzahl: 030 31, 410 02 Verkehr Bahnanschluss: Lovosice–Louny Struktur Status: Stadt Ortsteile: 1 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Jan Kulhánek Adresse: Školní 407/2
410 30 LovosiceWebsite: www.meulovo.cz Lovosice ( Aussprache?/i; deutsch Lobositz) ist eine Stadt in der Okres Litoměřice mit 9.196 Einwohnern (1. Jan. 2004). Die Fläche beträgt 1189,18 ha.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lovosice liegt in 151 m Höhe am Fuß des Lobosch im Süden des Böhmischen Mittelgebirges auf der südwestlichen Seite der Elbe, die sich von Osten kommend in einem 90°-Bogen nach Norden wendet. Die Stadt befindet sich im Mündungsgebiet der Modla (Model) in die Elbe. Nach Süden zur Hauptstadt Prag sind es etwa 70 km, zur Staatsgrenze im Norden nach Zinnwald (Sachsen/Deutschland) etwa 40 km, bis zur ehem. Kreisstadt Litoměřice (Leitmeritz) im Osten etwa 10 km.
Geschichte
Der 1143 erstmals erwähnte Ort erhielt 1600 Stadtrechte. Lobositz wurde 1756 in der Schlacht bei Lobositz bekannt, als Preußen (Friedrich II.) und Österreich (Maria Theresia) im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) gegeneinander kämpften. Es gab hier ein reges jüdisches Gemeinwesen (Synagoge) bis zum Beginn der Judenverfolgung. Lobositz gehörte am Ende des 19. Jahrhunderts zur böhmischen Bezirkshauptmannschaft Leitmeritz und war Sitz eines Bezirksgerichtes.
Ab 30. September 1938 gehörte Lobositz zum Großdeutschen Reich im Sudetengau. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurden die deutschen Einwohner auf Befehl der tschechoslowakischen Regierung mittels der Beneš-Dekrete vertrieben.
Wirtschaft
Als dritte Bevölkerungsgruppe spielte das Judentum vor allem in der Wirtschaft eine Rolle. Zum Ende des 19. Jahrhunderts waren in Lobositz Zucker-, Kanditen- und Kaffeesurrogatfabrikation sowie die Bierbrauerei die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Ebenso war in der Stadt ein lebhafter Handel zu verzeichnen. Nicht zu vergessen ist der Obstbau, der ebenfalls eine gewichtige Rolle spielte.
Die Böhmische Glanzstofffabrik entstand nach dem 1. Weltkrieg. Sie befindet sich nach 1989 in österreichischem Besitz. Bis 1945 existierten die Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik DELI, eine Zuckerfabrik, eine Öl- und Futterkuchenfabrik, die Obstverwertungsgesellschaft FRUTA und eine große Kunstdünger- und Schwefelsäurefabrik.
Verkehr
Bahnstrecken:
- Děčín-Podmoklí – Ústí nad Labem – Prag (ehem. k.k. Nördliche Staatsbahn, linkselbische Hauptbahn)
- Liberec – Česká Lípa – Litoměřice – Teplice („Nordböhmische Transversalbahn“)
- Bahnstrecke Lovosice–Louny über Libochovice mit Brüx-Lobositzer Verbindungsbahn
sowie indirekt
- Bahnstrecke Kolín–Děčín (rechtselbische Güter- und Regionalbahn)
Fernstraßen
- Autobahn D 8 (E 55): Lovosice – Prag (Exit 48 - Lovosice-západ)
- Staatsstraße I/8 (E 55) Lovosice – Abzw. Staatsstraße 608 - Teplice – Cinovec - Altenberg (Erzgebirge).
- Staatsstraße I/30 Lovosice – Ústí nad Labem im Elbtal.
- Staatsstraße I/15 Most – Lovosice (Elbebrücke) – Litoměřice.
Für die straßenseitige Durchquerung des nördlich der Stadt liegenden Böhmischen Mittelgebirges wird bis zur Fertigstellung der Autobahn D 8 zwischen Lovosice und Řehlovice (ca. 2010) zwei Routenalternativen über die Elbtalstrecke (I/30) bzw. die Passstraße I/8 und die Schnellstraße I/608 angeboten.
Sehenswürdigkeiten
Zu erwähnen ist vom verbliebenen historischen Baubestand das Schwarzenbergische Schloss, früher Mittelpunkt der Herrschaft Schwarzenberg bis 1848.
Stadtteile
In den 1950er Jahren wurden große Teile des östlichen Nachbarortes Prosmyky (Prosmik) für den Bau eines Kohlehafens abgetragen. Die Verschiffung der auf dem Schienenweg aus dem Brüxer Revier ankommenden Brennstoffe elbaufwärts nach Ostböhmen erwies sich als wirtschaftlicher Unsinn, da die Lastschiffe flussabwärts ohne Ladung zurückkehrten. Nach Einstellung des Kohlehafens entstand in den 1970er Jahren ein Industriegebiet für das das nunmehr eingemeindete Prosmyky vollständig geschleift wurde.
Städtepartnerschaften
- Coswig, Deutschland
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerschaft ist nach dem Dreißigjährigen Krieg zunehmend deutsch geprägt. Die tschechische Zuwanderung nahm Ende des 19. Jahrhunderts zu und erreichte in der 1. Tschechoslowakischen Republik ihren Höhepunkt. Unweit der Stadt verlief die Sprachengrenze.
Jahr Einwohner Deutsche Tschechen 1854 1 1.396 - - 1880 2 4.273 3.687 522 1890 3 4.269 3.721 ? 1900 3 4.583 3.927 586 1910 3 5.076 4.212 789 1921 3 5.088 3.440 1.492 1930 3 5.929 3.711 1.999 1939 3 5.151 - - 1970 4 9.349 - - 1991 5 9.708 37 9.528 Bemerkungen zur Fläche
- 1) 1587 Joch 1270 Klafter
- 2) Keine Angabe
- 3) 908 ha
- 4) 910 ha
- 5) 1189 ha
Söhne und Töchter der Stadt
- Maximilian Bittner (*1869), Universitätsprofessor
- Karl, Ritter von Czyhlarz (*1833), Professor
- Dr. Alfons Dopsch (*1866), Professor
- Eberhard Eysert (*1868), Maler
- Robert Weinzierl, Ritter von Weinberg (*1855), Vorgeschichtler
Weblinks
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